Januskovecz/Persy: Hände weg von jungen Wildtieren | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Januskovecz/Persy: Hände weg von jungen Wildtieren

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Wien (OTS) – Wie jedes Frühjahr erinnert der Land- und Forstbetrieb der Stadt Wien gemeinsam mit der Tierschutzombudsstelle auch heuer wieder alle Spaziergänger an das richtige Verhalten gegenüber aufgefundenen – vermeintlich hilflosen – Jungwildtieren. Wer immer bei seinen – den Corona-Regeln entsprechenden – Spaziergängen in der Natur ein Wildtier entdeckt, solle es keinesfalls anfassen! „Es kommt in den Wäldern immer wieder zu Missverständnissen, weil Spaziergänger auf scheinbar hilflose oder verlassene Jungtiere treffen und falsch reagieren. Für die wilden Jungtiere endet dies oft tragisch“, warnt Forstdirektor Andreas Januskovecz. Tatsächlich ist das eine ganz natürliche Situation! Nur ganz selten sind junge Wildtiere tatsächlich von den Eltern verlassen worden. Die wirkliche Gefahr entsteht oft erst durch menschliche „Rettungsversuche“!

Jungtiere selten hilflos, Eltern in der Nähe

Junge Hasen oder Rehkitze werden nur einmal bis zweimal pro Tag von der Mutter aufgesucht, es ist für sie völlig natürlich, auf die elterliche Pflege zu warten. Und Jungvögel starten ihre ersten Flugversuche zwar meist alleine, sind aber trotzdem nicht verlassen. Sie sind ständig mit den Eltern durch Rufe in Kontakt: „Wer auf Jungtiere trifft, sollte sich wieder raschest entfernen, denn sonst werden die Eltern davon abgehalten ihre Jungen zu versorgen“, warnt Eva Persy, Tierschutzombudsfrau der Stadt Wien.

Erste Flugversuche: Jungvögel in Ruhe lassen

Aufgefundene Jungvögel brauchen meist gar keine Hilfe: „Der Vogelnachwuchs braucht in aller Regel keine menschliche Hilfe. Ganz im Gegenteil, oft entsteht erst infolge der Mitnahme durch den Menschen für die Jungtiere Lebensgefahr!“, so Persy.

Was man tun kann

Wichtig ist zuerst die Unterscheidung zwischen Nestling und Ästling zu kennen. Nestlinge sind noch weitgehend unbefiedert, können nicht alleine stehen. Beim Fund eines Nestlings sollte man versuchen, das Nest zu finden und ihn wieder zurück in das Nest zu setzen. Bitte keine eigenen Aufzuchtversuche starten! Ästlinge wirken nur „hilflos“. Die Jungvögel sind bereits befiedert, sie können alleine stehen. Sie hüpfen meist auf dem Boden, so lernen sie fliegen. Sie halten durch Rufen Kontakt zu ihren Eltern. Die Eltern kümmern sich auch noch außerhalb des Nestes um ihre Jungen. Das ist vollkommen normal! Ein Ästling braucht die Hilfe des Menschen nicht, außer, er hüpft gerade mitten auf einer Straße herum. Dann kann man ihn vorsichtig auf einem geschützten Platz in der unmittelbaren Nähe setzen, so können ihn seine Eltern wieder finden. Jungvögel dürfen auch mit der bloßen Hand angegriffen werden, denn Vögel erkennen ihre Jungen nicht am Geruch, anders ist dies bei Rehen, Hasen etc. Sie werden nach menschlichem Kontakt von den Muttertieren verstoßen.

Fatale Folgen für die Jungtiere durch menschliche Eingriffe

Jedes Jahr werden durch eine vermeintliche Rettung viele Jungtiere unnötigerweise der tierelterlichen Pflege entrissen und in vielen Fällen dadurch leider auch eines wildtiergerechten Lebens beraubt. Denn oft ist nach der „Rettung“ von jungen Wildtieren nur mehr ein Leben in menschlicher Obhut möglich. Jungtiere lernen die Verhaltens-und Ernährungsweise von ihren Eltern. Das kann der Mensch nicht bieten! „Bitte greifen Sie daher aufgefundene Jungtiere nicht an, belassen Sie die Tiere an der Fundstelle und entfernen Sie sich von den Jungtieren. So hilft man Wildtieren am meisten!“, meint Forstdirektor Andreas Januskovecz.

Richtiges Verhalten gegenüber Jungwildtieren

  • Hände weg, menschliche Rettungsversuche bedeuten viel Stress für die Tiere und bringen viele Jungtiere in Lebensgefahr!
  • Im Zweifelsfall ist das Tier versorgt und benötigt keine menschliche Hilfe.
  • Nach der Entdeckung sollte man sich schnell wieder entfernen,
    sonst hält man die Eltern von der Versorgung des Kleinen ab.
  • Beobachtungen nur aus sehr großer Entfernung.
  • Nur verletzte junge Wildtiere und Jungtiere in unmittelbarer Nähe des verunglückten Muttertiers benötigen Hilfe!
  • Keine Versorgung durch Laien, schon falsches Futter endet für die meisten Jungtiere tödlich.
  • Hunde in der Natur nur mit Leine oder im kontrollierten Freilauf
    mit Maulkorb führen.

Sollte sich ein Wildtier tatsächlich in Not befinden, kann man die Wildtierhotline der Stadt Wien Unter 01/4000-49090 der MA 49 (Forst-& Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien) anrufen.

Alle Infos auf [www.wildtiereschuetzen.at] (http://www.wildtiereschuetzen.at)

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/presse/bilder

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