Offensive für mehr Transparenz auf NÖ Speiseplänen geht in die nächste Runde
Wien (OTS) – Immer mehr Menschen wollen wissen woher ihr Essen am Teller stammt. Das Land NÖ und die Landwirtschaftskammer (LK) Niederösterreich stellen deshalb die diesjährige „Woche der Landwirtschaft“ unter das Motto „Unser Essen: Gut zu wissen, wo´s herkommt“. Von 17. bis 24. Juni werden dazu in ganz Niederösterreich Veranstaltungen geboten, um noch stärker auf die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern aufmerksam zu machen.
Täglich werden über 50% aller Mahlzeiten nicht zu Hause verspeist, sondern in öffentlichen und privaten Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen sowie der Gastronomie. Meist wissen die Kunden allerdings nicht, woher ihr Essen am Teller stammt. Hier wird Abhilfe geschaffen. Mit der Initiative „Gut zu wissen“ können Kantinenbetreiber aber auch Schulen, Kindergärten und Uni-Mensen ein Zeichen für heimische Lebensmittel und deren Produzenten setzen. Das gemeinsame Kommunikationsdach „Gut zu wissen“ stellt die Herkunft von Fleisch und Eiern dabei in den Mittelpunkt.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf: „Wenn die Gesellschaft immer höhere Standards verlangt, dann muss sie umgekehrt auch selber danach handeln. Gerade für die öffentliche Hand gilt das natürlich umso mehr. Mit dem Umstieg vom Billigst- auf das Bestbieterprinzip haben wir gehandelt und das Bestbieterprinzip in hundert Landesküchen bereits umgesetzt. Das heißt, die Lebensmittel, die in den Landesküchen auf den Tisch kommen, müssen auch den höchsten heimischen Standards entsprechen und Billigprodukte aus dem Ausland scheiden automatisch aus. Das schmeckt besser, ist gesünder und hilft auch der Umwelt. Vor allem aber hilft es unseren heimischen Bäuerinnen und Bauern.“
Erste zertifizierte „Gut zu wissen“-Küche
„Erst durch die Kennzeichnung der Herkunft von Lebensmitteln hat der Konsument die Wahlfreiheit. Das ist im Supermarkt so und auch in der Großküche. Deshalb fordern wir die konsequente Umsetzung von „Gut zu wissen“, was für eine ehrliche Herkunftskennzeichnung bei Fleisch und Eiern steht. Wir sind stolz darauf in unserem Haus als gutes Beispiel voran zu gehen und mit dem Restaurant ‚Zum LandWirt‘ den ersten zertifizierten Lizenznehmer der Initiative ‚Gut zu wissen‘ bei uns zu haben“, erklärt Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Hermann Schultes. Das Restaurant „Zum LandWirt“ darf also ab jetzt als erste Großküche Österreichs den Titel „Gut zu wissen“-Küche führen und steht damit für überprüfte Transparenz.
Ab jetzt können sich auch private Großküchen der Initiative „Gut zu wissen“ verschreiben, um ihren Gästen das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i zu bieten und um vom Imagegewinn bei ihren Kunden zu profitieren. „Zunächst mussten wir natürlich das eine oder andere Problem lösen. Zum Beispiel die Verfügbarkeit von österreichischem Geflügelfleisch. Aber unsere Kunden wissen es zu schätzen, dass es saisonale und regionale Gerichte aus qualitativ hochwertigen Produkten unserer Bauern bei uns gibt“, so Küchenchef Andreas Maurer.
Doch auch auf europäischer Ebene gibt es in Sachen Herkunftskennzeichnung noch einiges zu tun. „Das Land NÖ hat mit der Umsetzung des Bestbieterprinzips einen wichtigen Schritt für unsere heimischen Produzentinnen und Produzenten gesetzt. Der Bund zieht nach und wir fordern, dass nun auch EU-weit entsprechende Schritte, für mehr Transparenz für Konsumenten, gesetzt werden“, sind sich die Präsidentin der Bäuerinnen, Irene Neumann-Hartberger, und Schultes einig.
Leistungen und Vorteile bei der Verwendung der rot-weiß-roten Lupe
Die Konsumenten gewinnen, weil sie wissen, woher die Rohstoffe stammen. Und wenn diese aus Österreich sind, können sie sicher sein, dass sie die höchsten sowie kritisch geprüfte Standards bei Lebensmittel erwarten können.
Die Großküchen gewinnen, weil sie sich klar am Markt positionieren. Sie werden aus einer Hand von nur einem Ansprechpartner persönlich betreut und dabei über Bezugsmöglichkeiten der Rohstoffe informiert.
Die gesamte Region gewinnt, weil sich durch eine verstärkte transparente Herkunftskennzeichnung die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln erhöht, da die Konsumenten diese sehr schätzen. Damit verbunden sind weitere klare Vorteile: Vertrauensbildung bei den Konsumenten, erhöhte Wertschöpfung, Identitätsstiftung und Schaffung von Arbeitsplätzen in den Regionen, Ressourcenschonung durch kurze Transportwege, Erhöhung des Frischegrades und der Qualität von Lebensmitteln, Aufbau langfristig wirksamer Geschäftsbeziehungen und Bildung regionaler Netzwerke sowie Optimierung der Warenbeschaffung durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Versorgungskette.
Die bäuerlichen Familienbetriebe gewinnen, weil der Bezug von qualitäts- und herkunftsgesicherten Produkten aus den Regionen die kräftigste Form von Anerkennung und Wertschätzung ist. Die Zusammenarbeit von Menschen mit Ideen kann so zu neuen guten Produkten führen und unseren Familienbetrieben eine Perspektive geben. (Schluss)
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