Klimt-Foundation und Verlag Kremayr & Scheriau luden zur Buchpremiere der neuen Romanbiografie von Margret Greiner
Auf Einladung von Sandra Tretter und Peter Weinhäupl präsentierte die Münchner Autorin Margret Greiner am Mittwoch ihre neue Romanbiografie „Mäda & Mäda“ im Rooftop der Klimt-Foundation. Zahlreiche Gäste kamen zur exklusiven Premierenlesung, die in Kooperation mit dem Verlag Kremayr & Scheriau stattfand. Nach Emilie Flöge, Margret Stonborough-Wittgenstein und Friederike Beer-Monti beleuchtet Greiner in ihrem aktuellen Romanwerk gleich zwei außergewöhnlich selbstbestimmte Frauen, die von Gustav Klimt porträtiert wurden: das Mutter-Tochtergespann Eugenia Primavesi senior und junior, beide „Mäda“ genannt – eine packende Geschichte zweier unabhängiger und selbstbewusster Frauen, die ihrer Zeit voraus waren und ihr Leben der Kunst verschrieben haben.
Gustav Klimt und Familie Primavesi
Der Kontakt zwischen Gustav Klimt und der Bankiersfamilie Primavesi intensivierte sich besonders ab dem Jahr 1910. Mehrmals wurde der Künstler in das von Josef Hoffmann entworfene Landhaus in Winkelsdorf (heute: Kouty nad Desnou) eingeladen, das Schauplatz von legendären Hausfesten war. Klimt war dabei stets gern gesehener Gast. Zwischen 1912 und 1914 porträtierte das Malergenie schließlich Tochter Eugenia Gertrude Franziska (1903-2000) und Mutter Eugenia (1874-1962). Darüber hinaus besaß die kunstsinnige Familie Primavesi auch weitere Klimt-Gemälde, u.a. Die Hoffnung II (Vision) (1907/08, überarbeitet: vor 1914, The Museum of Modern Art, New York) oder Baby (1917/18, unvollendet, National Gallery of Art, Washington).
1914 beteiligte sich das Ehepaar Primavesi als Gesellschafter an der Wiener Werkstätte, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befand. Otto Primavesi übernahm für mehrere Jahre die Geschäftsleitung. Als Klimt am 6. Februar 1918 starb, löste dieses Ereignis auch bei der ihm freundschaftlich verbundenen Familie Primavesi tiefe Trauer aus. Am Todestag selbst schrieb Mutter Primavesi an den Bildhauer Anton Hanak: „[…] Grübeln Sie nicht und beherrschen Sie sich soviel [!] Sie können, vergessen wollen wir ihn [Klimt] nicht und werden wir ihn nicht, so wird er stets in unserer Mitte bleiben, er ist uns ja doch nicht gestorben.“
Ab 1925 übernahm Eugenia Primavesi die Wiener Werkstätte-Firmenanteile ihres Mannes und wagte sich selbst für rund fünf Jahre in die Unternehmensführung. Der Konkurs des eigenen Bankhauses trieb die Familie jedoch schließlich nahezu in den Ruin und der Großteil der Klimt-Sammlung musste verkauft werden. Tochter Eugenia „Mäda“ ging in den Folgejahren eigene Wege, widmete sich ebenfalls dem Kunstgewerbe und wanderte gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nach Kanada aus, wo sie ein Kinderheim gründete.
Aktuell ist Klimts hochformatiges Porträt von Eugenia Primavesi (1913, Toyota Municipal Museum of Art) in der Sonderausstellung „Klimt. Inspired by Van Gogh, Rodin, Matisse…“ im Wiener Belvedere zu sehen, in der auch Leihgaben aus der Sammlung der Klimt-Foundation ausgestellt sind. Das ganzfigurige Ölgemälde des damals knapp neunjährigen Mädchens „Mäda“ befindet sich seit 1930 in der Sammlung des Metropolitan Museum of Art, New York. Mehr zu Klimt-Gemälden aus dem Besitz der Familie Primavesi, Familienfotos mit Gustav Klimt oder relevante Autografen sind in der Klimt-Database der Klimt-Foundation online abrufbar.
Publikationsdaten: Margret Greiner: Mäda & Mäda. Gustav Klimt, die Wiener Werkstätte und die Familie Primavesi, mit zahlreichen SW-Abbildungen, 304 Seiten, Format 13,5 x 21,5 cm, Kremayr & Scheriau 2023, Preis: € 26,-, ISBN: 978-3-218-01304-8 | Verkaufsseite des Verlages
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