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aktion leben: Kenntnis der eigenen Herkunft ist wichtig!

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Es gibt viele Konstellationen, durch die Kinder nicht erfahren, wer ihre biologischen Eltern sind: Samen- und Eizellspenden, bei denen den Kindern nicht mitgeteilt wird, dass sie Spenderkinder sind, sind ein Beispiel dafür. Ebenso wie Samen- und Eizellspenden, die anonym und ohne die Möglichkeit der Rückverfolgung getätigt wurden. Beide Varianten sollte es laut Kinderrechtskonvention nicht geben, denn gemäß dieser gibt es ein „Recht auf Kenntnis der eigenen Herkunft“.

Volle Transparenz – open source identity

Wie wichtig es den Kindern ist, ihre Identität klären zu können, erläuterte der Pianist Albert Frantz, der erst mit 30 Jahren erfuhr, dass er aus einer Samenspende entstanden ist und daraufhin Jahre aufwandte, seinen Vater zu finden – letztlich erfolgreich und mit großen Konsequenzen für sein Leben. Sich fremd fühlend in der Familie machte er sich auf die Suche nach seinem Vater und damit letztlich zu sich selbst: „Viele von uns Spenderkinder haben ähnliche Probleme: Wir haben Schwierigkeiten mit unserer Identität. Wir fragen uns, wo wir hineinpassen. Vertrauen ist ein großes Thema. Wir wurden von denen belogen, denen wir am meisten vertrauen sollten, unseren sozialen Eltern. Wir Spenderkinder wollen wissen, wie viele Geschwister wir haben.“ Daher fordert er volle Transparenz von Anfang an: „Ich bin für eine open source identity. Manche Menschen haben mehrere Elternteile. Es sollte ihr Recht sein und auch eine soziale Verpflichtung, ihre Elternteile – alle von ihnen – kennenlernen zu können.

Kind als Bestellware – Kinderrechte in der Reproduktionsmedizin

aktion leben-Präsident Dr. Johann Hager wies in seiner Rede auf aktuelle Probleme hin: „Diese Veranstaltung hat das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Abstammung zum Inhalt. Eine schrankenlose Nutzung der Reproduktionsmedizin, die gefordert wird bzw. bereits jetzt legal oder halblegal möglich ist, steht mit dem Recht des Kindes auf Kenntnis der eigenen Herkunft im Widerspruch. Samenspende, Eizellspende und Leihmutterschaft sowie Heiminsemination sind Methoden, einen Kinderwunsch auf Umwegen, Bestellung oder zur biologischen Unzeit zu erfüllen, letzteres ist bei Social Egg Freezing der Fall. Wir wollen nicht, dass Kinder zur Bestellware werden. Es droht eine Gesellschaft, in der viele Bürgerinnen und Bürger ihre biologische Herkunft nicht mehr kennen werden.

aktion leben fordert daher:

  • Kinder haben ein Recht, ihren biologischen Vater bzw. ihre biologische Mutter kennenlernen zu können. Dies muss abgesichert werden, soweit das in die Kompetenz des Gesetzgebers fällt.
  • Neben einem österreichischen Spenden-Register ist ein europaweites Spenden-Register anzustreben, um eine grenzüberschreitende Identitätsfeststellung zu ermöglichen.
  • Das Verbot der anonymen Eizell- und Samenspende in Österreich ist beispielhaft und soll Vorbild für ganz Europa werden.
  • Das neue Abstammungsrecht ist kritisch zu prüfen: Nicht die Tatsache, dass dadurch zwei Frauen automatisch als Eltern gelten, ist das Problem, sondern vielmehr der Verstoß gegen das Recht des Kindes seine Herkunft zu erfahren, da die Eltern die Identität des Samenspenders nicht bekannt geben müssen.
  • Leihmutterschaft muss international verboten werden. Sie bedeutet Kinderhandel und verletzt das Recht der Kinder auf Kenntnis der Herkunft. Österreich muss daher gegen die Einführung eines europaweiten Elternschaftszertifikats stimmen, solange nicht sichergestellt wird, dass Leihmutterschaft dadurch befördert wird.

Wie drängend diese Forderungen für die Betroffenen sind, aber auch komplex in der Umsetzung, machte die Veranstaltung am 30.1.2024 im österreichischen Parlament deutlich. Aktion leben dankt den Nationalratsabgeordneten Dr. Gudrun Kugler und Dipl-Kauffrau Elisabeth Pfurtscheller, welche die Veranstaltung mit aktion leben österreich organisierten und im Parlament ermöglichten.

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