TIROLER TAGESZEITUNG AM FEIERTAG „Leitartikel“ Ausgabe vom Sa./So., 25./26.12.2021, von Alois Vahrner: „Teuerungswelle und kein Ausweg“
Innsbruck (OTS) – Zuletzt lag die Inflationsrate in Österreich bei satten 4,3 Prozent, in Deutschland sogar bei 5,2 Prozent. Vor allem all jene, deren monatliche Haushaltskasse schon vorher sehr angespannt war, sind vom Teuerungsschub am massivsten betroffen. Die Preise stiegen ja auf sehr breiter Front, allen voran bei Sprit sowie Heiz- und anderen Energiekosten, aber weiterhin auch beim Wohnen und bei verschiedensten anderen Produkten. Letztlich sind es vielfach auch Corona-Folgen, etwa bei den aus den Fugen geratenen Lieferketten, die zu Mangel und Preisschüben bei vielen Materialien geführt haben. Dass bei dieser Inflation gleichzeitig auch die Sparer übers Jahr viel Geld (allein in Österreich beträgt der Wertverfall Milliarden) verlieren, kommt noch erschwerend dazu.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Problem, das viele Menschen an den Rand des Belastbaren führt, (zu) lange kleingeredet und verharmlost – als temporäre Erscheinung, die bald wieder verschwunden sein werde. Mittlerweile ist klar, dass das kaum der Fall sein wird. Allein die neue Corona-Omikron-Variante könnte durch massive Quarantäne-Ausfälle die globalen und auch hiesigen Versorgungs-Kreisläufe weiter erschüttern – und dann sicher nicht ohne weitere Folgen an der Preisfront.
Was kann und muss die öffentliche Hand in solch einer für viele finanziell kritischen Situation unternehmen? Sie muss jedenfalls alles unterlassen, dass durch Steuern und Gebühren die Situation noch zusätzlich verschärft wird. CO²-Steuern und Klimaschutz sind unverzichtbar und prioritär, die Gesamtbelastung der Bürgerinnen und Bürger muss aber gerade in Zeiten einer Rekord-Teuerung sinken und nicht steigen.
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