Assistierter Suizid: Katholische Laienbewegungen verhalten positiv | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Assistierter Suizid: Katholische Laienbewegungen verhalten positiv

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Wien (OTS) – „Wir begrüßen, dass die Politik versucht hat zu einer verantwortungsvollen Regelung zu kommen. Besonders wichtig ist, dass kommerzielle Angebote nach wie vor verboten bleiben,“ sagt Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreich. Beim vorliegenden Gesetzesentwurf blieben aber zentrale Fragen offen, die einer besonderen Klärung bedürfen. Dabei ist das Hauptanliegen der Katholischen Laienorganisationen AKV und KFÖ, dass alte oder kranke Menschen nicht in den Suizid gedrängt werden dürfen. „Wenn das nicht ordentlich geregelt ist, droht die Gefahr, dass ältere und kranke Menschen vermehrt unter Druck geraten, ihre Daseinsberechtigung und ihren Lebenswillen rechtfertigen zu müssen“, stellt AKV-Präsident Matthias Tschirf fest und betont: „Dies halten wir für zutiefst unmenschlich.“

„Wer den Wunsch äußert nicht mehr leben zu wollen meint in den seltensten Fällen, getötet werden zu wollen“, sind Trendl und Tschirf überzeugt. Vielmehr stünde dahinter der Wunsch, „so“ nicht mehr leben zu wollen. Kardinal König hätte mit seiner Aussage „Menschen sollen an der Hand eines anderen Menschen sterben und nicht durch die Hand eines anderen Menschen“ den österreichischen Weg als Konsens quer durch alle Parteien treffend beschrieben, sind die Vertreter der Katholischen Laienorganisationen überzeugt. Weiters müsse dabei die Frage der Prävention und der Präventionsmaßnahmen des Selbstmordes bei vulnerablen Gruppen eindeutig und rechtssicher geklärt werden.

Hauptforderung der beiden Laienorganisationen ist nach wie vor der flächendeckende Ausbau von palliativmedizinischen Angeboten sowie das Ja zur Behandlungsautonomie. Dabei begrüßen AKV und KFÖ das Bekenntnis zum Ausbau der Palliativmedizin, stellen aber fest, dass Menschen in schwierigen Lebenssituationen mehr als nur einen medizinischen Ansatz benötigen. „Sie brauchen Begleitung, Psychotherapie und Seelsorge.“ Dies müsse der Gesetzgeber ebenso berücksichtigen wie die Begleitung der Angehörigen. Kardinal König hätte das treffend auf den Punkt gebracht: „Wer Sterbehilfe nicht will, muss für optimale Sterbebegleitung sorgen.“

Trendl hält weiters fest, dass „Beihilfe zum Suizid nie ‚gemeinnützig‘ ist und daher so auch nicht bezeichnet werden darf“. Dies wäre sowohl von der Wortwahl wie auch vom Inhalt irreführend und fatal, so der Präsident des Katholischen Familienverbandes.

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