Arbeitskreis Urheberrecht feiert sein 50. Jubiläum
Wien (OTS) – Am 27. März 1969 fand der erste Arbeitskreis Urheberrecht in Wien statt mit dem Zweck, urheberrechtliche Problemstellungen in Referaten zu behandeln und in einem größeren Kreis zu diskutieren. Mittelfristig war man bestrebt, eine Novellierung des österreichischen Urheberrechtsgesetzes vorzubereiten. Dass diese Fachtagung heuer bereits zum 50. Mal stattfindet und somit mehrere Gesetzesnovellen mitbegleitet hat, das hätte damals wohl kaum jemand vermutet.
Im Lauf der Jahrzehnte etablierte sich der Arbeitskreis als wissenschaftliches Forum für alle Personen, die beruflich mit dem Urheberrecht verbunden sind. Die Anzahl der Teilnehmer wuchs beständig – waren es anfangs 35, so werden heuer rund 150 Personen bei der Tagung mitdiskutieren.
Am 16. und 17. März 2018 findet die Tagung bereits zum 50. Mal statt – ein Jubiläum, das sich vor allem im Programm der Veranstaltung niederschlägt: zu einer Reihe fachspezifischer Themen kommen heuer zahlreiche hochkarätige Gastredner im Österreichischen Museum für Angewandte Kunst / Gegenwartskunst in Wien zu Wort.
Die Key Address von Gabor Faludi, Vorsitzender der Rechtskommission der CISAC (International Confederation of Societies of Authors and Composers/ Internationaler Dachverband der Verwertungsgesellschaften für UrheberInnen) spannt einen historischen Bogen über die Jahrzehnte und widmet sich den einstmaligen und aktuellen Herausforderungen im Bereich Öffentlicher Wiedergabe.
Jiří Malenovský ist über Fachkreise hinaus als Richter des Europäischen Gerichtshofes bekannt und war federführend bei vielen Entscheidungen zum Urheberrecht. Er wird über die aus Österreich kommenden Vorlagefragen referieren. Der bekannte Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx thematisiert die mediale Zukunft und spricht über das sich ändernde Verhältnis zwischen Sendern und Empfängern, Produzenten und Konsumenten.
Österreichische und ausländische ExpertInnen aus der juristischen Praxis, der Wissenschaft, Politik und Kunst referieren und diskutieren im Verlauf der Tagung über den Themenbereich Öffentliche Wiedergabe. Die Kernfrage, ob und wann ein Vermittler von Werken etwas zahlen muss, egal ob es sich um eine Internetplattform oder einen Kabelanbieter handelt, wird ebenso beleuchtet wie das Zusammenspiel des österreichischen, europäischen und internationalen Regelwerks.
Michel Walter, langjähriger Leiter der Fachtagung, über das Jubiläum und die Ausrichtung der Tagung: „Der Arbeitskreis Urheberrecht ist eine der ältesten Fachforen in Europa zum spezifischen Thema Urheberrecht und in seiner Form einmalig. Anlässlich des 50. Jubiläums blicken wir auf die nicht immer nur positive Entwicklung des Urheberrechts zurück, gleichzeitig hinterfragen wir aktuelle Themen kritisch, denn letztlich geht es uns um gesellschaftliche Werte, die es durch die rechtliche Rahmengestaltung zu schützen gilt.“
Die mit dem Urheberrecht aufs engste verbundene AKM kümmert sich seit der Gründung des Arbeitskreises 1969 um die Organisation dieser Fachtagung. AKM Generaldirektor Gernot Graninger zu den aktuellen Herausforderungen: „Der Arbeitskreis Urheberrecht hat in den fünf Jahrzehnten seines Bestehens viele und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Urheberrechts gesetzt. Im digitalen Zeitalter müssen wir mehr denn je die Rechte der UrheberInnen schützen und ihre faire Vergütung sicherstellen.“
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