Aktienforum zu Dividendendiskussion: Krisenbekämpfung muss im Vordergrund stehen, nicht ideologische Grabenkämpfe
Wien (OTS) – Als „befremdlich, ideologisch aufgeladen und den völlig falschen Zeitpunkt“ bezeichnet der Präsident des Aktienforums, Robert Ottel, die aktuelle Diskussion über ein Ausschüttungsverbot der Dividenden aus dem vergangenen Jahr 2019. „Mitten in der Krisenbewältigung wäre es jetzt ein Gebot der Stunde, zusammen an einem Strang zu ziehen. Einzelne Gruppen im Wirtschaftskreislauf gegeneinander auszuspielen führt hingegen in eine gefährliche Sackgasse“, so Ottel, der mehr Sachlichkeit in der Diskussion fordert: „Wir befinden uns im Jahr 2020. Eigenkapitalgeber, darunter Pensionskassen und Mitarbeiterbeteiligungsstiftungen, stehen zu den heimischen Unternehmen und Arbeitgebern. Nach den jüngsten Kursverlusten vertrauen sie nun auf ein verantwortungsvolles Abwägen durch die Unternehmen und eine Auszahlung der Dividende 2019.“
Staat darf nicht doppelt verlieren
Außerdem macht das Aktienforum darauf aufmerksam, dass die aktuelle Forderung nach einem Dividenden-Stopp zu massiven Einnahmeverlusten für den Staat führen würde. Ohne Dividenden für 2019 würden der Republik Österreich Millionen Euro an Kapitalertragssteuereinnahmen entgehen. Zudem fiele der Staat um weitere Millionen Euro um, die dann via Staatsholding ÖBAG nicht wie gewohnt in den Bundeshaushalt abgeführt würden. Ottel: „Der Bund würde in diesem Fall also doppelt verlieren. Und auch den Ländern würden die Ausschüttungen in den jeweiligen Landesbudgets fehlen.“
Politisch motivierte Interventionen Gift für heimischen Kapitalmarkt
Zur Diskussion über Staatshilfen betont das Aktienforum, dass Kurzarbeit im Zuge von Covid-19 ein wichtiges und wirksames Instrument sei, um Menschen trotz teilweise gesetzlichem Betriebsstillstand in Beschäftigung zu halten. „Es geht also darum, Kündigungen zu vermeiden. Eine Sanktionierung der Nutzung dieses Instrumentes durch Einschränkung der Eigentumsrechte würde diese Zielsetzung konterkarieren und Arbeitsplätze vernichten. Das wäre komplett kontraproduktiv für den hoffentlich bald kommenden Aufschwung und gegen die Menschen gerichtet“, so der Aktienforum-Präsident, der abschließend betont: „Politische Interventionen zerstören das grundsätzliche Vertrauen in die Integrität des Kapitalmarkts und deren Unternehmen. Man darf nicht vergessen, dass der kleine heimische Kapitalmarkt auch durch viele ausländische Investoren getragen wird. Diese schauen bei etwaigen Interventionen genau hin.“
Über das Aktienforum:
Das Aktienforum ist die Interessenvertretung der heimischen börsennotierten Unternehmen und setzt sich für einen starken österreichischen Kapitalmarkt ein. Auf seine Mitglieder entfallen drei Viertel der Marktkapitalisierung der Wiener Börse. Seit 1989 vertritt das Aktienforum die Interessen seiner Mitglieder auf europäischer und österreichischer Ebene und ist Mitglied der European Association for Share Promotion.
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