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Ein Jahr Landesgalerie Niederösterreich

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St. Pölten (OTS/NLK) – Vor einem Jahr, am 25. und 26. Mai 2019, eröffnete die Landesgalerie Niederösterreich als neues Museum für bildende Kunst am Tor zur Wachau, einer der bedeutendsten Kulturlandschaften Österreichs. Der architektonisch markante Neubau stellt einen Meilenstein in der Entwicklung der Kunstmeile Krems dar.

Sieben Ausstellungen wurden seit Mai 2019 präsentiert, die um drei zentrale Themen kreisten: die Landschaft als Natur- und Kulturraum, den Menschen und das Sammeln. Bis zum Ende des Jahres 2019 sind 73.331 Besucher/innen in die Landesgalerie Niederösterreich gekommen.

Herausragende Ereignisse im ersten Jahr waren das Pre-Opening, das Grand Opening oder die Aktion #MyMuseum, an der sich bereits in den Monaten vor der Eröffnung des Hauses knapp 2.000 Schüler/innen kreativ beteiligten. Bei internationalen Fachtagungen sorgte das Projekt für Begeisterung. Hinzu kommen digitale Kunstvermittlungsprojekte, die in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen entwickelt werden: so etwa das Virtual-Reality-Projekt Scan2VR am IMC Krems in Kooperation mit dem Land Niederösterreich. Auch im Rahmen des Studiengangs Experimentelle Medien der FH St. Pölten erweist sich die Landesgalerie Niederösterreich als spannendes Forschungsfeld für Studierende.

Ein starkes Zeichen für ihre Ausrichtung setzte die Landesgalerie Niederösterreich mit der ersten Personale im musealen Kontext der international reüssierenden Künstlerin Renate Bertlmann. Als erste Frau in der Geschichte bespielte Bertlmann 2019 auch den österreichischen Pavillon bei der Biennale in Venedig mit einer Einzelpräsentation.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse brachte die Forschungsarbeit rund um die umfassende Sammlungspräsentation des Franz Hauer hervor. Die Exponate, darunter Meisterwerke der Kunstgeschichte von Egon Schiele, Oskar Kokoschka oder Albin Egger-Lienz, wurden aus zahlreichen renommierten Museen und Privatsammlungen aus Europa und den USA zusammengetragen und ergänzten den – nicht minder bedeutenden – Bestand der Landessammlungen Niederösterreich. Mit den Themenschwerpunkten Selbstdarstellung und Landschaft konnte die Landesgalerie Niederösterreich zahlreiche weitere Kunstschätze der Landessammlungen Niederösterreich aus dem Depot ins Glanzlicht der Öffentlichkeit rücken.

Der spektakuläre Fund eines mittelalterlichen Hafens während der Bauarbeiten zur Errichtung des neuen Museums führte zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung seitens der Landessammlungen Niederösterreich sowie zur künstlerischen Forschung im Rahmen der Personale Carola Dertnigs.

Bisher wurde der innovative Neubau der Vorarlberger Architekten Bernhard und Stefan Marte unter anderem mit zwei renommierten Architekturpreisen prämiert: mit dem Iconic Award für innovative Architektur und dem German Design Award für Excellent Architecture. Im Frühjahr 2020 überzeugte die Landesgalerie Niederösterreich auch die Jury des GVBT-Betonpreises in allen Kategorien.

„Die Landesgalerie Niederösterreich ist ein Kunst- und Architekturjuwel! Die einzigartige Architektur des Hauses sowie die Mischung aus Kunstwerken vom 19. Jahrhundert, über die klassische Moderne, bis zu ganz jungen Arbeiten spricht das Publikum und Künstler/innen ebenso wie Expert/innen über die Grenzen hinaus besonders an. Herzlichen Glückwunsch zu einem gelungenen ersten Ausstellungsjahr und mögen viele weitere folgen!“, gratuliert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zum einjährigen Jubiläum.

