EU-Umfrage: Mehrheit der Bürger*innen unterstützt Verordnungsentwurf zur Prävention und Bekämpfung von Kindesmissbrauch im Internet | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

EU-Umfrage: Mehrheit der Bürger*innen unterstützt Verordnungsentwurf zur Prävention und Bekämpfung von Kindesmissbrauch im Internet

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Die Europäische Kommission hat eine, für die gesamte EU-Bevölkerung repräsentative, Flash-Eurobarometer-Umfrage durchgeführt, um herauszufinden, wie die Bevölkerung in der EU zu der vorgeschlagenen Verordnung zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet steht. Dabei wurden mehr als 26.000 Interviews bei Bürger*innen ab 18 Jahren in den 27 Mitgliedstaaten durchgeführt. 73% der Befragten erkennen sexuellen Missbrauch von Kindern als ein weit verbreitetes Problem an. 92 % der Befragten stimmen zu, dass Kinder online zunehmend gefährdet sind. 96 % der Befragten gaben an, dass die Möglichkeit, Kindesmissbrauch aufzudecken, wichtiger oder gleich wichtig ist wie das Recht auf Online-Privatsphäre. 78 % der EU-Bürger*innen unterstützen den Vorschlag der Kommission zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet, in Österreich sind es sogar 81%.

Die Ergebnisse der Umfrage sind ein wichtiger Meilenstein für den Kinderschutz online und zeigen deutlich, dass die EU-Bevölkerung den Schutz von Kindern online priorisieren will. Es gilt, schnell zu handeln, um weiterhin Millionen von Missbrauchsdarstellungen legal aus dem Internet entfernen zu können und die Nutzer strafrechtlich zu verfolgen“, sagt Mag.a Astrid Winkler, Expertin für Online-Kinderschutz bei ECPAT Österreich.

Weitere Studien unter jungen Menschen und erstmals auch unter Darknet-Usern belegen die Dringlichkeit der Zustimmung zum EU-Gesetzesvorschlag

Eine Studie von WeProtect Global Alliance, die von Economist Impact (EI) durchgeführt wurde, untersucht die Online-Erfahrungen zu sexueller Gewalt von mehr als 5.000 jungen Menschen im Alter von 18 bis 20 Jahren . 54 % der Befragten gaben an, dass sie bereits vor ihrem 18. Geburtstag online belästigt wurden. Noch nie dagewesene Erkenntnisse zum Nutzerverhalten sowie zu den Gefühlen und Motiven von mehr als 22.500 Usern von Kindesmissbrauchsdarstellungen (CSAM – Child Sexual Abuse Material) im weltweiten Darknet haben die Studienergebnisse der finnischen Kinderschutzorganisation Suojellaan Lapsia, Protect Children ry., geliefert. 54% der 1076 deutschsprachige User gaben dabei an, dass sie zumindest manchmal in Erwägung ziehen, online direkten Kontakt zu einem Kind aufzunehmen. Dies ist mehr als die Hälfte aller deutschsprachigen Befragten.

Es ist dringend notwendig, dass die Politik zu einer Einigung kommt und dem EU-Gesetzesvorschlag zustimmt. Digitale und soziale Medienplattformen können für Kinder einen Weg für Ausdruck und Entdeckung bieten, aber sie öffnen auch Türen für neue Bedrohungen. Die Verfügbarkeit von CSAM führt zu weiteren Verbrechen sexueller Gewalt gegen Kinder. Somit ist die Dringlichkeit und
Bedeutung der Aufdeckung und das Entfernen von CSAM aus dem Internet evident
“, sagt Mag.a Waltraud Gugerbauer, neue Geschäftsführerin von ECPAT Österreich.

Schutzkonzepte, eine wichtige Säule im Kinderschutz

Mit der Aufdeckung und Entfernung von CSAM aus dem Internet allein ist es nicht getan. Es braucht umfassende gewaltpräventive Maßnahmen sowie Ablaufpläne für Vorfälle von Grenzüberschreitung und Gewalt. Kinderschutzkonzepte etablieren in Organisationen und Institutionen solche Mechanismen noch bevor es einen Anlassfall gibt, wie etwa den Fall Teichtmeister, durch den nun auch im Kulturbereich mehrere Prozesse zur Entwicklung von Schutzkonzepten gestartet wurden. ECPAT Österreich unterstützt Unternehmen und Institutionen bei der Erstellung von Kinderschutzkonzepten.

Weitere Informationen und Quellen:
www.ecpat.at

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