VSV: Dieselskandal – Hardware-Nachrüstung jetzt!
Wien (OTS) – „Seit Deutschland Hardware-Nachrüstungen auf Kosten der Autohersteller beschlossen hat, gibt es keine Ausrede mehr, sie in Österreich abzulehnen“ fordert Peter Kolba, Obmann des Verbraucherschutzvereins (VSV). Der Umwelteffekt ist in Österreich noch viel größer, betont Kolba.
Deutschland arbeitet bereits an der Umsetzung von Hardware-Nachrüstungen. VW und Daimler/Mercedes und wohl auch BMW haben zugesagt, dafür Kosten von bis zu 3.000 Euro pro Auto zu übernehmen. Auto-Experten wie Dr. Axel Friedrich gehen aber davon aus, dass diese Kostenübernahme nicht nur auf einige deutsche Städte eingegrenzt bleiben kann.
Es gibt sieben gute Gründe, warum Hardware-Nachrüstungen für Diesel-Pkw in Österreich überfällig sind.
1. Mehr Fahrzeuge: In der „Dieselhochburg“ Österreich gibt es knapp
900.000 Diesel-Pkw, die 3 bis 8 Jahre alte sind und in jene Abgasnorm
Euro 5 fallen, die vom Abgasbetrug am stärksten betroffen ist. Im
Vergleich zu Deutschland (6 Millionen) ist dieser Anteil höher.2.
Zuviel Dreck aus Auspuff: Diese Euro-5 Diesel-Pkw stoßen im Schnitt
846 Milligramm Stickoxid pro Kilometer aus. Das ist das 4,7-Fache des
erlaubten Grenzwertes von 180 mg/km und sogar mehr als bei älteren
Diesel-Pkw der Abgasnorm Euro 4 (642mg/km).
3. Zuviel Dreck in der Luft: Knapp 140.000 Tonnen
Stickstoffoxid-Emissionen werden in Österreich pro Jahr in die Luft
gejagt (laut „aktuellster“ Messung 2016). Erlaubt sind aber nur
103.000 Tonnen pro Jahr. Diese Luftbelastung ist real existent und
gefährdet Umwelt und Gesundheit, auch wenn auf dem Papier die Zahlen
schön gerechnet wurden.
4. Hardware-Umrüstung effizient: Dass Software-Updates nicht
geeignet sind, die Stickstoffoxid-Emissionen zu senken, ist mit
Straßentests mehrfach nachgewiesen. Dass durch Hardware-Nachrüstung
die Autos wesentlich sauberer gemacht werden können, ist ebenfalls
empirisch bewiesen. Ein umgerüsteter VW Passat brachte es auf „nur“
52 mg/km! (siehe Interview mit Dr. Axel Friedrich, [www.lydianinz.at]
(http://www.lydianinz.at/))
5. Umwelteffekt enorm: wenn auch nur bei der Hälfte der Euro-5-Autos
die Stickstoffoxid-Emissionen um 75% gesenkt werden könnten, bedeutet
dies 5.140 Tonnen weniger Stickstoffoxid-Emissionen. Jedes Jahr! Auf
einen Schlag. Österreichweit.
6. Stopp dem Preisverfall: Mit so einer Senkung gibt es für die
umgerüsteten Diesel-Pkw auch in Zukunft Freie Fahrt in alle Städte.
Damit wird auch der anhaltende Preisverfall für gebrauchte Diesel-Pkw
gestoppt.
7. Verursacherprinzip: Zahlen soll, wer das Ganze eingebrockt hat –
die Hersteller. Draufzahlen sollen auf gar keinen Fall die
Autokäufer, die mehr Geld für einen Diesel auf den Tisch gelegt haben
– im guten Glauben, ein umweltfreundliches Auto zu fahren!
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Verbraucherschutzverein