„Die Besucherzahlen im Jahr 2019 haben unsere Erwartungen übertroffen. Ebenso glücklich bin ich über Begegnungen und emotionale Momente im Eröffnungsjahr. Dass neben der internationalen Wahrnehmung unser Haus von der umliegenden Bevölkerung als Ausstellungsangebot, aber auch als Treffpunkt so großartig angenommen wurde, hat mich am meisten berührt! Mit voller Euphorie sind wir im Jänner 2020 in unser erstes Vollbetriebsjahr gestartet. Dann kam Corona und wir mussten die Landesgalerie Niederösterreich schließen und unser gesamtes Programm umdenken. Mit den beteiligten Künstler/innen, Leihgeber/innen und den Landessammlungen Niederösterreich hat unser Team rasch zu guten Lösungen gefunden, sodass wir uns jetzt alle auf die Öffnung des Hauses freuen“, resümiert Christian Bauer, künstlerischer Direktor der Landesgalerie Niederösterreich. „Wir können in wenigen Wochen mit „Schiele – Rainer – Kokoschka“ eine der großartigsten Privatsammlungen Österreichs präsentieren und die Wachau in einer umfassenden Ausstellung feiern, die von einer Präsentation des Künstlers Michael Goldgruber begleitet wird“, freut sich Bauer über das bevorstehende Re-Opening des Museums.

„Viele Exponate, die wir in den letzten zwölf Monaten gezeigt haben, sind eigens für unsere Einzel- bzw. Gruppenausstellungen entstanden. Die intensive Zusammenarbeit mit den zahlreichen Künstler/innen war sehr inspirierend und bereichernd“, betont Günther Oberhollenzer, Kurator der Landesgalerie Niederösterreich. „Eine Freude war es auch zu sehen, dass die Ausstellungen in der Kulturszene Österreichs starken Widerhall fanden und medial umfangreich rezipiert wurden.“

Nach der mehrmonatigen Covid-19-bedingten Schließung und den damit einhergehenden Änderungen im Ausstellungsplan öffnet die Landesgalerie Niederösterreich am 01. Juli 2020 wieder ihre Türen für Besucher/innen. Gleich drei neue Ausstellungen werden zu sehen sein:
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Wachau als UNESCO-Weltkulturerbe-Region steht bis 6. März 2022 die große Schau „Wachau. Die Entdeckung eines Welterbes“ auf dem Programm. Knapp 800 Werke vom ausgehenden 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, in erster Linie Schätze aus den Landessammlungen Niederösterreich, setzen den berühmten Landstrich imposant in Szene. Das 3. Obergeschoss ist bis 18. Oktober 2020 Michael Goldgruber gewidmet. Mit kritischem Blick untersucht der zeitgenössische Künstler in seinen Foto- und Filmarbeiten, wie sich der Mensch seinen Kulturraum erschafft oder auch eine Landschaft als Wildnis definiert. Unter dem Titel „Schiele – Rainer – Kokoschka. Der Welt (m)eine Ordnung geben“ ist im Untergeschoss bis 28. Februar 2021 die beeindruckende Sammlung von Ernst Ploil zu sehen. Ausgehend von der Zeit um 1900 präsentiert die ca. 180 Werke umfassende Ausstellung so unterschiedliche Künstler/innen wie Anton Romako, Maria Lassnig, Gerhard Richter oder Donald Judd. Noch bis 16. August ist „Ich bin alles zugleich. Selbstdarstellung von Schiele bis heute“ zu sehen, eine Ausstellung, die aufgrund ihres dynamischen Konzepts in den letzten Monaten mehrere Veränderungen erfuhr und zum mehrmaligen Besuch einlädt.

„Bis die Landesgalerie Niederösterreich wieder öffnet, nutzen wir die Zeit für die Weiterentwicklung des Museumsplatzes, der unsere Besucher/innen bereits in den Sommermonaten zum Verweilen und Genießen einladen wird“, stellt Direktor Bauer in Aussicht. So wird das Areal um das neue Museumsgebäude sowie zwischen der Kunsthalle Krems und dem Karikaturmuseum Krems grüner werden, mit mehr Pflanzen, Trinkwasserbrunnen und Nebeldüsen. Bereits Mitte Mai hat das Museumsrestaurant Poldi Fitzka seinen Betrieb wieder aufgenommen und bewirtet seine Gäste Indoor sowie im Schanigarten.

Weitere Informationen: Maria Schneeweiß, Telefon 0664/60499171, E-Mail: maria.schneeweiss@kunstmeile.at

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