Zukunftsfitte Landwirtschaft: Fortschritt ermöglichen & Verbraucher einbinden | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Zukunftsfitte Landwirtschaft: Fortschritt ermöglichen & Verbraucher einbinden

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Wien (OTS) – Die IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) hat den „Innovation Deal“ erfolgreich in den Agrardiskurs eingebracht. Um die Chancen von Forschung und Entwicklung, Digitalisierung und Technologie für die Landwirtschaft aufzuzeigen, hat die IGP zudem eine Webinar-Reihe gestartet. Bei der ersten Veranstaltung diskutierten der Generalsekretär der LK Österreich, Ferdinand Lembacher, und der Geschäftsführer der KeyQUEST Marktforschung GmbH, Johannes Mayr, zum Thema „Quo vadis, Landwirtschaft: Aufgaben der Landwirtschaft 2030“. Sie erörterten Potenziale einzelner Werkzeuge und Lösungen sowie die Notwendigkeit, die Konsumenten stärker einzubinden. Das Webinar kann ab morgen, 23. April 2021, auf dem [Youtube-Kanal der IGP]
(https://www.youtube.com/channel/UCzJxIInAK7vjOgdHfD2YnQA)
nachgesehen werden. Die IGP präsentierte auch die erweiterte [Schriftenreihe]
(https://www.igpflanzenschutz.at/wp-content/uploads/IGP-Schriftenreih
e-IGP-Dialog.pdf), in der die Inhalte der bisherigen IGP Dialoge zusammengefasst sind.

Der Obmann der IGP, Christian Stockmar, betonte eingangs, dass man Landwirten Perspektiven aufzeigen sollte, will man die Ziele des Green Deals erreichen: „Vor ca. einem Jahr hat die IGP mit Agrar- und Anbauverbänden in Österreich einen Dialog gestartet. Gemeinsam haben wir Herausforderungen der Landwirtschaft diskutiert, die sich aus dem Green Deal mit den beiden Einzelstrategien Farm to Fork und zur Biodiversität ergeben. Dazu haben wir ein [Positionspapier]
(https://www.igpflanzenschutz.at/wp-content/uploads/Positionspapier-d
er-Anbauverba%CC%88nde.pdf) veröffentlicht, in dem u.a. drei Forderungen gestellt werden: Eine Folgenabschätzung zur Farm to Fork-und Biodiversitätsstrategie, bevor die Ziele in Gesetze gegossen werden. Zweitens wollen wir eine Agrarpolitik des Ermöglichens und der Chancen forcieren. Drittens ist die Landwirtschaft auf Innovationen in den Bereichen Digitalisierung, Technik und vor allem bei Betriebsmitteln angewiesen.“

Lembacher: Moderne Landwirtschaft braucht faktenbasierten Diskurs

Ferdinand Lembacher betonte, dass die Landwirtschaft moderne Möglichkeiten und Produktionsmittel benötigt, um die gestiegenen Anforderungen und zusätzlichen Aufgaben etwa im Umweltbereich erfüllen zu können. Betriebsmittel, Digitalisierung und Technologie bieten die größten Potenziale, um den Landwirten ein effizientes und nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen. Dafür müsste aber die Kommunikation mit den Konsumenten intensiviert und der Nutzen moderner Produktionsmethoden aufgezeigt werden: eine ausreichende Versorgung mit hochwertigen, regionalen Lebensmitteln, ein nachhaltiges Wirtschaften der Landwirte und ein verbesserter Umwelt-und Bodenschutz. Er warnt vor Reduktionsstrategien, die mögliche Folgen außer Acht lassen.

„Viele Forderungen wie eine Reduktion bei Pflanzenschutzmitteln oder eine Erhöhung der Biodiversitätsflächen werden ausgesprochen, weil das Bewusstsein vorherrscht, es hätte keine Folgen. Wir haben höchste Qualitätsansprüche bei Konsumenten, aber viele glauben, es braucht dafür keine modernen Produktionsmittel. Das kann sich nicht ausgehen. Um eine zukunftsfitte und moderne Landwirtschaft umzusetzen, wird es daher einen fakten- und wissenschaftsbasierten Diskurs brauchen. Wir haben bereits in den vergangenen Jahren die Auswirkungen des Klimawandels, der Zunahme von Schädlingen und der extremen Wetterbedingungen bei Rübe und Kartoffel gesehen. Wenn Betriebsmittel wegfallen, stoßen die Landwirte an ihre Grenzen.“

„Wenn wir uns aus kritischen Sektoren zurückziehen, müssen wir die Produktion in andere Erdteile auslagern. In diesem Fall verlieren Europa und die Landwirtschaft. Daher braucht es folgende Dinge:

