VP-Olischar/Juraczka: Massive Kritik des Stadtrechnungshofs an den Wiener Linien
Zu einem vernichtenden Befund kommt der Stadtrechnungshof Wien im Rahmen einer Überprüfung der Wiener Linien auf Ersuchen der ÖVP Wien. „Überalterung des Sachanlagevermögens, verschärfter Personalmangel, Verschlechterung des Betriebsergebnisses – die Befürchtungen der ÖVP Wien wurden sogar noch übertroffen, hier besteht dringender Handlungsbedarf“, betonen ÖVP Wien Verkehrssprecherin GR Elisabeth Olischar und ÖVP Wien Finanzsprecher Landtagspräsident Manfred Juraczka in einer ersten Reaktion.
Laut StRH Wien ist der Sachanlagenabnutzungsgrad bei den Wiener Linien von 59% (2017) auf 67,7% (2022) deutlich gestiegen, je höher der Grad, desto älter sind die Züge und desto mehr Modernisierungsbedarf besteht. Wörtlich spricht der StRH Wien davon, dass „die fortschreitende Überalterung des Sachanlagevermögens zum Risiko einer erhöhten Störungsanfälligkeit und in weiterer Folge zu Einschränkungen der Verfügbarkeit bzw. der Qualität der Verkehrsdienstleistungen führen kann“. „Die Störungsanfälligkeit und die eingeschränkte Verfügbarkeit sind schon Realität, jetzt haben es die Wiener Linien amtlich“, so Olischar weiter.
Juraczka: „Eklatante Mängel gibt es auch im Personalmanagement. Laut StRH Wien war vor dem Jahr 2021 keine langfristige, vorausschauende Personalstrategie der Wiener Linien feststellbar.“ Trotz hoher Rekrutierungen lag der Personalstand im Juni 2023 auf dem niedrigsten Niveau in der betrachteten Periode. Eine wesentliche Ursache für den Personalmangel ortet das Prüforgan in den Abgängen aufgrund von Austritt, überproportional bei den Altersgruppen 20-29 Jahre und 30-39 Jahre. Fazit der Prüfer: „Ein sich operativ verschärfender Personalmangel stellte für den StRH Wien ein immanentes Risiko dar, die definierten Leistungen nicht mehr in ausreichendem Maße erbringen zu können.“
Sorgen bereiten darüber hinaus auch die finanziellen Kennzahlen und einmal mehr die fehlende Transparenz. So berichtet der StRH Wien von einer stetigen Verschlechterung des bereinigten Betriebsergebnisses im Zeitraum 2017 bis 2021 und stellte wörtlich fest, dass in den Jahresabschlüssen „keine umfassende, transparente Information bzw. Übersicht über von der öffentlichen Hand erhaltene Mittel vorlag“. „Dafür sind aber die Kosten im Bereich Unternehmenskommunikation zwischen 2015 und 2022 um rund 40 Prozent gestiegen“, bekräftigt Olischar die Kritik des Prüforgans.
„Beim Management der Wiener Linien, aber auch den politisch Verantwortlichen in der Wiener Stadtregierung, müssen angesichts dieses Berichts alle Alarmglocken schrillen. ‚Die Attraktivität der Wiener Linien muss verbessert werden‘ fasst es der Stadtrechnungshof Wien zusammen – für die Mitarbeiter, die Kunden und letztlich die Steuerzahler“, fordern Olischar und Juraczka abschließend.
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