Österreichisches Onkologie Forum: Expert:innen machen Vorschläge für bessere Versorgung von Lungenkrebs-Patient:innen
Beim zweiten Workshop des Österreichischen Onkologie Forums (ÖOF) am 26. November 2024 stand die Versorgungssituation bei Bronchialkarzinom im Fokus der Diskussion von medizinischen Fachexpert:innen aus ganz Österreich und Vertreter:innen unterschiedlicher Institutionen im Gesundheitswesen.
Unter dem Vorsitz von Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour und Prim. Priv.-Doz. Dr. Stefan Watzka wurden im Kelsen im Parlament Themen wie Verfügbarkeit pathologischer und bildgebender Diagnostik, Hürden der Tumordokumentation, Zugang zu Therapien im intra- und extramuralen Bereich, die in vielen Bereichen unzureichende Infrastruktur für Studien & Register, der Einfluss von sozioökonomischen Faktoren auf die Erkrankung und die Notwendigkeit eines strukturierten Screenings analysiert. Die Moderation führte Priv.-Doz.in Dr.in Kathrin Strasser-Weippl.
Am Podium diskutierten u.a.: Dir. Dr. Michael Binder (WiGeV), Dr.in Karin Eglau (GÖG), Dipl.-Kfr. Julia Guizani (FOPI), Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hilbe (OeGHO), Mag. Volker Knestel (NÖGUS), Mag.a Martina Löwe (Österreichische Krebshilfe), Dr. Robert Sauermann (Dachverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger).
PET-CT Nadelöhr der Diagnostik
Gegenstand der Diskussion war u.a. die Verfügbarkeit des PET-CT, das in vielen Bundesländern u.a. aufgrund von nicht indizierten Zuweisungen ein Nadelöhr der Diagnostik darstellt und der Mangel an strukturierter Behandlungsdokumentation, welche die Grundlage der Erhebung von Qualitätskennzahlen darstellt.
Bezüglich des Zugangs zu innovativen Therapien wurde festgestellt, dass dieser im Allgemeinen sehr gut ist, im niedergelassenen Bereich jedoch durch administrative Hürden, insbesondere das Tumorboard betreffend, erschwert wird. Die Verantwortlichen zeigen jedoch große Bereitschaft, die Regelungen zu präzisieren, um eine übermäßige Auslegung der aktuellen Anforderungen zu vermeiden.
Lungenkrebsscreening könnte Mortalität senken
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Lungenkrebsscreening, das in anderen Ländern bereits etabliert ist, in Österreich jedoch noch nicht verfügbar. Die anwesenden Expert:innen betonten, dass ein solches Programm die Mortalität senken und erhebliche Kosteneinsparungen bewirken könnte.
Das Ziel des ÖOF besteht darin, die Krebsversorgung in Österreich aus klinischer Perspektive auf Basis anerkannter Qualitätsindikatoren umfassend zu analysieren. Fachexpert:innen aus ganz Österreich erheben zunächst die aktuelle Versorgungssituation und diskutieren dann gemeinsam mit Entscheidungsträger:innen konkrete Empfehlungen. Die Ergebnisse dieser Analysen und Diskussionen werden in einem Monitor zusammengeführt, der einen Überblick über die Versorgungssituation bei verschiedenen Krebserkrankungen über alle Bundesländer bietet.
Der nächste Workshop des Österreichischen Onkologie Forums ist der Versorgungssituation bei gastrointestinalen Tumoren gewidmet und findet am 11. März 2025 statt.
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