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Plastikfrei gärtnern

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Plastik zu vermeiden, ist in vielen Lebensbereichen bereits üblich – ein positiver Trend, der nun auch das Gärtnern erreicht. Gute Planung, bewusste Auswahl der Materialien und selber machen statt fertig kaufen, sparen Plastik beim Gärtnern ein. Praktische Tipps fürs plastikfreie Gärtnern sind auf www.umweltberatung.at/plastikfrei-gaertnern zu finden. Individuelle Beratung zum rundum ökologischen Gärtnern bietet DIE UMWELTBERATUNG an ihrer Hotline unter 01 803 32 32.

Wenn Plastik in die Natur gelangt, bleibt es auch dort, denn die Zersetzung kann mehrere hundert Jahre dauern. Deshalb ist Plastik für verschiedene Produkte, wie zum Beispiel Strohhalme, mittlerweile verboten. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Plastik einzusparen – auch beim Gärtnern. Vor allem im Frühling häufen sich Gartenprodukte aus Kunststoff, die oft nach einmaligem Gebrauch im Müll landen: Blumenerdensäcke, Anzuchttöpfe und Anzuchthauben, die über die Töpfe gestülpt werden. „Es ist Zeit, alte Gewohnheiten abzulegen und im Garten plastikfrei durchzustarten“, motiviert Alexandra Syen, Gartenexpertin von DIE UMWELTBERATUNG.

Topferde auffrischen 

Die Erde im Blumentopf muss beispielsweise nicht jedes Jahr neu gekauft werden, sondern lässt sich problemlos auffrischen. Das spart Plastiksäcke, Geld und Ressourcen. Die einfachste Möglichkeit, Erde in großen Töpfen aufzufrischen, ist das Untermischen von Kompost. Dazu wird das oberste Drittel der Erde aufgelockert und mit Kompost durchmischt. Kompost kann auf den Wiener Mistplätzen der MA 48 kostenfrei in selbst mitgebrachte Behältnisse gefüllt werden. DIE UMWELTBERATUNG gibt auf www.umweltberatung.at/diy-auffrischen-alter-topferde eine Anleitung zum Auffrischen alter Topferde für kleinere Pflanztöpfe.  

Plastikfreie Anzuchttöpfe  

Für Anzuchttöpfe gibt es gute Alternativen: Komplett plastikfrei sind zum Beispiel Erdpresstöpfe und selbst gebastelte Behälter aus gefalteten Klopapierrollen. Plastikfrei und auch wiederverwendbar sind Terrakotta-Töpfe und Saatschalen aus Holz oder Bambus. 

Alternative Materialien 

Es gibt für beinahe alle gärtnerischen Produkte kunststofffreie Alternativen, z.B. aus heimischen Hölzern, Altholz, Ton, Stein, Metall, Bambus, Schilf, Jute, Hanf, Kokosfaser, Wolle, Stroh und kompostierbarem Papier. Wer schon Plastikprodukte in Verwendung hat, sollte diese jedoch weiterverwenden. Denn am Nachhaltigsten ist es, Zubehör so lange wie möglich zu verwenden, sie richtig zu lagern und gut zu pflegen.  

Einzig beim Einsatz von PVC- und PC-haltigen Materialien rät DIE UMWELTBERATUNG dazu, diese gegen weniger schädliche Alternativen einzutauschen. Denn PVC (Polyvinylchlorid) und PC (Polycarbonat) sind giftig. Diese Kunststoffe enthalten leicht lösliche Weichmacher, die zum Teil leber- und nierenschädigend sind und auf den Hormonhaushalt wirken. Die kostengünstige Betonmischwanne sollte deshalb nicht als Pflanztrog verwendet werden.  

Pflanzen ohne Plastik 

Mit guter Vorbereitung lässt sich Plastik bereits im Vorfeld vermeiden:  

  • Wer einen grünen Daumen hat, kann Pflanzen selber aus Samen ziehen oder durch Ableger vermehren. Ableger und Stecklinge können einfach mit anderen Gärtner*innen getauscht werden. Das spart Geld und Plastiktöpfe.
  • Das Setzen von langlebigen, klimafitten, heimischen Stauden und Wildblumen am richtigen Standort erspart häufiges Nachkaufen von Pflanzen.
  • Gehölze wurzelnackt zu kaufen, spart ebenfalls Kunststofftöpfe ein.
  • Saatgut, Blumenzwiebeln und Knollen gibt es in Papier verpackt zu kaufen. 

Vorsicht bei Upcycling-Ideen 

Seit einigen Jahren verbreiten sich zahlreiche Lifehacks und Upcycling-Ideen rund ums Gärtnern in den Sozialen Medien. Nicht jede Bastelidee ist aber automatisch nachhaltig. Bastel-Beton, aus dem Töpfe geformt werden, kann Kunststoffstückchen enthalten. Viele andere verwendete Materialien können schädlich für Boden, Pflanzen und Tiere oder für unsere Gesundheit sein. Pflanzen in alten Autoreifen, Gummistiefeln oder aufgeschnittenen PET-Flaschen sind keine gute Idee.  

Information 

Viele Informationen und praktische Tipps zum plastikfreien Gärtnern sind auf www.umweltberatung.at/plastikfrei-gaertnern zu finden.  

Individuelle Beratung zum naturnahen Gärtnern bietet DIE UMWELTBERATUNG an ihrer Hotline unter 01 803 32 32. 

DIE UMWELTBERATUNG ist eine Einrichtung der Wiener Volkshochschulen, basisfinanziert von der Stadt Wien − Umweltschutz.

Die Broschüre „Mikroplastik – Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik im Alltag“ bietet umfangreiche Informationen zum Mikroplastik: www.umweltberatung.at/broschuere-mikroplastik Die Broschüre wurde von DIE UMWELTBERATUNG in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) erstellt.

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