Ludwig/Czernohorszky: Wiener Klimaschutz wirkt: Treibhausgas-Emissionen um ein Drittel gesunken!
Sensationelle Nachrichten für Wiens Klima: Seit 2005 konnten umwelt- und klimaschädigende Treibhausgase in der Stadt um 31 Prozent reduziert werden. Alleine im Jahr 2023 konnte Wien noch einmal rund zehn Prozent der Gesamtemissionen einsparen. Das bestätigen neue Daten der Bundesländer-Luft-Schadstoff-Inventur (BLI) des Umweltbundesamts.
„Wiener Klimaschutz wirkt!“, bekräftigt Bürgermeister Michael Ludwig. „Wien betreibt bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert erfolgreiche Klimapolitik und hat mit tiefgreifenden und zielgenauen Maßnahmen einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass sowohl der heimische Energieverbrauch als auch der Ausstoß schädlicher Treibhausgase immer weiter zurückgehen. Das ist der beste Beweis dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit dem Wiener Klimagesetz haben wir dem Klimaschutz als erstes Bundesland Gesetzeskraft gegeben und garantieren damit auch in Zukunft weitere große Fortschritte“, so Ludwig.
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky betont die Bedeutung vorausschauender Maßnahmen beim Klimaschutz: „Egal ob Grünraumoffensive, Sonnenstromausbau oder Kreislaufwirtschaft: All unsere Maßnahmen tragen dazu bei, die Lebensqualität von mehr als zwei Millionen Wienerinnen und Wienern auf lange Sicht zu sichern. Ich bin stolz darauf, dass unsere Erfolge nicht nur mehr, sondern auch immer sichtbarer werden, denn Erfolge motivieren zum Weitermachen – und wir wollen gemeinsam mit den Wienerinnen und Wienern auch in Zukunft sozial gerechten Klimaschutz machen.“
Treibhausgas-Rückgang nach Sektoren
Besonders erfreulich ist, dass der Rückgang klimaschädlicher Treibhausgase im Zeitraum von 2005 bis 2023 in fast allen Sektoren zu verzeichnen ist. Im Bereich Energie beträgt der Rückgang 37 Prozent, im Bereich Industrie 27 Prozent, im Verkehr 30 Prozent, im Gebäudesektor wie in der Landwirtschaft sind es 40 Prozent und in der Abfallwirtschaft beläuft sich die Reduktion auf 2 Prozent. Einzig im Sektor F-Gase ist ein Anstieg der Emissionen zu verzeichnen. Die Emissionen sind bis vor wenigen Jahren stark angestiegen, weil F-Gase oft anstelle der ozonzerstörenden und inzwischen verbotenen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) verwendet werden. Durch die Auswirkungen der EU-F-Gas-Verordnung sinken die Emissionen seit dem Jahr 2018. Zukünftig ist mit sinkenden Emissionen als Resultat der jüngsten, 2024 in Kraft getretenen Verschärfungen der EU-F-Gas-Verordnung zu rechnen.
Differenz 2005-2023
Energie (inkl. Emissionshandel): -37%
Industrie: -27%
Verkehr: -30%
Gebäude: -40%
Landwirtschaft: -40%
Abfallwirtschaft: -2%
F-Gase: 35%
Differenz 2022 zu 2022
Energie (inkl. Emissionshandel): -21%
Industrie: 5%
Verkehr: -5%
Gebäude: -17%
Landwirtschaft: -25%
Abfallwirtschaft: -2%
F-Gase: -4%
11-Prozent-Rückgang im Jahr 2023 mit Langzeit-Effekt
Laut aktueller Bundesländer-Luftschadstoff-Inventur, die den Emissionshandel inkludiert, verzeichnete Wien 2023 mit über 11 Prozent den mit Abstand höchsten Treibhausgas-Rückgang im Land, fast doppelt so hoch wie der Bundesschnitt von 6,5 Prozent.
Die deutlichsten Emissionsreduktionen konnten 2023 im Energie- und Gebäudesektor sowie beim Verkehr verzeichnet werden. Im Energiesektor ist der Rückgang von rund – 21% auf den deutlich reduzierten Erdgaseinsatz in Strom- und Wärmekraftwerken zurückzuführen. Grund für den verringerten Einsatz fossiler Brennstoffe (Heizöl und Erdgas) und der damit einhergehenden Emissionsreduktion von rund -17% im Gebäudesektor im Vergleich zu 2022 ist unter anderem die zunehmende Umstellung auf klimafreundliche Heizungssysteme. Im Verkehrssektor ist der Rückgang von rund -5% maßgeblich auf den deutlich reduzierten Dieselabsatz bei schweren Nutzfahrzeugen zurückzuführen.
Von Stromerzeugung bis Ökosystem: Die Erfolge im Wiener Klimaschutz
In den vergangenen fünf Jahren hat Wien den Klimaschutz neu definiert, angeführt vom ambitioniertesten Klimaschutzvorhaben in der Geschichte der Stadt, dem Erreichen der Klimaneutralität bis 2040, und gelenkt vom Wiener Klimafahrplan. Erfolge wie der massive Rückgang der Treibhausgase oder des Energieverbrauchs wirken sich direkt auf die Lebensqualität der Wienerinnen und Wiener aus: Mehr Grünraum bedeutet mehr Schatten, eine kühlere Umgebung und weniger Asphalt. Mehr erneuerbare Energie und Wärme bedeuten eine bessere Luft und stabilere Preise. Und mehr Öffi- und Radverkehr wiederum führen zu kürzeren Wegen, weniger Kosten und einer Reduktion schädlicher Treibhausgase.
