FPÖ – Ranzmaier: „Identitätsraub auf Südtiroler Bergen – und Österreich schaut wieder nur zu!“
Scharfe Kritik übte heute FPÖ-Südtirolsprecher NAbg. Christofer Ranzmaier an den nun bekannt gewordenen Plänen des italienischen Alpenvereins CAI, deutschsprachige Hüttennamen wie „Regensburger Hütte“ oder „Kasseler Hütte“ durch „neutrale“ italienische Bezeichnungen zu ersetzen.
„Was hier passiert, ist ein gezielter Eingriff in die Identität Südtirols – und zwar nicht irgendwo, sondern dort, wo unsere Geschichte buchstäblich in Stein gemeißelt ist: auf den Hütten in den Tiroler Bergen, die vor der Zerreißung Tirols erbaut und benannt wurden. Wenn diese Namen getilgt werden sollen, ist das nichts anderes als ein symbolischer Akt der Auslöschung – quasi italienische Identitätspolitik mit dem Vorschlaghammer“, so Ranzmaier.
„Während Italien hier tief in die Trickkiste der Umbenennungen greift, ist davon auszugehen, dass sich die österreichische Bundesregierung wegduckt. Keine Klarstellung, kein diplomatisches Wort, kein Schutz für das, was durch das Pariser Abkommen eigentlich garantiert sein sollte: die Bewahrung von Sprache, Kultur und Identität der deutsch- und ladinischsprachigen Volksgruppe“, so Ranzmaier, der der Frage nach dem Einsatz im Sinne der Schutzmachtfunktion parlamentarisch auf den Zahn fühlen wird.
Gerade in Zeiten, in denen auch auf institutioneller Ebene Minderheitenrechte schrittweise zurückgefahren würden, sei dieses Vorgehen ein weiteres Puzzlestück in der systematischen Entwurzelung Südtirols. „Wer glaubt, dass es bei der Autonomiereform um technische Fragen geht, der möge einen Blick auf die Berge werfen: Dort wird gerade im Kleinen sichtbar, was im Großen längst läuft – der Bevölkerungsaustausch wird begleitet vom Kultur- und Bedeutungswechsel. Und Österreich? Schweigt.“
„Wenn die Regierung bei so offensichtlichen Provokationen einfach weiterschläft, dann braucht sich niemand wundern, wenn das Schutzversprechen gegenüber Südtirol irgendwann endgültig als leere Floskel dasteht. Ich fordere die Bundesregierung – insbesondere Bundeskanzler Stocker und Außenministerin Meinl-Reisinger – auf, hier endlich aktiv zu werden und nicht nur Sonntagsreden zu halten, sondern die Schutzfunktion endlich zu leben“, so Ranzmaier.
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