Essen oder wegwerfen?
Lebensmittel sind kostbar und doch entsorgt jeder Bürger pro Jahr 280 bis 300 Kilogramm davon in der Tonne – oft noch verpackt und in genießbarem Zustand. “Eine enorme Verschwendung, wenn gleichzeitig laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit bis zu 828 Mio. Menschen Hunger leiden. Es ist aber auch eine Verschwendung von Ressourcen, die schließlich für die Herstellung dieser Erzeugnisse aufgewendet wurden, wie Ackerflächen, Wasser, Energie und Arbeitseinsatz“, zeigt Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger die weitreichenden Konsequenzen dieses Handelns anlässlich des von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen Internationalen Tages gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September auf. “Es ist wichtig im Kleinen, bei sich selbst, anzufangen Wir alle sind Verbraucher und als solche die größten Lebensmittelverschwender. Daher hat es auch jeder einzelne von uns in der Hand, aktiv etwas dagegen zu tun. Bewusstseinsbildung und das notwendige Wissen vermitteln die heimischen Bäuerinnen.“
Zwtl.:Gutes Geld im Müll
Weggeworfene Lebensmittel finden sich überall in der Wertschöpfungskette zwischen Produktion und Endverbraucher – die Ursache dafür sind vielfältig. Im persönlichen Bereich liegt es oftmals an mangelndem Bewusstsein und fehlendem Wissen. Neumann-Hartberger: “Beides können wir uns in Zeiten wie diesen nicht erlauben. Gerade, wenn Liefernationen kriegsbedingt wegfallen, der Klimawandel die Erntemengen immer stärker im Griff hat und die Inflation die Preise explodieren lässt, – wer kann da zwischen 250 und 800 Euro im Jahr praktisch in den Hausmüll werfen?“
Zwtl.: Richtig planen, einkaufen und lagern
Gemeinsam mit ihren Kolleginnen engagiert sich die Bundesbäuerin für mehr Wertschätzung für heimische Lebensmittel, um damit auch deren achtlose Entsorgung zu verringern. “Im Grunde genommen ist es ganz einfach. Zu beachten gilt es die richtige Einkaufsplanung, den bedachten Einkauf und die korrekte Lagerung“, so Neumann-Hartberger. Speisepläne für eine Woche erstellen, die Einkaufsliste darauf abstimmen was tatsächlich benötigt wird, keine Impulskäufe und abwägen, ob Rabatteinkäufe tatsächlich notwendig sind – das sind die ersten Schritte. Der Ratgeber “Einkaufen mit Köpfchen“ (https://www.esserwissen.at/infothek/ratgeber/einkaufen-mit-koepfchen) gibt Tipps für den bewussten, nachhaltigen Lebensmittelkauf mit Hausverstand und die Broschüre “Augen auf beim Lebensmitteleinkauf“ (https://www.baeuerinnen.at) informiert über die Produktionsweise in Österreich und die verschiedenen Qualitätsprogramme.
Zwtl.: Mindestens haltbar bis – unbedingt zu verbrauchen bis
Weitere Ansatzpunkte bestehen beim Mindesthaltbarkeits- (MHD) und dem Verbrauchsdatum. Weitere Ansatzpunkte bestehen beim Mindesthaltbarkeits- (MHD) und dem Verbrauchsdatum. Weil es hier immer wieder zu Missverständnissen kommt, haben “Die Esserwisser“ einen neuen, innovativen Ansatz gewählt, diese Begriffe schlüssig zu vermitteln. In Videos stellen sie auf ihrer Homepage (https://www.esserwissen.at/nachhaltig-essen/die-speis) die Veränderungen der Hauptnahrungsgruppen vom Tag des Einkaufs bis zu ihrem Verderb im Zeitraffer, auch für Kinder leicht nachvollziehbar, dar. Und weil die korrekte Lagerung einen nicht unerheblichen Beitrag bei der Haltbarkeit von Nahrungsmitteln hat, finden sich auch dazu anschauliche Informationen. Die Esserwisser, ein Bildungsprojekt des Bildungsclusters Dialog mit der Gesellschaft, ist der Zusammenschluss von Ernährungswissenschafter:innen, Seminarbäuerinnen und bäuerlichen Praktiker:innen.
Zwtl.: Konservieren und Resteküche
“Unsere Bäuerinnen lassen aber auch teilhaben an ihrem Wissen über das Haltbarmachen von Lebensmitteln und stellen Kochideen zur Verfügung, etwa wie man aus Resten noch eine schmackhafte Mahlzeit zubereitet. Selbst aus bereits schrumpeligen Äpfeln lässt sich Mus oder ein Kuchen zubereiten und hartes Brot kann zu einem Auflauf verarbeitet oder zu Bröseln gerieben werden. Auf diese Weise wandert in die Biotonne, was gesundheitlich wirklich nicht mehr unbedenklich ist. Denn jedes Kilogramm Lebensmittel im Müll hat nicht nur soziale und ökonomische Auswirkungen, sondern bedeutet eine enorme Belastung für Klima und Umwelt“, so Neumann-Hartberger.
Im durch das Programm Ländliche Entwicklung geförderten Projekte “Bildungscluster Dialog mit der Gesellschaft“ haben sich 20 Kooperationspartner zusammengeschlossen, um Konsument:innen, Pädagog:innen und Journalist:innen die vernetzten Themen Landwirtschaft, Umwelt und Ernährung näherzubringen. (Schluss)
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