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Konzentration aufs Wesentliche

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Derzeit gibt es im Burgenland aktuell 11.000 offene Stellen und österreichweit gar über 200.000 freie Arbeitsplätze. Um dem entgegenzusteuern, sei ein Schulterschluss zwischen Bund, Ländern, Gemeinden sowie Sozialpartnern nötig. Darüber hinaus brauche es Anreize, mehr zu arbeiten – ob steuerlich oder in der Kinderbetreuung. Das allgegenwärtige Thema des Arbeitskräftemangels stand gleich am Beginn des Berichts von Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth bei der Sitzung des Wirtschaftsparlaments am 17. Mai 2023 in Eisenstadt. „Es fehlt nicht mehr nur an hochspezialisierten Fachkräften, sondern an willigen Händen in allen Branchen. Ohne qualifizierte Zuwanderung werden wir es nicht schaffen“, so Nemeth. Man müsse Menschen ins Land holen, die arbeiten wollen, die die Ärmel hochkrempeln und solche, die in unseren Kulturkreis passen würden.

Die spezielle Situation im Burgenland

Neben dem Arbeitskräftemangel seien die hohen Energiepreise und die damit verbundenen Folgen zweites bestimmendes Thema bei den vielen Betriebsbesuchen. Konjunkturprognosen seien kaum noch berechenbar, hohe Energiekosten, Inflation und steigende Zinsen würden die Erwartungen dämpfen, so Nemeth. Überhaupt seien überschießende Umweltauflagen und falsch verstandene Klimapolitik eine Gefahr für den Produktionsstandort Europa. Er fordert mehr Realismus auf politischer Ebene, „sowohl was die Ausgestaltung der Energiepreise als auch die Einkaufspolitik am Energiesektor und generell die wirtschaftspolitische Zielsetzung betrifft.“

Stichwort Politik: hier kritisiert Präsident Nemeth einmal mehr die Wirtschaftspolitik im eigenen Bundesland. „Noch vor einigen Jahren lautete der gemeinsame Leitsatz ‚Kluges Wachstum für das Burgenland!‘. Heute wachsen nur die Landesbetriebe und die anderen Bundesländer ziehen in den diversen Wirtschaftsrankings davon. Nemeth mahnt daher einen dringend notwendigen Kurswechsel samt Einbindung der Sozialpartner ein. Das Land solle sich wieder ausschließlich auf hoheitliche Aufgaben konzentrieren: „Statt in das private Wirtschaftssystem hineinzuregieren braucht es Kooperation und faire Wettbewerbsbedingungen für unsere Betriebe“, so Nemeth.

Präsident Nemeth zeigt sich aber dennoch zuversichtlich: „Die Burgenländerinnen und Burgenländer haben in den letzten hundert Jahren immer wieder Wege gefunden, um aus diesen Herausforderungen gestärkt hervorzugehen. Die Geschichte des Burgenlandes und ihrer Unternehmerinnen und Unternehmer ist geprägt von Durchhaltevermögen, Innovationsgeist und dem unermüdlichen Einsatz für die Menschen in der Region. Das Burgenland ist heute ein Land mit vielen erfolgreichen Klein- und Mittelbetrieben, mit über 100.000 unselbständig Beschäftigten, mit Weltmarktführern und mit touristischen Angeboten, die jährlich mehr als eine Million Menschen ins Burgenland bringen.“

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