BÜNDNIS FÜR GEMEINNÜTZIGKEIT nach Gipfel zuversichtlich für ambitioniertes Freiwilligen- und Spendenpaket | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

BÜNDNIS FÜR GEMEINNÜTZIGKEIT nach Gipfel zuversichtlich für ambitioniertes Freiwilligen- und Spendenpaket

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Nach positiven Gesprächen mit der Regierungsspitze heute Mittwoch, fordert das BÜNDNIS FÜR GEMEINNÜZTIGKEIT als Vertretung des gemeinnützigen Sektors und der Freiwilligenorganisationen eine rasche Umsetzung des geplanten Paketes.

Besonders wichtig sind dabei folgende drei Punkte:

  • Ausweitung der Spendenabsetzbarkeit auf alle gemeinnützigen Zwecke
  • Stärkung der Freiwilligenarbeit insbesondere Ausbau des Freiwilligen Sozialen Jahres und gleichwertige Rahmenbedingungen wie beim Zivildienst
  • Energiekostenzuschuss für alle gemeinnützigen Organisationen

Die aktuelle Regierung hat im Regierungsprogramm viele langjährige Forderungen des gemeinnützigen Sektors und der Freiwilligenorganisationen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen aufgenommen. Noch nie gab es so viele Vorhaben zum Thema Freiwilligenwesen, zum Thema Spenden und Gemeinnützigkeit in einem Regierungsprogramm.

Die letzten Jahre waren geprägt von Krisenmanagement. Das gemeinsame Anpacken von gemeinnützigen Organisationen und Freiwilligen war etwa gerade in der Pandemie (Testen, Impfen, Krankentransporte, Pflege, soziale Unterstützung) oder in der Bewältigung der Folgen des Ukrainekrieges (humanitäre Hilfe, Unterbringung von Geflüchteten, Teuerung und beschleunigte Energiewende) auch buchstäblich notwendig. Jetzt geht es um Maßnahmen für die Zukunft,“ meint Annemarie Schlack, Vorsitzende des BÜNDNIS FÜR GEMEINNÜTZIGKEIT und Geschäftsführerin von Amnesty International. „Der heutige Gipfel stimmt mich zuversichtlich, dass hier ein ambitioniertes Paket zur Stärkung der Freiwilligenarbeit und des gemeinnützigen Sektors wirklich umgesetzt wird, auch wenn noch Detailfragen und Finanzierung offen sind.

Beim heutigen Gipfel wurde intensiv über aktuelle und zukünftige Herausforderungen in allen Bereichen des Engagements von gemeinnützigen Organisationen und Freiwilligen geredet.

Peter Kaiser, stv. Vorsitzender des BÜNDNIS FÜR GEMEINNÜTZIGKEIT und stv. Generalsekretär des Roten Kreuzes bilanziert den Gipfel: „In den letzten zwei Jahren war die Zusammenarbeit zwischen Hilfsorganisationen und Bund, Ländern und Gemeinden in den vielen Krisen, die zu bewältigen waren, sehr gut. Es sind aber auch viele an ihre persönlichen und organisatorischen Belastungsgrenzen gekommen. Ein Paket zur Stärkung der Resilienz der Rettungs- und Zivilschutzorganisationen und ein Freiwilligengesetz, das diesen gesellschaftlich so wichtigen Bereich stärkt, ist ein gemeinsames Anliegen für die Zukunft. Besonders notwendig ist eine ambitionierte Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Freiwillige Soziale Jahr. Hier braucht es gleichwertige Rahmenbedingungen wie beim Zivildienst. 80 % der Absolvent:innen sind junge Frauen, die sich eine Gleichbehandlung mit ihren männlichen Kollegen, die Zivildienst leisten, verdienen.“ Kaiser hält dann auch eine Verdoppelung der aktuell jährlich 1500 Teilnehmer:innen des freiwilligen Sozialjahres in den nächsten Jahren für möglich. Das müsse das politische Ziel sein. Immerhin blieben nach diesem Praxisjahr ¾ der Absolvent:innen als hauptberufliche oder freiwillige Mitarbeiter:innen im Rettungs- und Sozialbereich mit ihren Einsatzorganisationen verbunden. Offen sei noch die Finanzierungsfrage und budgetäre Bedeckung, die jetzt rasch geklärt werden sollten, damit bereits im Herbst für den kommenden Jahrgang des FSJ die neuen Rahmenbedingungen gelten.  

