„Das beste Alter. Für die gratis HPV-Impfung.“ - Gesundheitsministerium startet Informationskampagne | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„Das beste Alter. Für die gratis HPV-Impfung.“ – Gesundheitsministerium startet Informationskampagne

0 197

Das Gesundheitsministerium startet die Werbekampagne “Das beste Alter” für die HPV-Impfung. In den nächsten Wochen werden 1 Million Euro in Information und Aufklärung über die derzeit einzige verfügbare Impfung gegen Krebs investiert. Die HPV-Impfung steht seit 1. Februar für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene kostenlos zur Verfügung. Seither wurden bereits 79.286 HPV-Impfungen verabreicht, fast doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Seit der Einführung der kostenfreien HPV-Impfung bis zum 21. Geburtstag hat sich die Zahl der Impfungen verdoppelt. Das ist ein Meilenstein“, freut sich Gesundheitsminister Johannes Rauch. „Jetzt ist es wichtig, dranzubleiben und junge Menschen und ihre Eltern über die Vorteile der Impfung zu informieren.“ ***

In Europa werden jährlich 33.500 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs registriert. 15.000 Frauen sterben an den Folgen. In Österreich treten jährlich circa 400 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs auf. 130 bis 180 Todesfälle sind auf diese Krebserkrankung zurückzuführen. Fast alle ließen sich durch die Impfung vermeiden. 

Ziel der WHO ist eine Durchimpfungsrate von 90 Prozent. Derzeit sind rund die Hälfte der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren geimpft, bei 15- bis 20-Jährigen etwa 40 Prozent.

Impfungen nachholen

Ideal ist die Impfung im Alter von 9 bis 11 Jahren – vor den ersten Sexualkontakten. Die kostenlose Impfung bis zum 21. Geburtstag erleichtert es aber wesentlich, Impfungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nachzuholen. Seit Anfang Februar wurden bereits 79.286 HPV-Impfungen verabreicht, fast doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ein Drittel ging an Kinder im Alter zwischen 9 und 11 Jahre, ein weiteres Drittel waren kostenlose Impfungen bis zum 21. Geburtstag. Zusätzlich wurden 16.353 Dosen an Erwachsene bis 30 Jahre auf eigene Kosten verabreicht. 

„Die Österreichische Krebshilfe begrüßt die kostenlose HPV-Impfung vom 9. bis zum 21. Geburtstag sehr. Wir haben damit eine Impfung, die sechs Krebserkrankungen verhindern kann und darüber hinaus vor allem auch die Krebsvorstufen zu mehr als 90% vermeiden kann. Immerhin werden ca 6.000 Frauen und Männer wegen HPV-assoziierter Erkrankungen jährlich operativ behandelt. Auch die sehr unangenehmen Genitalwarzen können durch die HPV-Impfung eliminiert werden. Allerdings ist es vom großzügigsten Impfprogramm für Buben und Mädchen sowie jugendlichen Männern und Frauen bis hin zu einer angestrebten Durchimpfungsrate von 90 % bis 2030 noch ein weiter Weg. Der erfordert einen österreichweiten Schulterschluss aller im Gesundheitsbereich, aber auch im Bildungsbereich, tätiger Personen, um diese sichere und außerordentlich wirksame Impfung auch zu den jungen Männern und Frauen zu bringen. Diese Kampagne ist ein erster Schritt. Es wird aber eine fortdauernde Information und Aufklärung der Bevölkerung brauchen, um die notwendige Durchimpfungsrate zu erreichen und damit Gebärmutterhalskrebs, Tumore im Hals- und Rachenraum, Krebserkrankungen der Vulva, der Vagina, des Anus und des Penis sowie genitale Feigwarzen zu verhindern“, betont Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda.

„Wenn es um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen geht, ist uns Prävention und Sensibilisierung besonders wichtig. Beim Thema HPV gibt es leider immer noch zu wenig Aufklärung für junge Menschen. Die HPV-Impfung kann viele, oft lebensbedrohende, Krankheiten vermeiden. Wir haben uns deshalb für die Ausweitung des kostenlosen Impfangebotes eingesetzt. Aber nur wenn Jugendliche darüber Bescheid wissen, können sie die Impfung auch in Anspruch nehmen. Es ist daher wichtig, dass es Aufklärungsmaßnahmen wie die neue Kampagne des Gesundheitsministeriums gibt. Um die Durchimpfungsrate zu erhöhen, braucht es jedenfalls ein breites Angebot, um Jugendliche niederschwellig zu erreichen und zu informieren“, so Rihab Toumi, Vorsitzende der Bundesjugendvertretung.

Kampagne „Das beste Alter.“

Die Zahl der Impfungen zu steigern, ist Ziel der Kampagne „Das beste Alter“ des Gesundheitsministeriums. Sie will Eltern und Erziehungsberechtigte sowie Jugendliche und junge Erwachsene ohne erhobenen Zeigefinger informieren. „Das beste Alter, um sich impfen zulassen, ist jetzt! Das soll unsere Kampagne vermitteln“, betont Gesundheitsminister Johannes Rauch. „Impfen ist immer eine persönliche Entscheidung. Wir müssen sicherstellen, dass junge Menschen und Eltern bestens informiert sind, wenn sie diese Entscheidung treffen.“

Drei Kampagnensujets richten sich an Erziehungsberechtigte, um über die Impfung im Pflichtschulalter aufzuklären. „Wir wollen verhindern, dass Eltern ihren Kindern aus Angst oder Unwissenheit diese wichtige Schutzimpfung vorenthalten“, betont Rauch. Der zweite Teil ermutigt Jugendliche und junge Erwachsene, die HPV-Impfung nachzuholen. Sie können die Entscheidung bereits selbstständig treffen.

Die Kampagne wird die nächsten Wochen auf Plakaten, Social Media und Nachrichtenportalen sowie Infoscreens und Bildschirmen im Wartezimmer von Ärzt:innen zu sehen sein. Zusätzlich werden Plakate an 220 Schulstandorten sowie an ÖBB- und U-Bahn-Stationen angebracht. Eine bunt illustrierte Stickerkarte mit Statements in Jugendsprache animiert, die Botschaften zu verbreiten. 

Impfaktionen erstmals auch im Rahmen des Wehrdienstes

Ein Folder wurde speziell für die Studierende und Rekrut:innen des Bundesheeres entworfen. „Für den Erfolg im Kampf gegen Krebserkrankungen, die von HPV verursacht werden, müssen sich auch junge Männer maßgeblich beteiligen. Auch 80 Prozent der Männer infizieren sich im Laufe ihres Lebens und können den Virus unbemerkt an ihre Sexualpartner:innen weitergeben“, schildert Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. 

Die Impfung wird deshalb bei den Stellungskommissionen aktiv beworben. Damit werden alle jungen Männer im Alter von circa 18 Jahren nochmals auf die Impfung aufmerksam gemacht. Impfen lassen können sich junge Männer dann auf freiwilliger Basis im Rahmen des Wehrdienstes durch den zuständigen Militärarzt oder die zuständige Militärärztin. Jährlich entscheiden sich etwa 16.000 junge Männer für den Grundwehrdienst. Viele von ihnen sind derzeit noch ungeimpft.

Alle Infos zur kostenlosen HPV Impfung finden Sie unter: www.impfen.gv.at/impfungen/hpv

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.