Die Bilanz der letzten fünf Jahre zeigt vielerorts erfreuliche Entwicklungen. So etwa im Gebäudebereich, wo die Emissionen seit 2005 halbiert und ein vollständiges Verbot fossiler Heizungen in Neubauten implementiert wurden. Zudem wurde der Wiener Wärmeplan 2040 präsentiert, der mittels Zonierungen zeigt, wie das klimaneutrale Wien der Zukunft aussehen kann. Mit der Initiative „100 Projekte Raus aus Gas“ zeigt Wien außerdem, dass die Energiewende auch im Gebäudebestand nicht nur möglich, sondern längst angelaufen ist und durch die Ökologisierung der Wiener Bauordnung weiter vorangetrieben wird. Noch heuer wird die Sammlung der 100 Projekte vervollständigt.
Im Bereich der Stromerzeugung sticht vor allem die Sonnenstrom-Offensive hervor: Dank hohem Förderbudget, Solarpotenzialkataster, weitreichender Beratungen sowie Partnerschaften mit Unternehmen, Privaten und Betrieben hat Wien gemeinsam mit dem eigenen Ausbaufortschritt die Wiener Gesamtleistung seit 2020 auf 250 MWp verfünffacht.
Ähnlich erfreulich sind die Fortschritte im Bereich öffentlicher Raum, Natur- und Erholungsräume. Allein mit dem vollständig ausgeschöpften Fördertopf Klimamusterstadt wurden mehr als 300 klimarelevante Projekte in den Bezirken umgesetzt. Dazu kommt der Grünraumausbau: Seit 2020 wurden rund 500.000 Quadratmeter Parks und Grünflächen klimafit gestaltet worden, 18 davon wurden komplett neu errichtet (Gesamtfläche 285.000 Quadratmeter) und 208 wurden umgestaltet (226.000 Quadratmeter). Nicht zu vergessen sind zudem die Errungenschaften im Bereich der Renaturierung sowohl auf städtischer als auch auf EU-Ebene.
Wiens Klimapolitik mit Weitblick: Auch in den kommenden Jahren wieder Top-Projekte
Klar ist: Die Wiener Fortschrittskoalition hat die heimische Klimapolitik in den vergangenen fünf Jahren neu definiert: Treibhausgassenkung, Klimaanpassung und Kreislaufwirtschaft sind jene Eckpfeiler, die Wien bis zum Jahr 2040 zur Klimaneutralität – und damit in eine klimafreundliche und weiterhin lebenswerte Zukunft für alle zwei Millionen Wienerinnen und Wiener führen. Um zu garantieren, dass Klimaschutz in Wien nicht stillsteht, sondern Bestand hat und dynamisch weiterentwickelt wird, hat Wien seine Klimaziele als erstes Bundesland in ein eigenes Klimagesetz gegossen, das im März 2025 im Landtag beschlossen wurde.
Projekte:
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Grünraumoffensive 2.0: Version 1.0 haben wir übererfüllt, jetzt setzen wir noch eins drauf und starten mit der Grünraumoffensive 2.0 mit noch einmal 400.000 Quadratmeter Neu- und Umgestaltungen.
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Regenerative Wende: Die Qualität des Lebens in unserer Stadt hängt auch davon ab, ob wird die Biodiversität erhalten und die Artenvielfalt unserer Naturräume absichern. Wien erarbeitet eine eigene Biodiversitätsstrategie, um die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur umzusetzen. Laufend entstehen neue Projekte – so zum Beispiel das Naturschutzareal am Standort des ehemaligen Güterbahnhofs Breitenlee oder der neue Park der Artenvielfalt in der Donaustadt.
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Stadt ohne Verschwendung: 2025 ist das Jahr der Kreislaufwirtschaft, noch heuer entsteht eine neue Strategie zum „Wiener Weg der Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft“. Sie ist eine Grundlage für die Fortschreibung des Wiener Klimafahrplans, in dem Kreislaufwirtschaft im Zentrum stehen wird. Das Ziel dabei ist eine „Stadt ohne Verschwendung“, in der Reparieren, Wiederverwenden und Recycling ebenso zur Normalität zählen wie eine erneuerbare Energieversorgung.
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Sonnenstrom-Turbo: Die Stadt Wien wird die Offensive weiter verstärken, um die Sonnenstrom-Leistung von 250 MWp auf 800 MWp bis 2030 massiv zu erhöhen. Mit dieser Leistung kann ein Viertel aller Wiener Haushalte mit sauberer Energie versorgt werden.
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(Immer weiter) Raus aus Gas: Auch die Energiewende im Gebäudebereich wird weiter Fahrt aufnehmen: Nächstes Jahr startet die zweite Phase des Umsetzungsprogramms „Raus aus Gas“ mit Fokus auf Nah- und Fernwärme sowie Kälte. Zudem wird die Initiative „100 Projekte Raus aus Gas“ auf 200 Projekte erweitert.
Weiterführender Link: https://www.wien.gv.at/umwelt/rueckgang-treibhausgase
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