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Studie: EU muss digitale Herausforderungen für eine Realunion im Gesundheitswesen angehen

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Brüssel (ots) – Vor dem Hintergrund der in der COVID 19-Pandemie gesammelten Erfahrungen und angesichts rasant zunehmender Cyber-Attacken müssen sich die europäischen Regierungen für digitale Lösungen einsetzen, die in der gesamten EU genutzt werden können.

Dies wäre ein entscheidender Schritt zur Schaffung einer Realunion im Gesundheitswesen, lautet das Fazit einer neuen Studie. Um dies umzusetzen, stehen laut der Studie des auf regionale Forschung spezialisierten ESPON-Programmes aktuell nie dagewesene Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Darunter sind das NextGenerationEU-Programm, Strukturfonds und Programme wie EU4Health, Digital Europe und Horizon Europe.

Der Bericht umfasst eine gründliche Analyse der gegenwärtigen Situation und der Maßnahmen die notwendig sind, um eine digitale Transformation des Gesundheitswesens voranzutreiben. Dazu gehören etwa grenzüberschreitender Datenaustausch, die Entwicklung von Ökosystemen für digitale Innovation und regionale Kooperation.

Die Forscher betonten die zentrale Rolle von Daten bei der Schaffung von sicheren, effizienten und nachhaltigen Gesundheitssystemen. Eine wesentliche Rolle spiele dabei die Interoperabilität, also die Fähigkeit von zwei oder mehreren elektronischen Gesundheitssystemen, Daten innerhalb eines kompatiblen rechtlichen Rahmens auszutauschen.

Die Studie nennt die 20 Tracking Apps, die von 13 Mitgliedsstaaten entwickelt wurden um die Verbreitung von COVID einzudämmen, als Beispiel. Dank eines von der Europäischen Kommission installierten Systems arbeiten diese Apps, die bis Oktober 2020 von 30 Millionen Menschen innerhalb der EU heruntergeladen wurden, perfekt grenzüberschreitend um Warnungen zu geben, Ansteckung zu vermeiden und Kontakte nachzuverfolgen, schreiben die Studienautoren. Gleichzeitig blieben Privatsphäre und Datensicherheit gewahrt.

Darüber hinaus beinhaltet die Studie weitere Beispiele, die über Notsituationen hinausgehen: So ermöglicht etwa das elektronische Rezept EU-Bürgern und Bürgerinnen, Medikamente in Apotheken eines anderen EU-Landes zu erwerben, da das E-Rezept aus ihrem Heimatland übertragen wird. Und die elektronische Krankenakte erlaubt Ärzten und Ärztinnen Zugriff auf essentielle Informationen zu Patienten in ihrer Muttersprache, wenn der Patient oder die Patientin aus einem anderen Land stammt und eine Sprachbarriere vorliegt.

Bislang haben nur sieben Staaten damit begonnen, solche Systeme zu implementieren (Kroatien, Malta, Portugal, Estland, Finnland, Luxemburg und die Tschechische Republik); während 18 weitere zugestimmt haben, ähnliche Systeme zu entwickeln um ihre elektronischen Gesundheitssysteme an die gemeinsame technologische Informations- und Kommunikationsinfrastruktur der EU anzubinden.

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