AVISO: Ein Fest für die verbotenen Trauben am 6. Oktober | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

AVISO: Ein Fest für die verbotenen Trauben am 6. Oktober

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Schiltern/Wien (OTS) – Die akute Gefahr für den geliebten Uhudler wurde zwar 2016 mit einer Gesetzesänderung in Österreich beseitigt, aber das EU-Verbot der sechs Uhudler-Sorten, der Direktträger Noah, Othello, Isabelle, Jacquez, Clinton und Herbemont, bleibt aufrecht. Das Verbot macht nicht nur den Uhudler-WinzerInnen das Leben weiterhin schwer. Es verhindert auch die Nutzung der Bandbreite biologischer Vielfalt in der Bekämpfung des Klimawandels im Weinbau – denn die verbotenen Sorten bergen nützliche natürliche Resistenzen.

„Grundlage für das heutige Verbot sind schon damals hoch polemische und inzwischen überholte Entscheidungen aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert“, erklärt Katherine Dolan, Bereichsleiterin Politik beim Verein ARCHE NOAH. Die ursprünglich aus Amerika stammenden Uhudlertraubensorten sind gegen Reblaus und Mehltau resistent und wurden zu einer Konkurrenz für die europäischen Weinsorten. „Die Argumentationen für ein Verbot der Direktträger wurden national in Europa jeweils sehr unterschiedlich geführt – kulturhistorisch gesehen allerdings eine sehr aufschlussreiche und gerade in ihrer Vielfalt zutiefst europäische Geschichte“, sagt Dolan.

Uhudler Vielfalt auftafeln – 6 Burg Güssing, 6. Oktober 2018

Am Samstag, dem 6. Oktober 2018, veranstaltet der Verein ARCHE NOAH auf der Burg Güssing von 10 bis 20 Uhr ein Fest für die verbotenen Trauben. Die BesucherInnen bekommen die Möglichkeit, verbotene Uhudler-Weine aus dem Burgenland aber auch aus anderen Ländern in Europa zu verkosten – Vereine und Winzer aus Österreich, Frankreich, Italien, Rumänien und Slowenien stellen ihre Produkte vor.

Ein Aus für das EU-Uhudler-Verbot?

Mit einem ausführlichen Rahmenprogramm werden die Geschichte, die Vielfalt sowie das Potenzial der verbotenen Rebsorten in Europa präsentiert. Neben der Vorführung des Dokumentarfilms “Vitis prohibita“ von Stéphan Balay und einer anschließenden Publikumsdiskussion mit Philippe Durand vom Verein „Fruits Oubliés“ aus Frankreich und Franco Zambon vom Verein „Confraternita del Clinto“ aus Italien erwartet die Besucherinnen eine Podiumsdiskussion unter politischen Experten. Henri Malosse, ehem. Präsident des Europäischen Sozial- und Wirtschaftsausschusses, Peter Sommer, ehem. Bundeskellereiinspektor, und Marcus Wieschhoff von der FH Burgenland diskutieren einen Vorschlag der EU-Kommission, das EU-weite Uhudler-Verbot nun zu beenden.

Andere Vorträge und Workshops bringen den BesucherInnen die historischen Zusammenhänge nahe und beleuchten damit die Fragwürdigkeit der aktuellen Gesetzgebung. Auch ein Workshop zum Thema „Anbau, Pflege und Vermehrung von Direktträgersorten“ sowie geführte Weinverkostungen (Voranmeldung notwendig) werden angeboten. Weitere Informationen über „Uhudler Vielfalt auftafeln“ sowie das Veranstaltungsprogramm sind unter www.uhudler-auftafeln.at abrufbar. Der Eintritt kostet 4 Euro (3 Euro für ARCHE NOAH Mitglieder).

Hintergrund:

Der Verein ARCHE NOAH und seine über 17.000 Mitglieder und Förderer setzen sich seit über 25 Jahren für die Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt ein. Erfolgreich wird daran gearbeitet, traditionelle und seltene Sorten wieder in die Gärten, auf die Felder und auf den Markt zu bringen. Die ARCHE NOAH macht sich seit einigen Jahren für die EU-weite Legalisierung von Uhudler stark. 2016 wurde gemeinsam mit Uhudler-Vereinen aus Italien und Frankreich eine „Illegale Weinverkostung“ im EU-Parlament veranstaltet.

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