GPA-djp und PRO-GE: Abschottung und Preisdumping gefährden Stahlindustrie
Wien (OTS) – Die Gewerkschaften GPA-djp und PRO-GE warnen eindringlich vor protektionistischen Maßnahmen und kritisieren die Vorhaben der US-Regierung scharf. Handelskriege sind keine Antwort für die Probleme im Stahlsektor, stattdessen braucht es faire globale Wettbewerbsbedingungen. Darauf haben die beiden Gewerkschaften bereits 2016 im Zuge einer parlamentarischen Bürgerinitiative zum Schutz der heimischen Stahlindustrie gedrängt.
„Die wahre Problematik im Stahlsektor sind globale Überkapazitäten, gepaart mit unfairen Handelspraktiken. Statt Abschottung braucht es die Verpflichtung aller Staaten, diese Überkapazitäten abzubauen und Maßnahmen, um Sozial-, Umwelt- und Preisdumping zu stoppen“, sagen Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) und Rainer Wimmer, Vorsitzender der Produktionsgewerkschaft PRO-GE.
Während gerade in Europa und insbesondere in Österreich Stahl und Aluminium von gut bezahlten MitarbeiterInnen klima- und energieeffizient hergestellt werden, sind anderswo Umwelt- und arbeitsrechtliche Standards auf einem weit niedrigeren Niveau. Ein fairer Wettbewerb ist unter diesen Bedingungen nicht möglich. Um das auszugleichen, braucht es zielgerichtete Anti-Dumping-Maßnahmen in entsprechender Höhe. Die von der US-Regierung unter Donald Trump angekündigten Einheitszölle auf Stahl- und Aluminiumimporte sind das Gegenteil von treffsicheren Maßnahmen und haben mit einem fairen Welthandel nichts zu tun.
Die Zeche für Protektionismus oder Dumpingimporte bezahlen die ArbeitnehmerInnen, da ihre Arbeitsplätze dadurch massiv gefährdet sind: Im Stahlsektor, aber auch in anderen Sparten wie der Automobilindustrie könnte es zu negativen Auswirkungen kommen. „Wir fordern ein vehementes Auftreten der Bundesregierung und aller Verantwortungsträger in den europäischen Gremien für einen fairen Welthandel, um unsere Industriearbeitsplätze in allen Branchen sowohl vor Protektionismus als auch vor Dumpingimporten zu schützen“, stellen Katzian und Wimmer klar.
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