Ökosoziale Steuerreform vergisst Altersvorsorge vollkommen
Wien (OTS) – 4. Oktober 2021 – „Die gestern vorgestellte ökosoziale Steuerreform ist sicherlich ein erster wichtiger Schritt für Österreich in Richtung Nachhaltigkeit. Aber den großen Bereich der Altersvorsorge hat man bislang scheinbar vollkommen vergessen“, so Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen. „Immer mehr Österreicherinnen und Österreicher wollen eine nachhaltige Anlageform für ihre Pension. In einer Umfrage haben sich 88 Prozent unserer befragten Kunden für verstärkte Investitionen in umweltfreundlichere Bereiche für die Zeit nach der Corona-Krise ausgesprochen. Das wollen wir durch steuerliche Begünstigungen von grünen Anlagen erreichen.“
Pensions- und Vorsorgekassen könnten bis zu 40 Milliarden nachhaltig veranlagen
Die österreichischen Pensions- und Vorsorgekassen veranlagen aktuell rund 40 Milliarden Euro und setzen vermehrt auf nachhaltige Investitionen. Der Fachverband der Pensionskassen will diesen Trend fortsetzen und fordert nun Gesetzesänderungen, um die Pensionsvorsorge noch weiter Richtung Nachhaltigkeit zu steuern.
Steuerliche Begünstigung von grünen Anlagen
Im Bereich der nachhaltigen Veranlagung liegt noch viel Potenzial für die Pensionskassen. Um dieses auszuschöpfen, soll eine Anlageform auf Basis einkommensteuerbefreiter Eigenbeiträge eingeführt werden. Begünstigte einer betrieblichen Zusatzpension würden dadurch die Möglichkeit bekommen, steuerbegünstigt eigene Beiträge in die betriebliche Pension einzuzahlen, wenn eine nachhaltige Anlageform gewählt wird. Gleichzeitig würde automatisch auch der Beitrag des Dienstgebers in eine solche grüne Anlageform übertragen und damit der positive Umweltaspekt weiter verstärkt werden.
Nachhaltige Veranlagung zur Erreichung der Klimaziele
Mit der vorgeschlagenen Ergänzung zur ökosozialen Steuerreform würde in Österreich, aber auch in anderen Ländern, der nötige Umbau der Wirtschaft massiv durch Investitionen unterstützt. Es erfolgt eine substanzielle Veränderung des investierten Kapitals hin zu grünen bzw. nachhaltigen Investitionen. Bei einer solchen Investition tragen die nachhaltigen Investments dazu bei, die möglichen Strafzahlungen zu reduzieren, die Österreich bei einer Verfehlung der Klimaziele drohen. „Die grüne Pensionsvorsorge würde – neben den positiven Effekten auf die Vorsorge – zu einer ‚doppelten Dividende‘ führen: zu einem positiven Nettoeffekt auf die Wirtschaftsleistung und einem positiven Umwelteffekt“, so Zakostelsky abschließend.
Über den Fachverband der Pensionskassen
Der 1992 gegründete Fachverband der Pensionskassen ist die Vertretung aller betrieblichen und überbetrieblichen Pensionskassen Österreichs und gehört zur Bundessparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Derzeit sind fünf überbetriebliche und drei betriebliche Pensionskassen Mitglied im Fachverband.
Bei Pensionskassenverträgen zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Pensionskassen monatlich Beiträge ein, die später in der Pension verzinst ausbezahlt werden. Derzeit haben rund eine Million Österreicherinnen und Österreicher Anspruch auf eine Firmenpension. Insgesamt veranlagen die acht Pensionskassen ein Vermögen von über 26 Milliarden Euro – sie sind der größte private Pensionszahler Österreichs.
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