Pride Biz Austria: 7 Tipps zur Unterstützung der LGBTIQ+ Community
Wir alle kennen es: Der Pride-Monat Juni beginnt und plötzlich tauchen überall Regenbogenflaggen auf. Was einerseits ein schönes Zeichen des Supports für die queere Community sein kann, grenzt aber mangels anderer konkreter Unterstützungsmaßnahmen weiterhin oft an Pink- bzw. Rainbow-Washing. Pride Biz Austria, die österreichische Plattform für LGBTIQ+1 in Wirtschafts- und Arbeitswelt, gibt nützliche Tipps für ganzjähriges ehrliches Engagement – mit handfesten Vorteilen.
Im Juni zeigen sich mittlerweile viele Unternehmen und Organisationen der LGBTIQ+ Community gegenüber besonders freundlich – wohl auch, weil die Möglichkeiten, den Pride-Monat zu feiern, unendlich scheinen: Die Teilnahme an Regenbogenparaden, das Hissen der Regenbogenfahne, ein Logowechsel, eigene Pride-Produkte und gezielte Werbekampagnen sind nur einige Beispiele. Doch nicht immer steckt dahinter echtes Engagement, sondern oft eine simple Marketingstrategie – ein Phänomen, das oft als „Pinkwashing“ bzw. „Rainbow-Washing“ bezeichnet wird.
„Pink- und Rainbow-Washing, also die Verwendung des Regenbogensymbols mit dem Ziel einer Gewinnsteigerung durch die Ansprache von LGBTIQ+ Personen und ihren Verbündeten, sind mittlerweile zu einem absoluten No-Go geworden. Die Anliegen von LGBTIQ+ Personen werden dabei weitgehend übersehen oder sogar aktiv ignoriert. Das muss nicht absichtlich passieren, sondern kann auch unbewusst geschehen – etwa durch gut gemeinte aber nicht ausreichend durchdachte Kampagnen
“, erklärt Astrid G. Weinwurm-Wilhelm, Vize-Präsidentin von Pride Biz Austria.
So beugen Sie Pink- und Rainbow-Washing vor
Solche Fettnäpfchen lassen sich durch die Beachtung einiger Tipps in der Vorbereitung und Ausführung von Awareness-Maßnahmen oft relativ leicht vermeiden. Kurz zusammengefasst sollten Entscheidungsträger_innen folgende Tipps beachten:
- Intern und extern Haltung zeigen – auch wenn es unbequem ist
- Über alle Medien und Märkte hinweg LGBTIQ+ Personen aktiv unterstützen
- Diversität, Gleichstellung und Inklusion in der eigenen Organisation (vor)leben
- Die Stimmen von LGBTIQ+ Mitarbeitenden hören und aktiv in Entscheidungen einbinden
- Die LGBTIQ+ Community budgetwirksam und nachhaltig unterstützen
- Diversitätsförderung ins Zentrum der eigenen Kommunikation rücken
- Unterstützungsmaßnahmen zeitgerecht und sorgfältig vorbereiten
Fazit: Unternehmen, die sich seriös in Sachen Diversity Management engagieren, setzen sich intensiv damit auseinander und führen Maßnahmen ein, die eine wertschätzende, offene Firmenkultur fördern. Ein starkes Commitment auf Führungsebene und die ernsthafte Aufarbeitung von Diskriminierungsfällen sind zum Beispiel entscheidende Parameter für ein professionelles Diversity Management. Ein solches nachhaltiges und aufrichtiges Engagement für marginalisierte Gruppen hat für Betroffene ebenso wie für Unternehmen messbare Vorteile.
„Gerade im Diversity-Bereich sind Authentizität und Kontinuität mittlerweile essenziell – die Allgemeinheit schaut immer genauer hin. Daher kann Pink- und Rainbow-Washing in jeder Form schnell nach hinten losgehen und sich negativ auf das eigene Unternehmen bzw. die eigene Organisation auswirken. Wir fordern Unternehmen dazu auf, nicht nur in relativ LGBTIQ+ freundlichen Ländern Maßnahmen zu setzen, sondern insbesondere auch im Rest der Welt ‚safe spaces‘ für die Community zu schaffen. Das Vermeiden von Pink- und Rainbow-Washing ist uns als Pride Biz Austria ein wichtiges Anliegen. Wir entwickeln daher laufend Standards sowie klare Kriterien für Organisationen, die sich in Sachen LGBTIQ+ Diversity engagieren wollen und sorgen so bei unseren Allys für einen lukrativen Wissensvorsprung
“, so Lukas Burian, Präsident von Pride Biz Austria.
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1 Die englische Abkürzung „LGBTIQ+“ steht für „Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersexual, Queer“. Übersetzt: Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender-, intergeschlechtliche und queere Personen.
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