ÖGB-Pensionist:innen: Ältere Frauen brauchen mehr Schutz!

Anlässlich der Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen richtet die Europäische Föderation der Pensionist:innen und älteren Menschen (FERPA), der auch der ÖGB angehört, das Augenmerk auf Gewalt gegen ältere Frauen und unterstützt alle Initiativen zur Sensibilisierung, Prävention und Beseitigung von Gewalt an Frauen. „Als ÖGB verurteilen wir jegliche Form von Gewalt, egal ob körperlich oder psychisch", sagt ÖGB-Pensionist:innenvorsitzende Monika Kemperle und fordert mehr Schutz für Pensionistinnen. Gerade der häuslichen Gewalt müsse mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. „Frauen dürfen nicht ihrem Schicksal überlassen werden", so die Gewerkschafterin. 

In einer Umfrage der UN geben 34 Prozent der Frauen im Alter von 60 Jahren und darüber an, dass sie seit Beginn der Pandemie Gewalt erlebt haben oder jemanden kennen, der Gewalt erlebt hat. „Ältere Menschen waren während der Pandemie aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Vor allem für die Frauen birgt so eine Situation eine große Gefahr, Opfer von Gewalt zu werden“, verweist Kemperle auf das Tabuthema häusliche Gewalt. „Es ist noch immer so, dass die Gesellschaft nicht über häusliche Gewalt spricht. Bewusstseinsschaffende Maßnahmen durch die Politik sind also unabdingbar.“ 

Im europäischen Kontext einer alternden Gesellschaft ist es dementsprechend von entscheidender Bedeutung zu dokumentieren, inwieweit Gewalt gegen ältere Frauen verbreitet ist. Darüber hinaus fordert der ÖGB gemeinsam mit FERPA, dass sich die europäischen Mitgliedsstaaten verpflichten, alle Formen von Gewalt gegen Frauen zu beenden, die wirksame Teilhabe älterer Menschen an der Gesellschaft zu gewährleisten, ihre Menschenrechte zu fördern und das Alter in die Datenerhebung über geschlechtsspezifische Gewalt zu integrieren sowie wirksame Maßnahmen gegen den weit verbreiteten Sexismus und gegen Altersdiskriminierung zu setzen.