Bohrn Mena: Extreme Quälerei bei Tiertransporten endlich unterbinden
Wien (OTS) – Der erschreckende Fall massiver Überladung eines Tiertransportes, der von der Polizei in der Nacht vom 20. März in Bludenz gestoppt wurde und wo über 600 Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht waren, zeigt die Problematik im bestehenden System auf. Landwirtschafts- und Tierschutzministerin sind gefordert in Zusammenarbeit mit Ländern, Tierschutz-NGOs & ExpertInnen eine deutliche Verbesserung zu erwirken.
„Im gesamten Jahr 2016 wurden auf Österreichs Straßen nur exakt 837 Kontrollen während des Transports durchgeführt. Zigtausende Transporte finden jährlich statt, es ist also eine Kontrollquote bestenfalls im Promille-Bereich. Noch erschreckender ist die Tatsache, dass bei mehr als einem Drittel der polizeilich kontrollierten Transporte, auch Zuwiderhandlungen vor Ort dokumentiert wurden. Das tatsächliche Ausmaß der Tierquälerei ist also kaum vorstellbar“, sagt der Tierschutzsprecher der Liste Pilz, Sebastian Bohrn Mena.
Von den 837 während des Transport durchgeführten Kontrollen im Jahr 2016, fanden laut Tierschutzbericht genau 683 unter Einbezug der Exekutive statt. Diese zeigten auch eine höhere Beanstandungsrate, die bei rund 35 Prozent der kontrollierten Transporte lag. Im „Kontrollplan Tiertransporte“ wird die verbindliche Anzahl an durchzuführenden Kontrollen als Vorgabe an die Länder durch das Gesundheitsministerium jährlich festgelegt.
„Genau 1.000 Kontrollen während des Transportes sollten die Länder 2016 durchführen – doch nicht einmal diese Vorgabe wurde erreicht. Das zeigt ein absolutes Systemversagen. Wenn weder die Kontrollvorgaben ausreichen um auch nur theoretisch irgendeinen Lenkungseffekt zu bewirken, selbst diese dann aber praktisch nicht erfüllt werden, ist das ganze Procedere völlig ungeeignet und sollte neu gedacht werden“, meint Bohrn Mena.
Die Liste Pilz fordert in einem ersten Schritt für 2018 & 2019 eine drastische Erhöhung der Vorgaben auf mindestens 10.000 Kontrollen während des Transports. Mittelfristig bis 2020 sollte in Zusammenarbeit von Landwirtschafts- und Tierschutzministerium, Ländern, Tierschutz-NGOs und ExpertInnen ein neues Modell der wirkungsvollen Transportkontrollen erarbeitet und sodann mit hinreichend Ressourcen ausgestattet implementiert werden.
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