Tag der Menschenrechte: Anstrengungen im Gewaltschutz und in der Prävention verstärken
Wien (OTS) – Am heutigen Tag der Menschenrechte und damit am Ende des weltweiten Aktionszeitraums „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ machte Frauenministerin Ines Stilling einmal mehr deutlich, wie wichtig es sei, die Anstrengungen im Gewaltschutz und in der Gewaltprävention zu verstärken. „Gewalt passiert täglich und in erschreckendem Ausmaß, wie uns vor wenigen Tagen der Mord an einer Frau in Niederösterreich wieder einmal drastisch vor Augen geführt hat. Daher ist es aus meiner Sicht ein Gebot der Stunde, noch aktiver gegen alle Formen der Gewalt gegen Frauen und Mädchen vorzugehen und mehr Geld in diesem Bereich in die Hand zu nehmen“, sagte die Frauenministerin.
Der im Herbst vom Nationalrat mit den Stimmen aller Fraktionen beschlossene Entschließungsantrag für mehr Budgetmittel im Opferschutz und in der Gewaltprävention stimme sie positiv, dass dies im Zuge der kommenden Budgetverhandlungen der neuen Bundesregierung auch tatsächlich gelingen könne, so Stilling weiter. Sie betonte, dass die Übergangsregierung in den vergangenen sechs Monaten deutliche Akzente im Opferschutz gesetzt habe und verwies dabei auf den flächendeckenden Ausbau der Fachberatungsstellen für Opfer sexueller Gewalt. „Ich bin froh, dass es gelungen ist, das Angebot für Betroffene von sexueller Gewalt in allen Bundesländern zur Verfügung zu stellen.“ Gleichzeitig sei die Finanzierung der Beratungsstelle „Gegen Hass im Netz“ für das kommende Jahr sichergestellt worden. Das vergangene halbe Jahr sei für einen Dialog und Austausch mit den Expertinnen und Experten im Opferschutz und in der Gewaltprävention intensiv genützt worden. Es habe viele wichtige Anregungen aus der praktischen Beratungsarbeit mit gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen gegeben, die nun für die künftige Bundesregierung aufbereitet würden. „Ziel aller Anstrengung muss es immer sein, dass alle Frauen und Mädchen ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben führen können“, bekräftigte Ines Stilling.
Von Gewalt betroffen sind Frauen – und auch Kinder – am häufigsten im eigenen Zuhause. Österreich hat zwar bereits 1989 das Prinzip der gewaltfreien Erziehung gesetzlich verankert, doch auch hierzulande gibt es noch viel zu tun. Die vom Bundeskanzleramt beauftrage Studie „Das Recht auf eine gewaltfreie Kindheit – 30 Jahre gesetzliches Gewaltverbot in Österreich“ zeige einen Trend in die richtige Richtung, so die Bundesministerin: „Das Unrechtsbewusstsein in der Bevölkerung ist gestiegen. Aber selbst im Jubiläumsjahr 30 Jahre UN-Kinderrechtekonvention gibt es immer noch Eltern, die der Meinung sind, dass ein kleiner Klaps nicht schadet. Hier ist also noch viel Bewusstseinsbildung und Präventionsarbeit notwendig. Wenn es um Gewalt gegen Kinder geht, müssen wir sehr sensibel sein. Wir dürfen nicht wegschauen und müssen unseren Kindern und Jugendlichen gut zuhören.“
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