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Gemeinsames Bekenntnis von AK und LK für produzierende Land- und Forstwirtschaft

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Ein gemeinsames Bekenntnis für eine nachhaltig produzierende Land- und Forstwirtschaft legten AK Österreich-Präsidentin Renate Anderl und LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger heute bei einem Bauernhofbesuch in der Buckligen Welt in Niederösterreich ab. Moosbrugger hatte Anderl auf den Spanblocherhof in Zöbern im Bezirk Neunkirchen eingeladen, um ihr die wachsenden Herausforderungen, aber auch die Leistungen unserer Bäuerinnen und Bauern in der Praxis vor Augen zu führen. Dabei hoben beide gleichermaßen hervor, wie unverzichtbar eine hochqualitative, flächendeckende und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft für Österreichs Zukunft ist.

Moosbrugger: Wertschöpfungsanteile fairer verteilen

"Unsere bäuerliche Familienlandwirtschaft sichert in entscheidendem Maße Österreichs Versorgung mit Nahrungsmitteln, nachhaltigen Rohstoffen und erneuerbarer Energie und somit entscheidende Lebensgrundlagen. Sie erbringt darüber hinaus viele weitere Leistungen im Sinne der gesamten Gesellschaft, die uns auch etwas wert sein sollten", betonte Moosbrugger. "In Zeiten der Teuerung stehen unsere Betriebe aber auch unter verstärktem Druck. Bei all den berechtigen Sorgen über die Teuerung und die damit verursachten sozialen Herausforderungen ist eines ganz klar: Bäuerinnen und Bauern sind nicht die Verursacher der gestiegenen Preise! Es ist daher notwendig, dass die Anteile in der Wertschöpfungskette gerechter verteilt und die Betriebe nicht überfordert werden. Schließlich sind auch die vor- und nachgelagerten Bereiche in entscheidendem Maße von vitalen Bauernhöfen abhängig. Jeder zehnte Beschäftigte in Österreich steht in direkter Verbindung mit der agrarischen Wertschöpfungskette, den Tourismus noch nicht einmal eingerechnet", erklärte der LKÖ-Präsident.

Anderl: Für lebenswerte, ländliche Regionen sorgen

"Mir ist bewusst, dass die heimischen Bäuerinnen und Bauern auch für eine attraktive Landschaft und Lebensqualität im ländlichen Raum sorgen. Ich schätze außerdem sehr, dass Österreichs Landwirtschaft auch jung und weiblich ist. So hat Österreich mit 72% in der EU den größten Anteil an Betriebsleiter:innen unter 54 Jahren. Bei jenen unter 44 Jahren liegen wir ebenso unter den Top-3. Gleichzeitig haben wir einen Spitzenwert, was den Frauenanteil bei der Betriebsleitung betrifft. Diesen modernen, zukunftsweisenden Weg gilt es weiter zu verfolgen. Mit sozialer Absicherung und guten Rahmenbedingungen, etwa bei der Kinderbetreuung und im öffentlichen Verkehr, müssen wir auch in Zukunft für lebenswerte ländliche Regionen sorgen", zeigte sich Anderl überzeugt.

Wichtig war es Moosbrugger auch, der AK-Präsidentin die Vorreiterrolle von Österreichs Landwirtschaft im Nachhaltigkeitsbereich vor Augen zu führen. So nehmen etwa über 80% der heimischen Betriebe am Österreichischen Agrarumweltbereich (ÖPUL) teil, 27,7% der landwirtschaftlichen Nutzfläche werden biologisch bewirtschaftet und auf 210.000 ha (rund 10% der Agrarfläche) werden Maßnahmen zur Biodiversitätsförderung gesetzt. In internationalen Rankings wurde Österreich in den vergangenen Jahren wiederholt zum Nachhaltigkeits- und Tierwohlweltmeister gekürt. Bäuerliche Familienbetriebe wie der Spanblocherhof punkten aber auch mit innovativen Dienstleistungen und Bildungsangeboten, in diesem Fall mit Schule am Bauernhof und Kindergeburtstagsfeiern.

Als Sozialpartner das Verbindende vor das Trennende stellen

"Die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern müssen allen Menschen in Österreich noch stärker bewusst gemacht werden. Die Fortsetzung der österreichischen Qualitätsstrategie ist unverzichtbar, wir wollen alle Menschen in diesem Land mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen. Präsidentin Anderl und ich sind uns einig, dass es dafür auch entsprechende Rahmenbedingungen mit einem Einkommen zum Auskommen braucht. Ich freue mich sehr, dass sie sich die Zeit genommen hat, meiner Einladung zu folgen und einen Einblick in die bäuerliche Lebenswelt, ihren Mehrwert und ihre Anliegen zu bekommen", unterstrich Moosbrugger. Unisono betonten Anderl und Moosbrugger auch die Notwendigkeit, Österreichs Böden als kostbare Lebensgrundlage vor der zunehmenden Versiegelung zu schützen. Auch gilt es, zusammen etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen und das Potenzial der Land- und Forstwirtschaft dabei verstärkt zu nützen.

"Die guten Gespräche heute werden sicherlich dazu beitragen, im Rahmen der Sozialpartnerschaft und im direkten Dialog gemeinsam gute Perspektiven für Bäuerinnen und Bauern, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Österreichs Zukunft generell zu schaffen", betonte Anderl. Beide zeigten sich einig, dass es wichtig ist, das Verbindende vor das Trennende zu stellen, das Verständnis für die besonderen Anliegen einzelner Berufsgruppen zu verbessern und gemeinsam mehr für das Land und seine Menschen zu erreichen.

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