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Erfreuliche Zwischenbilanz für NÖ Schutzgebietsbetreuung

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St. Pölten (OTS/NLK) – Die Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich (eNu), Naturschutzorganisationen und Gemeinden arbeiten im Auftrag der Abteilung Naturschutz im Amt der NÖ Landesregierung daran, Niederösterreichs Schutzgebiete zu erhalten. Mit Erfolg: In den letzten drei Jahren wurden 64 Projekte umgesetzt.

Naturschutz habe in Niederösterreich einen hohen Stellenwert. Knapp ein Drittel der Landesfläche sei Schutzgebiet. Die Schutzgebietsbetreuung sorge dafür, dass es erhalten bleibt. „Seit nunmehr fünf Jahren arbeiten Organisationen, Gemeinden und Freiwillige Hand in Hand, um unsere Natur landesweit zu schützen. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Artenvielfalt im Naturland Niederösterreich“, ist LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf überzeugt.

Als Teil des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 seien die in Niederösterreich liegenden Europaschutzgebiete besonders bedeutend. „Die EU-Naturschutzrichtlinien verpflichten uns, die Schutzgüter in diesen Gebieten in einen günstigen Erhaltungszustand zu bringen oder diesen zu erhalten“, erklärt Franz Maier, Bereichsleiter „Natur & Ressourcen“ der eNu, welche die Schutzgebietsbetreuung im Auftrag der Abteilung Naturschutz im Amt der NÖ Landesregierung organisiert. Vier dieser Gebiete werden vom Biosphärenpark Wienerwald-Management, der Wildnisgebietsverwaltung Dürrenstein und den beiden Nationalparks des Landes betreut. „Für die naturschutzfachlichen Hotspots von zwölf weiteren Europaschutzgebieten konnten im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung viele weitere Aktivitäten gesetzt werden“, ergänzt Pernkopf. Überhaupt liegen fast zwei Drittel aller Gebiete, in denen Pflegemaßnahmen stattfanden, in einem Europaschutzgebiet. Insgesamt wurden 230 Hektar wertvollste Flächen gepflegt.

Auch Naturschutzgebiete und viele Naturdenkmäler fallen in die Schutzgebietsbetreuung. Durch entsprechende Pflege- und Managementpläne und das Schaffen von Akzeptanz und mehr Bewusstsein in der Bevölkerung bleiben diese Lebensräume seltener Tiere und Pflanzen erhalten. Wichtig sei auch der Informationsaustausch zwischen den verschiedenen NutzerInnen der Gebiete und ein effizienter Mitteleinsatz. Das Naturschutzgebiet „Zwingendorfer Glaubersalzböden“, eine der letzten Salzsteppen Österreichs, drohte etwa unter Ölweiden, Büschen und Schilf zu verschwinden. In den letzten beiden Jahren seien die Bäume entfernt und die Uferbereiche wiederhergestellt worden, indem dort die oberste Bodenschicht abgetragen wurde. Im April kam es zum ersten Mal wieder verbreitet zu Salzausblühungen auf den neuen Schlammflächen. Im Naturdenkmal „Zayawiesen Mistelbach“ haben Schutzgebietsbetreuer und die Stadtgemeinde Mistelbach letztes Jahr alte Kopfweiden neu angelegt, Jungbäume gepflanzt und damit den Lebensraum des seltenen Käfer Eremit gerettet. Insgesamt 64 solcher Projekte seien in den letzten drei Jahren umgesetzt worden und so konnte eine positive Wirkung auf 30 von 59 niederösterreichweit zu erhaltenden Lebensraumtypen erzielt werden.

Wichtig sei, die Gemeinden in die Schutzgebietsbetreuung einzubeziehen. Immerhin erstrecken sich die Europaschutzgebiete in Niederösterreich über 400 Gemeinden. In etwa der Hälfte fanden im letzten Jahr Aktivitäten zur Betreuung der Schutzgebiete statt. 62 Gemeinden brachten sich sogar aktiv ein. Wie etwa im Mostviertler Ybbstal, wo sich seit dem Vorjahr mehrere Gemeinden für den Erhalt von Narzissen- und Orchideenreichen Wiesen einsetzen. Zusammen mit Landwirten werden Pflegemaßnahmen für die wertvollen Wiesen erarbeitet und die Bevölkerung durch Bewusstseinsbildung eingebunden. Auch an dem Projekt „Naturvermittlung in der Doislau und im Zauchbachtal“ seien mehrere Gemeinden aus dem Mostviertel beteiligt. Im August finden dort geführte Spaziergänge durch den Lebensraum vieler Wildbienen und besonderer Wildkräuter statt.

Andere Gemeinden wie Ernstbrunn im Weinviertel ließen sich von der Naturschutzakademie dabei begleiten, mehr Bewusstsein für Artenvielfalt zu schaffen. Über 70 Freiwillige nahmen dort an einem Pflegeeinsatz zum Erhalt der Wacholderheiden im Naturpark Leiserberge teil. In Gmünd im Waldviertel lernten SchülerInnen dadurch die Natur vor ihrer Schultüre kennen und staunten über den Fund von 100 verschiedenen Arten. Diese und viele andere Beispiele zeugen von der Begeisterung vieler niederösterreichischer Gemeinden für die Artenvielfalt.

Von Jahr zu Jahr beteiligen sich mehr Menschen in ihrer Freizeit aktiv am Naturschutz, wie die Zwischenbilanz der Schutzgebietsbetreuung zeigt. Sie unterstützen vor allem bei Pflegeeinsätzen, die in unwegsamem Gelände oft nur händisch durchgeführt werden können. 2019 waren es bereits 49 Pflegeeinsätze, im Jahr davor noch 34, die so zustande gekommen sind. Insgesamt setzten sich in den letzten drei Jahren rund 1.000 Freiwillige für den Erhalt wertvoller Naturschätze ein und leisteten gemeinsam mehr als 4.000 ehrenamtliche Stunden. Immer wieder kommen auch vierbeinige Landschaftspfleger wie Krainer Steinschafe oder auf den Auwiesen entlang des Flusses Lainsitz nahe Gmünd sogar Asiatische Wasserbüffel zum Einsatz.

Nähere Informationen: Büro LH-Stv. Pernkopf, DI Jürgen Maier, Telefon 02742/9005-12704, E-Mail lhstv.pernkopf@noel.gv.at.

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