Aschermittwoch 2023: Fast jeder zweite Österreicher isst Fisch
Gemäß einer repräsentativen Umfrage des österreichischen Gallup Instituts werden 42 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen am kommenden Aschermittwoch (22. Februar) sicher (20%) oder höchstwahrscheinlich (22%) Fisch essen.
Der MSC mahnt angesichts dieser Zahlen zu Nachhaltigkeit: "Fisch ist ein gesundes Nahrungsmittel und ein klimafreundliches noch dazu. Aber: Gut ein Drittel der weltweiten Fischbestände ist überfischt. Daher sollte man beim Fischkauf nur Produkte aus nachhaltiger Fischerei oder verantwortungsvoller Zucht wählen – auch am Aschermittwoch", sagt Andrea Harmsen vom Marine Stewardship Council (MSC).
Der letzte Heringsschmaus? Diesen Fisch essen die Österreicher am Aschermittwoch.
Lachs und Hering sind die klaren Aschermittwoch-Favoriten der Österreicher, so die aktuelle Umfrage. Während der Lachs (Favorit für 44% der Aschermittwoch-Fischesser) auch unter Jahres zu den Top zwei Fischarten Österreichs gehört, ist der traditionelle "Heringsschmaus" (Favorit für 43% der Aschermittwoch-Fischesser) eine ganz besondere Tradition zum Beginn der Fastenzeit. Aus gutem Grund: Nicht nur bringt der kleine Hering besonders viele wertvolle Omega-3 Fettsäuren auf den Teller – auch eine gewisse Wirksamkeit gegen den Faschingskater wird ihm nachgesagt.
Doch auch beim Hering gilt: Augen auf beim Fisch-Einkauf! Denn ein großer Teil des im österreichischen Einzelhandel erhältlichen Herings kommt aus dem Nordost-Atlantik und wird dort seit einigen Jahren massiv überfischt. Der Grund: Die EU und die sechs weiteren Fangnationen können sich nicht auf eine Quotenaufteilung für den sogenannten atlanto-skandischen Hering einigen. Die Bestandsgröße des atlanto-skandischen Herings ist deshalb bereits um 30 Prozent gesunken, das MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei haben die Fischer 2020 verloren.
Wer zu Aschermittwoch Hering essen möchte, sollte sich deshalb für Hering aus der Nordsee oder isländischen Gewässern entscheiden. Dafür am besten den Fischhändler des Vertrauens nach der genauen Herkunft des Herings fragen, oder im Supermarkt auf das blaue MSC-Siegel achten.
Verzicht? Ja, aber nicht auf Nachhaltigkeit!
Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Viele verzichten in den 40 Tagen bis zum Osterfest bewusst auf Fleisch, essen dafür mehr pflanzliche Nahrung und Fisch. Das ist nicht nur gut für unsere Gesundheit, sondern auch für Klima und Umwelt. Der CO2-Fußabdruck von Wildfisch ist bis zu 50 Mal geringer als der von Fleisch. Auch benötigt Wildfisch weder Dünge- oder Pflanzenschutzmittel noch Antibiotika, braucht keine Futtermittel, verbraucht kein Wasser und kein Land. Dennoch ist es auch in der Fastenzeit wichtig, Fisch nicht als tägliche Nahrung, sondern als Delikatesse zu begreifen. Und wenn wir Fisch essen, dann aus zertifiziert nachhaltiger Herkunft.
Der MSC kämpft für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Meere. Das MSC-Siegel erhalten Fischereien weltweit nur dann, wenn sie keine überfischten Bestände befischen, das Ökosystem Meer nicht nachhaltig schädigen und über ein effektives Fischereimanagement verfügen, welches beispielsweise auf ökologische Veränderungen angemessen reagiert.
Diese Prinzipien gelten immer und überall, egal ob nun Fastenzeit, Ostern oder Weihnachten ist.
Über die Umfrage
Das österreichische Gallup Institut hat im Jänner 2023 im Auftrag des MSC eine repräsentative Online-Befragung durchgeführt. Befragt wurden 1.000 ÖstereicherInnen ab 18 Jahren.
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