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Fonds Soziales Wien: Über 10.000 Wiener Schüler:innen haben den FSW-Finanzführerschein absolviert

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Bei einer feierlichen Zertifikatsverleihung im AK Bildungszentrum bekamen am Dienstag über 500 Wiener Schüler:innen ihre FSW-Finanzführerscheine überreicht. Die Finanzbildungsteams der Schuldenberatung des Fonds Soziales Wien (FSW) haben binnen fünf Jahren in rund 680 Klassen an 65 Berufs- und Polytechnischen Schulen Finanzbildungs-Workshops abgehalten.

In fünf praxisnahen Modulen werden beim FSW-Finanzführerschein den Schüler:innen Tools für ein selbstbestimmtes Erwachsenenleben, im Hinblick auf den Umgang mit den persönlichen Finanzen, vermittelt. Dabei werden wichtige Themen fürs Erwachsenwerden anhand von praxisnahen Beispielen behandelt: Was kostet eine erste eigene Wohnung? Welche laufenden Kosten fallen für ein Auto an?

Auch digitale Schuldenfallen sind Thema. „Wir bemerken seit Jahren, dass „Buy now pay later“ Bezahldienste, zu mehreren Online-Käufen gleichzeitig und zu Ratenzahlungen verleiten. Ständige Kaufempfehlungen durch Influencer:innen sind aus der Lebenswelt der Jugendlichen nicht mehr wegzudenken“, betont Katharina Zahradka, Leiterin der Finanzbildung in der FSW Schuldenberatung.

„Für Jugendliche war es noch nie so leicht Schulden zu machen“

Das weiß Zahradka und kennt auch aktuelle Trends in Sachen Geldausgeben bei den Jugendlichen: „Aktuell sind Käufe bei asiatischen Onlineversandriesen sehr beliebt. Wir bemerken an den Schulen auch, dass nicht nur Influencer:innen, sondern Finanzinfluencer:innen immer beliebter werden. Bei ihnen geht es aber oftmals nicht um realitätsnahe Themen wie Sparen oder darum die eigenen Einnahmen und Ausgaben im Blick zu haben, sondern sie geben oft vor zu wissen, wie man in kurzer Zeit reich wird.“ Gerade bei jungen Männern sind die sogenannten Finfluencer:innen beliebt: „Schneller Reichtum hat natürlich wenig mit Basisfinanzbildung zu tun. Wenn dann in diesem Zusammenhang Mitgliedschaften für Finanzwissen abgeschlossen oder Käufe für den vermeintlich schnellen Reichtum getätigt werden, kann sich auch schnell eine Schuldenspirale zu drehen beginnen“, so Zahradka.

Österreichweit ist weiterhin ca. jede fünfte Person, die in eine Schuldenberatung kommt, unter 30 Jahre alt. Basisfinanzbildung, wie durch den FSW-Finanzführerschein, wirkt im Sinne der Schuldenprävention gegen diesen Trend. Lt. Jahresbericht 2023 der FSW Schuldenberatung belief sich die durchschnittliche Überschuldung bei unter 30-Jährigen in einem Schuldenregulierungsverfahren auf rund 48.000 EUR.

„Der Fonds Soziales Wien vermittelt mit dem Finanzführerschein essenzielles Basisfinanzwissen. Damit konnten wir bisher über 10.000 Schüler:innen erreichen. Mit den Workshops an den Schulen schützen wir die Wiener Erwachsenen von morgen vor einem Leben in der Schuldenfalle“, so FSW Geschäftsführerin Anita Bauer.

Seit fünf Jahren Basisfinanzbildung durch den FSW-Finanzführerschein in Wien

Der FSW-Finanzführerschein wird in Wien von der FSW Schuldenberatung in Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien und in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion Wien durchgeführt. „Wer den Finanzführerschein in der Tasche hat, kann sich kritisch mit Fragen rund ums Geld auseinandersetzen. Ein gutes Basiswissen ist essenziell, damit junge Menschen selbstbewusst und selbstbestimmt im Umgang mit Geld sein können und nicht in die Schuldenfalle tappen“, betont Arno Langmeier, interimistischer Bildungsdirektor für Wien.

Auch die Arbeiterkammer Wien weiß, wie wichtig praxisnahe Basisfinanzbildung für Jugendliche auf dem Weg ins Erwachsenenleben ist. „Der Schritt in ein eigenständiges Leben ist nicht einfach, oft liegt es an finanziellen Hürden, allem voran an hohen Lebenserhaltungskosten und steigenden Preisen in vielen Bereichen. Angebote von Finanzinstituten sind da verlockend – aber oft ein undurchdringlicher Dschungel. Umso wichtiger ist eine fundierte Finanzbildung, wie sie mit dem Finanzführerschein geboten wird. Die Arbeiterkammer Wien unterstützt dieses wichtige Projekt daher schon seit dessen Start“, so Renate Anderl, Präsidentin der AK Wien.

Über den FSW-Finanzführerschein in Wien

Der kostenlose Finanzführerschein richtet sich an Jugendliche in Polytechnischen Schulen und Berufsschulen, da diese unmittelbar vor dem Start in die finanzielle Eigenständigkeit stehen. In 5 Modulen zu je 2 Unterrichtseinheiten erwerben die Schüler:innen Finanzkompetenzen. Themen wie das eigene Konto, Finanzierungsformen, Versicherungen, Schulden oder etwa Kaufverhalten und Werbestrategien werden praxisnah behandelt. Die Mitarbeiter:innen der FSW Schuldenberatung in Wien begleiten drei Module, weitere zwei Module werden per E-Learning im Schulunterricht durchgeführt. Zum Abschluss erhalten die Schüler:innen ein Zertifikat – den FSW-Finanzführerschein. Das Konzept des Finanzführerschein wurde von der Schuldnerhilfe Oberösterreich erarbeitet. Mittlerweile wird in Zusammenarbeit mit Oberösterreich auch von den Bundesländern, Salzburg, Niederösterreich, Kärnten und Wien dieses so erfolgreiche Modell

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