  • eine große Vielfalt an Pflanzenschutzmitteln, um Resistenzen zu vermeiden
  • Technologie etwa zur Unkrautbeseitigung, die ja zum Teil bereits erfolgreich eingesetzt wird
  • Digitalisierung und wissenschaftliche Erkenntnisse, die z.B. in Prognosemodelle fließen und einen Beitrag zu einer höheren Effizienz und zu einer schonenderen Produktion leisten

Damit kann man den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren. Aber eines sollte allen klar sein: Ohne Pflanzenschutz geht es nicht.“

Mayr: Landwirtschaft wird als Zukunftsbranche wahrgenommen

Der Diskurs vermittelt oftmals ein trügerisches Bild, denn die Landwirtschaft wird von 90 Prozent der Menschen positiv wahrgenommen und ist laut Umfragen eine Zukunftsbranche. Doch um die Konsumenten für eine moderne Landwirtschaft zu gewinnen, braucht es eine entsprechende Kommunikation. Eine Chance sieht Johannes Mayr in der Heterogenität der österreichischen Landwirtschaft.

„Die Konsumenten erkennen, wie wichtig die Landwirtschaft für Staat und Gesellschaft ist. In den letzten Jahren sind jedoch die Anforderungen an Qualität und Ausprägungen wie Umweltschutz gestiegen. Das zeigt sich auch beim Vergleich von Wunsch- und Ist-Bild der Landwirtschaft: Bei der krisensicheren Versorgung mit Lebensmitteln decken sich Wunsch- und Ist-Bild. Die Konsumenten wünschen sich zudem eine Landwirtschaft, die umwelt- und ressourcenschonend produziert. Hier haben sie den Eindruck, dass das noch nicht der Fall ist.“

„Die Notwendigkeit moderner Produktionsmethoden wird den Konsumenten nur schwer beizubringen sein, da sie für sie nicht relevant sind. Die Agrarkommunikation ist dennoch sehr wichtig. Aber die Fragen der Konsumenten an die Landwirtschaft sind emotional besetzt und dementsprechend zu beantworten. Die Landwirtschaft in Österreich ist aber sehr heterogen. Neben dem klassischen Produktions-Geschäftsmodell setzen viele Betriebe auf Nischenproduktion oder die Direktvermarktung. Diese Betriebe haben vielfach direkten Kontakt zu den Verbrauchern und können so ein sehr authentisches Bild der Landwirtschaft vermitteln.“

Die nächsten Webinare:

2: Mehr als nur Drohne: Innovationen für die Zukunftsbranche Landwirtschaft
29. April, 16:30 Uhr
Christoph Metzker (RWA Raiffeisen Ware Austria)
Heinrich Prankl (Innovation Farm, HBLFA Francisco Josephinum)

3: Forschen & entwickeln: Werkzeuge für die Landwirtschaft von morgen
6. Mai, 17:00 Uhr
Andreas von Tiedemann (Universität Göttingen)
Willy Rüegg (Syngenta)
Jochen Kantelhardt (Universität für Bodenkultur)

Für die Teilnahme an den Webinaren ist eine Anmeldung per E-Mail an [igp@khpartner.at] (mailto:igp@khpartner.at?subject=Anmeldung%20für%20IGP%20Webinar-Reih e) notwendig. Damit erhalten Sie automatisch für alle Webinare einen Einwahllink. Die Teilnahme ist kostenlos.

Weiterführende Infos:

  • [Website der IGP] (<a href="https://www.igpflanzenschutz.at/" target="_blank">https://www.igpflanzenschutz.at/</a>)
  • [Youtube-Kanal der IGP]
    (<a href="https://www.youtube.com/channel/UCzJxIInAK7vjOgdHfD2YnQA" target="_blank">https://www.youtube.com/channel/UCzJxIInAK7vjOgdHfD2YnQA</a>)
  • [Newsletter der IGP]
    (<a href="https://www.igpflanzenschutz.at/newsletter/" target="_blank">https://www.igpflanzenschutz.at/newsletter/</a>)
  • [Schriftenreihe der IGP]
    (<a href="https://www.igpflanzenschutz.at/wp-content/uploads/IGP-Schriftenreih" target="_blank">https://www.igpflanzenschutz.at/wp-content/uploads/IGP-Schriftenreih</a>
    e-IGP-Dialog.pdf)

Hintergrund

Die IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) ist die Interessengemeinschaft der Pflanzenschutzmittel-produzierenden Unternehmen in Österreich. Ihre Kernaufgabe liegt in einer offenen und sachlichen Information rund um das Thema Pflanzenschutz. Dabei steht die IndustrieGruppe Pflanzenschutz als Gesprächspartner für Politik, Verwaltung und Umweltorganisationen zur Verfügung. Die 14 Mitglieder der IndustrieGruppe Pflanzenschutz sind die wichtigsten Produzenten und Händler von Pflanzenschutzmitteln in Österreich. Sie beschäftigen knapp 500 Mitarbeiter und erwirtschaften pro Jahr ca. 100 Millionen Euro an Umsatz.

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