Korosec zu Pension Overshoot Day: Fakten statt Panikmache | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Korosec zu Pension Overshoot Day: Fakten statt Panikmache

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Anlässlich der heutigen Verkündung des sogenannten „Pension Overshoot Day“ und der darauf folgenden Aussagen von verschiedenen Jugendvertretungen möchte der Österreichische Seniorenbund einige zentrale Punkte klarstellen und zur Versachlichung der Diskussion beitragen.

„Die derzeitige Debatte über das Pensionssystem droht in eine destruktive und gesellschaftspolitisch gefährliche Richtung zu laufen. Verschiedene Jugendvertretungen verbreiten ein verzerrtes Bild, das ältere Menschen und insbesondere Pensionistinnen und Pensionisten unfair in die Verantwortung zieht“, erklärt Ingrid Korosec, Präsidentin des Seniorenbundes.

Korosec weist darauf hin, dass die Darstellung der Pensionskosten oft zu simplifiziert wird. „Von den staatlichen Zuschüssen zu den Pensionen entfallen etwa 24 Prozent auf Sozialleistungen und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, die nicht direkt mit den eigentlichen Pensionsleistungen zu tun haben“. Dazu zählen Aufwendungen, wie die Ausgleichszulage zur Armutsbekämpfung (1171 Millionen Euro), die Kosten für Kindererziehung (411 Millionen Euro), das Wochen-, Kranken-, Wiedereingliederungs- und Rehabgeld (634 Millionen Euro), Präsenz- und Zivildienst (128 Millionen Euro) sowie die Strukturförderung und Beitragsunterstützung für Selbständige (749 Millionen Euro). „Diese Leistungen sind von unschätzbarem Wert für die Gesellschaft, müssen aber getrennt von den tatsächlichen Pensionsleistungen betrachtet werden,“ betont Korosec.

Tatsächlich beläuft sich der „echte“ Staatszuschuss zu den Pensionsleistungen auf 21,7 Milliarden Euro statt der häufig genannten 28,3 Milliarden Euro. Zudem ist festzuhalten, dass die Aufwendungen für die Beamtenpensionen Kosten sind die der Staat zu tragen hat, weshalb man korrekterweise nicht von einem Zuschuss sprechen kann. „Eine faire Diskussion über die Pensionskosten erfordert Kostenwahrheit und Differenzierung. Es ist unverantwortlich, die Herausforderungen des Pensionssystems auf dem Rücken der älteren Generation auszutragen,“ so Korosec weiter.

Korosec unterstreicht die Stärke des österreichischen Pensionssystems und betont, dass es eines der besten der Welt ist und auch mittel- bis langfristig abgesichert sei. „Das ist nicht nur meine Überzeugung, sondern wird auch durch die Fakten belegt. Vorausgesetzt, man stellt sich den aktuellen Entwicklungen,“ sagt sie. „Wer mich kennt, weiß: Ich bin eine große Verfechterin kontinuierlicher Verbesserung und Optimierung. Aber ich bin auch der Meinung, dass ernstgemeinte Diskussionen faktenbasiert und sachlich geführt werden sollten!“ 

Die Seniorenbund-Präsidentin plädiert im Zuge dessen dafür, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um zunächst das faktische an das gesetzliche Pensionsantrittsalter anzupassen. Rund 44% der 55-64-Jährgen gehen nicht direkt von Erwerbsleben in Pension. Das sind rund 1 Mio Menschen. Im Hinblick auf ein längeres Erwerbsleben fordert sie eine deutliche Erhöhung des Bonus-Malus-Systems sowie die Schaffung alter(n)sgerechter Arbeitsplätze. Zudem setzt sie sich für die dauerhafte Abschaffung der Pensionsbeiträge für freiwillig arbeitende PensionistInnen ein, um Anreize für ein längeres Arbeiten auch nach dem Pensionsantritt zu schaffen.

„Es braucht konkrete, durchdachte Schritte, keine populistischen Forderungen. Wir brauchen eine faktenbasierte Diskussion und keine Panikmache,“ so Korosec abschließend.

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