NEOS: Mit der „Kur neu“ wird ein wirkungsloses System weiter am Leben gehalten | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

NEOS: Mit der „Kur neu“ wird ein wirkungsloses System weiter am Leben gehalten

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Wien (OTS) – Irritiert reagiert NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker auf die heute präsentierten Pläne, die Kur als „Gesundheitsvorsorge Aktiv“ (GVA) neu aufzustellen: „Eine Umbenennung ändert gar nichts an den Problemen mit der Kur. Auch mit dem nun „GVA“ genannten dreiwöchigen Aufenthalt wird die Pensionsversicherungsanstalt keine nachhaltige Änderung von gesundheitsschädlichen Lebensgewohnheiten erzielen. Es liegt auf der Hand, dass solche Änderungen besser ambulant über einen längeren Zeitraum‘als stationär in drei Wochen erfolgen. Was bei der Kur gefehlt hat, fehlt auch bei der ‚GVA‘, nämlich die Erfolgskontrolle sechs oder 12 Monate nach der teuren Maßnahme. In Anbetracht der enormen Kosten des Kur-Systems wäre eine nachhaltige Absicherung der Ergebnisse allerdings notwendig, sonst verpufft jede Wirkung und was übrigbleibt, ist ein teurer Urlaub auf Kosten der Sozialversicherung.“

Loacker betont, dass ein wirksames Gesundheitsvorsorge-System völlig anders aufgebaut werden müsse: „Wer den Versicherten einen echten Nutzen bieten will, schafft Angebote im ambulanten Bereich. Leiden wie Bluthochdruck, Bewegungsmangel und Übergewicht erfordern eine längerfristige Begleitung, keinen limitieren Aufenthalt in einem Kurort.“

Hinter dem Kursystem sehen die NEOS handfeste wirtschaftliche Interessen: „Sowohl die Kurzentren im Eigentum der SV-Träger wie auch die privaten Kurzentren wollen weiterhin mit Versicherten gefüllt sein, damit die Millionen fließen. An eine Reform, mit der die Kur-Millionen auf wirksame Weise zum Nutzen der Versicherten ausgegeben werden, denkt niemand ernsthaft“, so Loacker. Der Nutzen für die Träger selbst sowie für die privaten Betreiber von Kurzentren stehe leider im Vordergrund.

Abschließend erinnert daher der NEOS-Gesundheitssprecher an die aktuelle Schieflage von Genehmigungen je nach Versicherung, die wohl auch bei der „Kur Neu“ unangetastet bleibt: „Die von PVA-Obmann Anderle präsentierte Maßnahme ändert weiters nichts daran, dass die SGKK und die OÖGKK eine Kur auf rund 170 Versicherte, die KGKK eine auf 9000 Versicherte und die TGKK und WGKK gar keine Kuren genehmigt haben. Das wird sich bei der „GVA“ wohl nicht ändern, weil dieselben Einrichtungen von denselben Kassen mit Versicherten gefüllt werden. Damit wird jeder ernsthafte Gesundheitspräventions-Gedanke untergraben.“

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