Weltdiabetestag 2023: Steigende Zahlen bei Schwangerschaftsdiabetes - flächendeckende diaetologische Betreuungsstrukturen fehlen | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Weltdiabetestag 2023: Steigende Zahlen bei Schwangerschaftsdiabetes – flächendeckende diaetologische Betreuungsstrukturen fehlen

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Wie auch bei anderen Diabetesformen sind die Zahlen bei Gestationsdiabetes im Steigen begriffen. 7-10% der Schwangeren sind aktuell betroffen. Die Ursachen dafür liegen einerseits im wachsenden Anteil von Übergewicht und Adipositas in der Bevölkerung, andererseits im höheren Lebensalter der Mütter. Ein unbehandelter Gestationsdiabetes kann zu Bluthochdruck, Harnwegsinfekten, Frühgeburt, erhöhtem Geburtsgewicht führen und steigert das Risiko für Mutter und Kind, später übergewichtig zu werden und Stoffwechselerkrankungen zu entwickeln. 

Unzureichende diaetologische Versorgungstrukturen bei Schwangerschaftsdiabetes

Das Screening auf Gestationsdiabetes, wie es in Österreich im Eltern-Kind-Pass seit 2012 verpflichtend ist, ist eine wichtige Maßnahme. Jedoch fehlen für die Versorgung von Schwangeren, bei denen erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt werden, ausreichende diaetologische Betreuungsstrukturen.

Für Beratungen und Schulungen, die auf die individuelle Situation der Betroffenen eingehen können und dadurch die besten Therapieergebnisse erzielen, fehlen in den Diabetes-Ambulanzen die personellen Ressourcen", berichtet Dagmar Plazek, MAS, Leiterin des Arbeitskreises Diabetes im Verband der Diaetologen Österreichs.

Dabei stellt bei Gestationsdiabetes – ebenso wie bei vielen anderen Diabetesformen – die Ernährung die erste Therapiemaßnahme dar. Bei zwei Drittel der Betroffenen können durch eine angepasste Ernährung die Blutzuckerwerte im Zielbereich gehalten werden.

Daher fordert der Verband der Diaetologen Österreichs die Aufnahme diaetologischer Leistungen in den Eltern-Kind-Pass als Leitlinien-konforme Therapiemaßnahme bei Gestationsdiabetes und Investition in die Gesundheitsvorsorge der ganzen Familie.

Kompetente Beratung und Entlastung durch niedergelassene Diaetolog*innen

Ernährungsempfehlungen rund um die Schwangerschaft sind besonders von Mythen, Halbwissen und Fehlinformationen geprägt. Diaetolog*innen verfügen über die notwendigen Kompetenzen, um hier auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu beraten und zu therapieren. Damit tragen sie wesentlich zur Patientinnen-Sicherheit bei.

Diaetolog*innen aus dem niedergelassenen Bereich könnten die Engpässe in den Ambulanzen entlasten, die Versorgungslücke für die von Gestationsdiabetes Betroffenen schließen und einen wesentlichen Beitrag zur Diabetes-Prävention leisten. Dazu wäre die Erstattung diaetologischer Leistungen durch die gesetzlichen Krankenversicherungsträger notwendig. Auch dies ist eine zentrale Forderung des Verbands der Diaetologen Österreichs.

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