SPÖ-Kucher: „Einige Beteiligte werden bereit sein müssen, bisher einzementierte Positionen zu überdenken“ | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

SPÖ-Kucher: „Einige Beteiligte werden bereit sein müssen, bisher einzementierte Positionen zu überdenken“

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SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher plädiert in der aktuellen Debatte zur Gesundheitsreform dafür, zunächst in aller Klarheit auszusprechen, was ist: „Unser Gesundheitssystem und die Gesundheitsversorgung in Österreich werden als Folge der Kassenzerschlagung schlechter. Es kracht leider mittlerweile an allen Ecken und Enden. Die Pandemie hat die allermeisten Probleme nicht erzeugt, sondern sie in aller Regel transparent gemacht und verschärft.“ ****

Kucher begrüßt daher die Wortmeldungen all jener Kräfte, die Bereitschaft signalisieren, über bisherige Tellerränder hinauszublicken, im Sinne eines gemeinsamen Ziels, das nur lauten könne: „Eine gute Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Österreich, unabhängig davon, ob sie in der Stadt oder am Land leben und welchen Beruf sie haben. Die mittlerweile vorhandene Mehrklassenmedizin zurückzudrängen statt weiter zuzulassen und jene Menschen, die in Gesundheitsberufen tätig sind, nicht der ständigen chronischen Überarbeitung auszuliefern.“

Am Weg dorthin, so der SPÖ-Gesundheitssprecher, werde man an mehreren Schrauben gleichzeitig drehen müssen und das werde nicht gehen, ohne der Bereitschaft einiger Beteiligten, „bisher einzementierte Positionen zu überdenken“. Das umfasse aus Sicht der SPÖ mehrere Bereiche. So plädiert der SPÖ-Abgeordnete unter anderem dafür, dass man gesetzlich endlich zulässt, was mitunter längst gelebte Praxis in den Krankenhäusern und Ambulanzen ist und internationalen Standards entspricht. „Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum die hohe Kompetenz des diplomierten Pflegepersonals – etwa bei der Pflegegeldeinstufung, der Verordnung von Heilbehelfen oder der Versorgung chronischer Wunden – nicht stärker genutzt werden soll“, führt Kucher exemplarisch an und führt aus, dass Österreich hier im Vergleich zu den skandinavischen Ländern weit hinterherhinkt. Weiters ist die SPÖ dafür, Apothekerinnen und Apothekern endlich die Möglichkeit einzuräumen, eine Impfung zu verabreichen. Bis jetzt müsste man – laut den gesetzlichen Einschränkungen – zunächst in die Arztpraxis, um sich eine Verschreibung des Impfstoffs zu holen, dann in die Apotheke, um sich den Impfstoff zu holen, und mit dem Impfstoff dann wieder zum Arzt oder zur Ärztin, um sich die Impfung auch verabreichen zu lassen.

Darüber hinaus plädiert der SPÖ-Gesundheitssprecher abermals für eine Verdoppelung der Medizinstudienplätze, um dem bereits vorhandenen und sich weiter verschärfenden Ärztemangel den Kampf anzusagen. Kucher: „Die Ärztekammer moniert einerseits ständig die zunehmende Überforderung ihrer Berufsgruppe und will andererseits keine zusätzlichen Ärztinnen und Ärzte. Diese Doppelbödigkeit dient dem Aufrechterhalten einer Angebots- und Nachfrage-Schieflage. Diese Schieflage will die Ärztekammer wiederum, um höhere Honorare zu erzielen. Es ist eine Doppelbödigkeit, die sich angesichts der Dramatik des drohenden Zustands nicht mehr ausgeht.“ (Schluss) lk/lp

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