Studie zeigt verantwortungsvollen Umgang mit Energie im Tourismus
„Die heute von der Staatssekretärin für Tourismus, Susanne Kraus-Winkler, präsentierten Zahlen zum Energieverbrauch der Tourismus-Branche zeigen eindrucksvoll, wie verantwortungsbewusst Österreichs Tourismus und Freizeitwirtschaft schon bisher mit Energie umgegangen ist und freiwillig sinnvolle Energieeinsparungsmaßnahmen gesetzt hat“, betont Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Dennoch sind viele Betriebe, durch die oft bis zum Zehnfachen gestiegenen Kosten, in ihrer Existenz bedroht.“
Zwtl.: Branche hat bereits während Corona innovative Konzepte entwickelt und umgesetzt
„Unsere Unternehmen kennen die technischen und energetischen Notwendigkeiten und Möglichkeiten ihrer Betriebe selbst am besten. Sie haben bereits während Corona bewiesen, dass sie innovative Konzepte entwickeln und diese auch umsetzen“, unterstreicht Seeber. Die Bundessparte für Tourismus und Freizeitwirtschaft hat zudem gemeinsam mit den Fachverbänden der Hotellerie, Gastronomie, Reisebüros, Gesundheitsbetriebe, Freizeit und Sportbetriebe, Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetrieben sowie dem Fachverband der Seilbahnen eine Fülle von Tipps und Anregungen zum Energiesparen ausgearbeitet, die den Betrieben als konkrete Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt werden.
Zwtl.: Energiesparen im Tourismus Gebot der Stunde
Energiesparen ist selbstverständlich das Gebot der Stunde. Es darf allerdings nicht dazu führen, dass das Urlaubserlebnis getrübt oder gar verunmöglicht wird. Hotellerie, Gastronomie und Seilbahnen haben laut Umweltbundesamt lediglich einen Anteil von 1,55 Prozent am österreichischen Gesamtenergieverbrauch. „Ungeachtet dessen werden natürlich alle noch vorhandenen Energieeinsparpotentiale ausgeschöpft. Man muss aber die Kirche im Dorf lassen. Wenn sich Einsparungen nur in den Nachkommastellen auswirken, dürfen damit nicht mehrere Prozentpunkte an Wertschöpfungseinbußen ausgelöst werden. Das würde einen über Jahre nicht mehr gut zu machenden Schaden bedeuten. Denn der Tourismus hat einen Anteil von mehr als 10 Prozent am BIP und sichert über eine halbe Million Arbeitskräfte. Das darf nicht aufs Spiel gesetzt werden“, warnt Seeber.
Angesichts der explodierenden Kosten im Energiebereich, aber auch beim Wareneinsatz, insbesondere den exorbitant gestiegenen Lebensmittelkosten, stehen die Betriebe der Tourismus- und Freizeitwirtschaft vor enormen Herausforderungen und kämpfen ums Überleben, so der dramatische Appell des Bundesspartenobmanns. Verstärkt wird die prekäre Situation durch den inflationsbedingten Kaufkraftverlust bei den Gästen. Seeber: „Nach den extremen Belastungen durch die Corona-Pandemie folgen nun mitten in der Erholungsphase jeden Tag neue herbe Rückschläge durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und ein Ende ist nicht absehbar.“
Mit den von der Regierung diese Woche präsentierten Eckpunkten zum Energiekostenzuschuss sei zwar ein wichtiger erster Schritt gesetzt worden, um den Betrieben angesichts der beginnenden Wintersaison die weitere Existenz zu sichern, brauche es aber dringend weitere gezielte treffsichere Unterstützungen und Entlastungen, wie z.B. eine Energiekostenbremse analog zu den privaten Haushalten, Übernahme des aus Coronazeiten bekannten Verlustrücktrags ins Dauerrecht, staatlich besicherte Überbrückungskredite, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden und Eigenkapital zu verbessern, Entkoppelung von Gas bei der Strompreisbildung, Anreize für Investitionen und Subventionen beim Umstieg auf alternative Energieträger, Einsatz erneuerbarer Energien, Neuanschaffung energieeffizienter Geräte, Umrüstung auf LED, etc.
Tourismus und Freizeitwirtschaft haben ihre Hausaufgaben gemacht und leisten ihren Beitrag bereits, wie heute von der Staatssekretärin dargelegt wurde. „Umso unverständlicher ist es, dass bisher für unsere Branchen noch keine wirklich greifende Entlastungsmaßnahme gesetzt wurde. Die Richtlinie zum Energiekostenzuschuss ist noch in Ausarbeitung, wird erst in wenigen Wochen wirken und umfasst nach derzeitigem Stand nicht einmal die Fernwärme/-kälte, die alleine in Wien doppelt so teuer geworden ist, als förderfähige Energieart“, kritisiert Seeber und appelliert abschließend: „Es braucht eine schnelle, spürbare Unterstützung der Betriebe, die unbürokratisch abgewickelt wird und alle teurer gewordenen Energiearten umfasst.“ (PWK367/ES)
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