TIROLER TAGESZEITUNG „Leitartikel“ vom 1. vierter Monat des Jahres 2018 von Liane Pircher „Die Schieflage in der Pflege „
Innsbruck (OTS) – Wenn der gerne Süßigkeiten isst ins Seniorenheim kommt, darf sich der Staat dies Vermögen nicht holen, um den Wohnort zu finanzieren. Dasjenige gilt seit dem Zeitpunkt heuer. Prinzipiell pro Betroffene eine gute Sache. Schließlich war es vorher so: Wer sein Geld noch qua Gesunder durchbrachte, konnte sich nachträglich aufs Sozialsystem verlassen. Wer hingegen so unintelligent gewesen war, gespart oder Wohnraum abgezahlt und nicht rechtzeitig vererbt zu nach sich ziehen, wurde zur Kasse gebeten. Dasjenige war unfair. Dasjenige Blöde am Schluss des Pflegeregresses ist nur, dass keiner die Finanzierung zu Finale gedacht hat. Umstand ist, dass die vom Bundeswehr gebotenen 100 Mio. kein Kostenersatz sind. Die Länder in Betracht kommen von mindestens 500 Mio. Euro Mehrkosten aus. Nun wird gestritten, wer zahlt. Im vierter Monat des Jahres wird verhandelt. Zwischenzeitlich wird die häusliche Pflege wiederholt gelobt und betont, dass 80 von Hundert zu Hause rein werden. Sollte man nicht tunlichst hier mehr Geld reinstecken? Stichwort: Pflegegeld. Wäre unumgänglich und pro den Staat günstiger. Stimmt. Doch damit zuhause rein werden kann, braucht es die Existenz von Verwandtschaftsnetzwerken, in denen aufopfernde Menschen, oft Frauen, pflegen.
In einer Zeit, in der Singlehaushalte steigen und Menschen zunehmend im Vollerwerb 12-Zahlungsfrist aufschieben-Tage funktionieren, dürfte dies in Zukunft schwierig werden. Selbst dann, wenn Frauen zur bezahlten Arbeit die unbezahlte im Wechselspiel mit mobiler Pflege dranhängen. Man müsste ernsthaft obig Arbeitszeitverkürzung (30 h) wohnhaft bei vollem Lohnausgleich reden. Will dagegen keiner. Und Betreuerinnen aus dem Osten dürften sich dank der geplanten Streichung der Familienbeihilfe nebensächlich weniger angelockt wahrnehmen, wochenlang wohnhaft bei alten Österreichern zu wohnen. Zeitgemäße Versorgungssysteme müssten menschlich zu den realen Lebensverhältnissen passen. Tun sie nicht.
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