Oö. Volksblatt: „Falsch gespart“ (von Dominik HENNERBICHLER)
Die ungeliebten GIS-Gebühren werden also künftig durch eine, wie es heißt, „deutlich geringere“ Haushaltsabgabe für alle ersetzt. Geringer deshalb, weil sie in Zukunft jeder Haushalt zu leisten hat und man sich offenbar nicht noch mehr Zorn der (vermeintlichen) Nicht-Nutzer einhandeln will. Damit der Zorn nicht zu groß wird, ist der ORF zum Sparen gezwungen und Rundfunk-Chef Weißmann weiß offenbar auch schon ganz genau wo. Nämlich im Spartenbereich, unter anderem bei „ORF Sport+“ oder etwa beim Radio-Symphonieorchester, das vor der Auflösung steht. „Eh wurscht, schaut und hört ja eh keiner“, denken sich viele. Dabei sollte gerade bei einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Qualität vor Quote stehen. Der ORF ist kein gewinnorientiertes Medienunternehmen, sondern per Gesetz dazu verpflichtet, öffentlich-rechtliche Pflichten wahrzunehmen. Darunter fällt unter anderem „die Vermittlung und Förderung von Kunst und Kultur und Wissenschaft“ oder auch „die Förderung des Interesses der Bevölkerung an aktiver sportlicher Betätigung“ (§ 4 ORF-G). Eben jene Themen und Inhalte auf Sendern, die man nun schröpfen will. Sparen könnte man sich lieber die 4000. Wiederholung von „Hör mal, wer da Hämmert“, teuren US-Serien oder beim reinen Unterhaltungs-Radiosender wie Ö3.
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