„Die Textilhölle ist unter uns“: Wenig wurde seit der Katastrophe von Rana Plaza geändert | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„Die Textilhölle ist unter uns“: Wenig wurde seit der Katastrophe von Rana Plaza geändert

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Auf den Tag genau vor 10 Jahren ist die Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch zusammengestürzt, in der für europäische Mode-Konzerne produziert wurde. Über 1.100 Menschen starben dabei. Schuld tragen die Fabrikbesitzer, Mitschuld trägt aber auch die Fast Fashion-Industrie, die dort bestellte. Daran hat sich auch 10 Jahre später nichts geändert, mehr Billigware denn je wird unter unwürdigsten Bedingungen erzeugt. Auch nach Europa ist die Ausbeutung zurückgekehrt. Umso wichtiger sind daher transparente Lieferketten und Sanktionsmöglichkeiten bei Verletzung von Menschenrechten und Umweltstandards. 

Dazu Veronika Bohrn Mena, Vorsitzende der Stiftung COMÚN: „Die Textilhölle ist mittlerweile unter uns. Denn Inzwischen wird nicht mehr nur in Bangladesch oder China produziert, sondern verstärkt auch in Rumänien, Bulgarien und Großbritannien. Die katastrophalen Bedingungen wurden mittlerweile nach Europa zurückgebracht, Ausbeutung steht in der Textilindustrie an der Tagesordnung. Ändern werden wir das nur, wenn eine starke gesetzliche Basis auch zu konkreten Strafen für die Entscheidungsträger in den Konzernen führt. Erst wenn sie Angst haben müssen ins Gefängnis zu gehen, werden sie etwas ändern.“

Unverfälschte Einblicke bei den „Österreichischen Konsumdialogen“ im Juni

Die Stiftung COMÚN ist nicht nur Trägerin der offiziellen österreichischen Initiative für ein Lieferkettengesetz, sondern organisiert von 29. Juni bis 1. Juli 2023 auch die „Österreichischen Konsumdialoge“ zum Thema Textilien. Diese finden in der Modeschule Hallein bei Salzburg unter Mitwirkung von drei Ministerien statt. Eine rumänische Investigativ-Journalistin wird über die Arbeitsbedingungen in europäischen Fabriken, ein kambodschanischer Textilarbeiter über die südostasiatische Werkbank und eine chilenische Aktivistin über das traurige Ende der Fast Fashion-Kleidung in der Wüste berichten. 

Aber auch heimische Alternativen werden bei den Konsumdialogen vorgestellt, Expert*innen und zivilgesellschaftliche Organisationen gehört und erstmals die „Vivienne“, der österreichische Preis für ökologische Textilien, gemeinsam mit Bundesministerin Leonore Gewessler verliehen. Mehr Infos gibt’s unter www.konsumdialoge.at und www.viviennepreis.at.

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