WKÖ-Kühnel: Wer jetzt eine Lehre beginnt, hat mehr Optionen denn je
Auf die heimischen Ausbildungsbetriebe ist Verlass: Ende August befanden sich in Österreich 29.289 Lehrlinge in ihrem ersten Lehrjahr. Das ist ein Plus bei den Lehranfänger:innen von 2,8 Prozent gegenüber dem August des Vorjahres.
Es könnten allerdings noch deutlich mehr sein: Viele ausbildungswillige Betriebe tun sich nämlich schwer damit, Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Auf eine beim AMS offen gemeldete Lehrlingsstelle kommen aktuell nur 0,6 Bewerbungen.
In absoluten Zahlen sind beim AMS derzeit 16.578 offene Lehrstellen gemeldet. Diesen stehen 9.427 Lehrstellensuchende gegenüber. Das bedeutet österreichweit einen Überhang von 7.151 Lehrstellen, die momentan rein rechnerisch nicht besetzt werden können.
Lehrabsolvent:innen am häufigsten gesucht
„Wer jetzt eine Lehre beginnt, dem stehen mehr Optionen denn je offen. Jeder zweite Ausbildungsbetrieb würde gerne mehr Lehrlinge ausbilden, wenn er genügend Bewerbungen hätte“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). 59 Prozent der Betriebe geben an, häufig Schwierigkeiten bei der Suche nach Mitarbeiter:innen mit abgeschlossener Lehre zu haben. Damit ist der Lehrabschluss die am stärksten nachgefragte Qualifikation.
In Zeiten des akuten Arbeits- und Fachkräftemangels ergeben sich daraus attraktive Karrierechancen nicht nur für Schüler:innen, sondern auch für junge Erwachsene, Maturant:innen sowie Berufs- oder Uni-Umsteiger:innen.
„Das Bild der Lehre verändert sich. Viele junge Menschen streben heutzutage eine praxisnahe Ausbildung an, die ihren Interessen und Talenten entgegen kommt und sie konkret für einen Beruf qualifiziert“, so Kühnel. „Natürlich müssen die Inhalte auf der Höhe der Zeit und Technologie sein und die Ausbildung soll attraktive Karrierechancen bieten. All das ist mit einer Lehre gewährleistet.“
Fachwissen aus der Berufsschule, gepaart mit praktischer Erfahrung im Betrieb: Diese Kombination trifft den Nerv der Zeit. Mit mehr als 200 Lehrberufen in Österreich – von A wie Applikationsentwicklung bis Z wie Zimmereitechnik – ist für viele Talente und Interessenslagen etwas dabei. Durch die regelmäßige Überarbeitung der Ausbildungsinhalte wird auf neueste Entwicklungen etwa im Bereich Digitalisierung, Energiewende oder „Green Skills“ reagiert.
Viele Karrierewege stehen offen
Zudem gibt es mehr Karriereoptionen, als vielfach bekannt: Neben dem Befähigten- oder Meister:innen-Titel stehen über die Lehrabschlussprüfung hinaus nämlich zahllose Bildungspfade mit Höherqualifizierungen und fachlichen Spezialisierungen offen (www.bildungderwirtschaft.at). Ambitionierte junge Menschen können aber auch Kombinationen wie Lehre mit Matura, Lehre nach der Matura oder die Duale Akademie (www.dualeakademie.at) wählen, die ab Herbst 2022 erstmals österreichweit angeboten wird.
Nächster terminlicher Fixpunkt zum Thema Fachkräfte ist WorldSkills Competition 2022 Special Edition Austria in Salzburg von 23. bis 27. November 2022. In sieben Wettbewerben – zeitgleich mit der Berufs-Info-Messe (BIM) – werden rund 100 internationale Teilnehmer:innen, begleitet von deren Expert:innen und Teams, aus rund 40 WorldSkills-Mitgliedsländern sowie 30.000 Besucher:innen in Salzburg erwartet. (PWK334/HSP)
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