VKI verleiht Negativpreis „KONSUM-Ente 2021“ an Dr. Oetker
Wien (OTS/VKI) – Mehr als 8.600 Konsumentinnen und Konsumenten haben sich an der Abstimmung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) über das ärgerlichste Lebensmittel des Jahres 2021 beteiligt. Der Negativpreis „KONSUM-Ente“ geht dieses Mal an Dr. Oetker, da der Konzern seinen Kundinnen und Kunden in Österreich mit Titandioxid versetzten Kuchendekor zumutet, während er den umstrittenen Zusatzstoff in Deutschland längst aus dem Sortiment verbannt hat. Auf den weiteren Plätzen folgen das S-Budget Baguette von Spar sowie die Nuss-Nougat-Creme von Billa Bio. Ein Ranking der ärgerlichsten Lebensmittel des Jahres 2021 gibt es ab heute auf [www.konsument.at] (http://www.konsument.at) und im Testmagazin KONSUMENT.
So viele Zuschriften wie noch nie (688 Beschwerden) gingen im vergangenen Jahr bei der Melde- und Informationsplattform [www.lebensmittel-check.at] (http://www.lebensmittel-check.at) ein, welche 2010 vom VKI ins Leben gerufen wurde und vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) unterstützt wird.
„Es ist deutlich erkennbar, dass Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend auf problematische Inhaltsstoffe und die Herkunft von Lebensmitteln achten“, erläutert VKI-Projektleiterin Teresa Bauer. „Immer weniger Menschen scheinen akzeptieren zu wollen, dass Lebensmittel, die hierzulande angebaut und produziert werden können, über tausende von Kilometern transportiert werden. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen des aktuellen Votings wider, bei dem die ärgerlichsten Lebensmittel des Vorjahres gekürt wurden.“
Die 5 ärgerlichsten Lebensmittel 2021
KONSUM-Ente – Platz 1: Dr. Oetker Kuchen-Dekor
Anders als in Deutschland mischt Dr. Oetker hierzulande seinen Kuchendekor-Produkten den problematischen Lebensmittelzusatzstoff Titandioxid bei (z.B. Party Mix, Rainbow Mix). Der als E 171 gekennzeichnete weiße Farbstoff wurde im Mai letzten Jahres von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als „nicht sicher“ eingestuft. Titandioxid steht im Verdacht, krebserregend zu sein. In Frankreich ist E 171 bereits seit Jänner 2020 in Lebensmitteln verboten. Beim dort verkauften Kuchendekor verzichtet Dr. Oetker auf Titandioxid – ebenso seit einiger Zeit in Deutschland. Das Unternehmen hatte angekündigt, dass dies in Österreich bis spätestens Ende 2022 der Fall ist. Aufgrund eines mittlerweile beschlossenen EU-Verbots hat das Unternehmen nun möglicherweise früher Handlungsbedarf: Ab Sommer 2022 ist die Verwendung des Zusatzstoffes Titandioxid in Lebensmitteln untersagt.
Platz 2 – Spar S-Budget Baguette
Frankreich ist als Herkunftsland auf dem Etikett des Baguettes von Spar S-Budget angegeben. Das Weißbrot wird nach Auskunft des Unternehmens tiefgekühlt aus Frankreich importiert, um dann in Österreich fertig gebacken zu werden. Der weite Transportweg und die Tatsache, dass auch heimische Betriebe dieses Lebensmittel erzeugen könnten, bescherte Spar den zweiten Platz im Ranking.
Platz 3 – Billa Bio Nuss-Nougat-Creme
Anfang 2021 hat Rewe in Österreich eine Nuss-Nougat-Creme der neu eingeführten Eigenmarke Billa Bio auf den Markt gebracht. In dieser ist neben Sonnenblumenöl auch Palmöl enthalten, was von vielen Konsumentinnen und Konsumenten aufgrund der damit verbundenen Nachhaltigkeitsproblematik nicht goutiert wurde.
Platz 4 – Darbo Feiner Blütenhonig
Bei einem Produkt der Firma Darbo erwarten offenbar viele Kundinnen und Kunden Qualität aus Österreich. Doch die Tiroler Firma bezieht ihre Zutaten nicht ausschließlich von heimischen Imkern. Dass der „Feine Blütenhonig“ – ein Klassiker des Unternehmens – aus den Ländern Ungarn, Rumänien und Mexiko stammt, sorgte im Rahmen der Umfrage für größeren Unmut.
Platz 5 – Römerquelle Emotion
Der Getränkehersteller ließ mit einer versteckten Preiserhöhung die Emotionen hochgehen. So wurde die gewohnte 1-Liter-PET-Flasche ohne Ankündigung oder begleitende Information auf 0,75 Liter verkleinert, während der Preis pro Liter erhöht wurde. Römerquelle Emotion verteuerte sich damit über Nacht um 11 Prozent.
SERVICE: Weitere Ergebnisse der Abstimmung sowie die Stellungnahmen betroffener Unternehmen gibt es ab heute auf [www.konsument.at] (http://www.konsument.at).
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