Grüne Wien/Pühringer, Berner zu NEOS-Zwangsaufenthalten für Kinder: Sozialpolitisch fahrlässiger Schnellschuss zwei Wochen vor der Wahl
Mit deutlichen Worten kritisiert Spitzenkandidatin Judith Pühringer den Vorstoß der NEOS, auffällige Minderjährige in geschlossenen Einrichtungen unterzubringen: „Was die NEOS hier vorschlagen, ist nicht nur rechtlich bedenklich, sondern auch sozialpolitisch fahrlässig. Wer Kinder und Jugendliche wegsperren will, hat weder aus vergangenen Fehlern gelernt noch verstanden, wie zeitgemäße Jugendhilfe funktionieren sollte. Zwei Wochen vor der Wahl bringen die NEOS diesen völlig undurchdachten Schnellschuss aufs Tapet – wo sie doch fünf Jahre lang für die Kinder- und Jugendhilfe verantwortlich waren – mit Christoph Wiederkehr als zuständigem Stadtrat.
„Statt Strukturen zu stärken, Fachpersonal abzusichern und auf Prävention zu setzen, wurde weggesehen und gespart. Die Versäumnisse von gestern sollen nun mit autoritären Rezepten kaschiert werden“, ergänzt die Familiensprecherin der Grünen Wien, Ursula Berner. Die Grünen Wien haben die Missstände in der Kinder- und Jugendhilfe wiederholt aufgezeigt und Verbesserungen eingefordert – darunter eine Reform des Helfer:innensystems, mehr Personal in der MA 11, Transparenz für Betroffene sowie Maßnahmen gegen den akuten Fachkräftemangel. „Statt Missstände zu beseitigen, erleben wir jetzt populistische Schnellschüsse, die von langfristigem Versagen ablenken sollen“, so Berner.
Die Grünen fordern den Ausbau früher Hilfen, verbindliche Personalschlüssel in Wohngemeinschaften, gezielte Elternarbeit sowie mehr Bildungs- und Gesundheitsangebote, die Kinder und Jugendliche stärken und präventiv wirken. „Zwangsaufenthalte schaffen weder Vertrauen noch Perspektiven. Die Konzentration von Jugendlichen mit komplexen Problemlagen birgt zusätzliche Risiken. Was es braucht, ist eine starke, gut ausgestattete Jugendhilfe, die unterstützt, statt stigmatisiert. Sich als Hardliner zu inszenieren, um eigenes politisches Scheitern zu übertünchen, ist verantwortungslos – und wird auf dem Rücken junger Menschen ausgetragen“, so Pühringer und Berner abschließend.
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