PRO-GE Frieben zu Gender-Gap bei Pensionen: Hacklerregelung Neu hätte Vorteile für Frauen gebracht
Wien (OTS) – „Das Ansteigen des Gender-Gap bei den Pensionen war für 2020 erwartbar, da bis dato nur Männer die abschlagsfreie Pension nach 45 Arbeitsjahren in Anspruch nehmen konnten. In wenigen Jahren hätten allerdings auch die Frauen von der Hacklerregelung Neu profitiert, leider wurde sie von der türkis-grünen Bundesregierung letzten Herbst abgeschafft“, betont die Vorsitzende der PRO-GE Frauen, Klaudia Frieben.
Während Frauen jetzt noch abschlagsfrei mit 60 in Pension gehen können, beginnt 2024 die schrittweise Anpassung des Pensionsantrittsalters der Frauen an das der Männer. Frauen, die nach dem 2. Juni 1968 geboren sind, haben künftig keine Chance mehr, vor dem 65. Lebensjahr abschlagsfrei in Pension zu gehen. „Man hat also Männern etwas weggenommen, keine Frau hat dadurch aber auch nur einen Cent mehr Pension“, so Frieben.
Frieben ist der Überzeugung, dass sich in den kommenden Jahren der Gender-Gap bei den Pensionen verfestigen, wenn nicht sogar vergrößern wird. „Die Auswirkungen der Pensionsreform aus dem Jahre 2003 werden nun zunehmend spürbar. Wurden früher die 15 besten Jahre als Berechnungsgrundlage herangezogen, sind es künftig 40 Jahre, also das ganze Arbeitsleben. Längere Teilzeitphasen, Erwerbsunterbrechungen oder Kinderbetreuungszeiten wirken sich dann gnadenlos auf die Pensionshöhe aus“, sagt Frieben.
Die PRO-GE Frauen fordern daher, dass der Durchrechnungszeitraum überdacht wird. Darüber hinaus brauche es bessere Bezahlung in frauendominierten Branchen und es müssen Anstrengungen unternommen werden, damit sich die Teilzeitquote bei den Frauen verringert, wie beispielsweise den Rechtsanspruch auf den Wechsel von Teilzeit auf Vollzeit, wenn betrieblich möglich. „Die türkis-grüne Regierung hat also viel zu tun, wenn sie die Pensionen fairer gestalten will“, so die Frauenvorsitzende, die auch darauf verweist, dass Altersarmut vor allem Frauen betrifft. Sie fordert daher ein rasches Handeln und nachhaltige Lösungen, denn „sonst wird sich das Problem in den kommenden Jahren weiter dramatisch verschärfen.“ (Schluss)
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