Mit dem NPO-Fonds, der in Reichweite und Größe einzigartig in Europa ist, ist es auch gelungen, den Sektor gut durch die Krise der Pandemie zu bringen. Der NPO-Fonds wurde von Mitgliedern des Bündnisses wesentlich mitentwickelt. Diese Entschlossenheit ist allerdings auch jetzt in der Energie- und Teuerungskrise notwendig. Der Energiekostenzuschuss des Wirtschaftsministeriums steht Vereinen und Organisationen, die von Spenden und Freiwilligenarbeit oder Förderungen leben, nicht offen. 

Nach dem heutigen Gipfel und vielen vorausgehenden Verhandlungen mit mehreren Ressorts in den letzten Monaten, sind wir sehr froh, dass es analog dem NPO-Fonds ein eigenes Instrument für einen Energiekostenzuschuss für alle gemeinnützigen Organisationen geben wird. Die steigenden Energiekosten sind ein existenzielles Problem für viele große und kleine Organisationen,“ betont Stefan Wallner, Geschäftsführer des BÜNDNIS FÜR GEMEINNÜTZIGKEIT nach dem Gipfel. „Auch in der lange geforderten Erweiterung der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden auf alle gemeinnützigen Zwecke und administrativer Vereinfachungen im Gemeinnützigkeitsbereich sind wir heute einen großen Schritt weitergekommen.“ Wallner zeigt sich zuversichtlich, dass die Detailfragen der Umsetzung rasch gelingen können und noch im Mai ein Paket für die Spenderinnen und Spender und die gemeinnützigen Organisationen beschlussreif ist.

Der gemeinnützige Sektor und die Freiwilligenarbeit in Zahlen:

Österreich verfügt über eine enorme Vielfalt und einen großen Reichtum an gemeinnützigen Organisationen. Darüber hinaus erbringen sie einen relevanten Beitrag zur volkswirtschaftlichen Wertschöpfung.

Die nominelle Bruttowertschöpfung des gemeinnützigen Sektors liegt vorsichtig geschätzt bei mindestens € 10,3 Mrd. Euro, was ca. 4 % des BIP ausmacht. Ebenfalls vorsichtig geschätzt arbeiten 6% aller unselbständig Beschäftigten in NPOs, weitere 2,3 Millionen Menschen – das sind 31 % der Bevölkerung – sind in einer Organisation freiwillig tätig. (Quelle: NPO-Institut, WU Wien)

Das Bündnis für Gemeinnützigkeit

Ende 2022 wurde das neue BÜNDNIS FÜR GEMEINNÜTZIGKEIT als die Interessenvertretung des gemeinnützigen Sektors und der Freiwilligenorganisationen in Österreich gegründet. Wir wollen und werden die starke Stimme für den gemeinnützigen Sektor und die Freiwilligenorganisationen sein und gemeinsam im aktiven Dialog mit der Politik die Rahmenbedingungen für gemeinnützige Organisationen und Freiwilligenarbeit zu verbessern. 

Aufgaben des Bündnis für Gemeinnützigkeit

  • Verbesserung der rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für gemeinnützige und Freiwilligenorganisationen
  • Hebung der Sichtbarkeit und des Stellenwertes des dritten Sektors und der Freiwilligenorganisationen in der Öffentlichkeit
  • Förderung des freiwilligen, zivilgesellschaftlichen Engagements in Österreich
  • Verbindliche Beteiligung gemeinnütziger Organisationen und ihrer Verbände an der für sie maßgeblichen Politikgestaltung und Rechtsetzung
  • Monitoring von Politikgestaltungs- und Gesetzgebungsprozessen auf nationaler und europäischer Ebene, soweit die Interessen der Mitglieder davon berührt werden
  • Information, Weiterbildung und Beratung für Mitglieder
  • Öffentlichkeitsarbeit 

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