Oö. Volksblatt: „Versorgungsdebatte“ (von Markus EBERT)
Linz (OTS) – Es braucht ein gerüttelt Maß an Selbstvergessenheit, wenn man — wie die SPÖ — im Nationalrat eine Sondersitzung zum Thema Ärztemangel inszeniert. Wobei es nicht nur darum geht, dass die Roten abgesehen von den letzten 14 Monaten seit 2006 (und vor 2000 auch Jahrzehnte) für das Gesundheitsressort verantwortlich waren und sich schon aus dem Grund der diagnostizierte Hausärztemangel kaum und schon gar nicht ausschließlich der nunmehrigen Regierung umhängen lässt. Mehrfach legten Abgeordnete — etwa ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer oder Neos-Mandatar Gerald Loacker — ihre Finger vielmehr in eine ganz andere rote Wunde: Dass es nämlich Sache der selbstverwalteten Krankenkassen sei, im niedergelassenen Ärzte-Bereich für die entsprechende Gesundheitsversorgung zu sorgen. Nehammer nennt es „Dreistigkeit“, wenn ausgerechnet rote Kassenfunktionäre den Ärztemangel kritisieren, Loackers Befund wiederum lautet: Die in sämtlichen Lenkungsgremien sitzende SPÖ „gesteht ein, dass die Selbstverwaltung der Kassen gescheitert ist“. Was letztlich nachdenklich stimmt: Dass sich angesichts der Milliarden-Ausgaben für den Gesundheitsbereich überhaupt eine Versorgungsdebatte entspinnen kann.
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