Roco: Sozialplan-Verhandlungen abgebrochen
St. Pölten (OTS) – Die Verhandlungen zu einem Sozialplan für die Fa. Modelleisenbahn GmbH, die einen großen Teil ihrer Produktion in die Slowakei verlagert, wurden ergebnislos abgebrochen. Rudolf Silvan, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) Niederösterreich: „Die GBH und die AKNÖ entsenden nun ihre Experten zur Schlichtungsstelle, um zu einem bestmöglichen Ergebnis für die betroffenen MitarbeiterInnen zu kommen.“
Am 2. März wurde die Belegschaft der Modelleisenbahn GmbH – besser bekannt als Roco Modelleisenbahnen – darüber informiert, dass die Firmenleitung die Spritzgussproduktion in die Slowakei verlegen wird. Fast die Hälfte der Belegschaft – 52 MitarbeiterInnen – werden ab dem Herbst am Standort Gloggnitz ihren Job verlieren. Darüber hinaus sollen die Gloggnitzer Beschäftigten auch noch ohne jegliche zusätzliche finanzielle Gegenleistung ihre slowakischen „NachfolgerInnen“ in Gloggnitz einschulen.
„Der Betriebsrat wurde viel zu spät über die wirtschaftliche Situation der Firma und die Auslagerungspläne informiert. Bis heute wurde uns nicht einmal der Businessplan ausgehändigt. Es ist untragbar, dass man 52 meist langjährige MitarbeiterInnen so in der Luft hängen lässt“, so der Zentralbetriebsratsvorsitzende Walter Lambacher. Betroffen seien viele Frauen über 50, für die es besonders schwierig werden wird, wieder einen Job zu finden.
„Das Angebot der Fa. Modelleisenbahn GmbH für einen Sozialplan ist für Gewerkschaft und Betriebsrat inakzeptabel. Wir streben jetzt eine Lösung über die Schlichtungsstelle an und beraten die Betroffenen in allen arbeitsrechtlichen Belangen“, ergänzt Silvan. ZBRV Lambacher hat für den 18. April am Standort Gloggnitz und am 19. April am Standort Salzburg eine Betriebsversammlung einberufen.
GBH-Bundesvorsitzender Josef Muchitsch: „Ich bin über die Unbeweglichkeit seitens der Firmenleitung enttäuscht. Die Firma soll alle Fakten auf den Tisch legen und sich beim Sozialplan endlich bewegen.“
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