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30 Jahre Integrationshaus – 30 Jahre BE A MENSCH

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Seit drei Jahrzehnten setzt das Integrationshaus in Wien ein starkes Zeichen für Menschlichkeit und Chancengerechtigkeit für geflüchtete Menschen und Migrant*innen – trotz wachsender gesellschaftlicher und politischer Hürden. Gegründet 1995 von einer engagierten Gruppe rund um Willi Resetarits, ist es heute eine zentrale Anlaufstelle mit einem umfassenden Projektangebot an Beratung, Betreuung und Bildung. „Während sich das gesellschaftliche Klima gegenüber Geflüchteten in den letzten Jahren zunehmend verhärtet hat, ist das Integrationshaus seinem Grundsatz treu geblieben: Menschen in Not auf Augenhöhe zu begegnen, sie umfassend zu unterstützen und ihnen Perspektiven zu bieten“, erzählt Sepp Stranig, Initiator und auch nach 30 Jahren immer noch Vorstandsmitglied des Integrationshauses.

„Über 80.000 Menschen fanden in den 30 Jahre im Integrationshaus Rat und Hilfe, in gut 50 unterschiedlichen kleinen wie großen Projekten“, verdeutlichen die Geschäftsführer*innen Martin Wurzenrainer und Susanne Lettner. Die Organisation nimmt das Jubiläumsjahr zum Anlass für einen umfassenden Rückblick auf der Jubiläums-Website www.beamensch.at, für ein spektakuläres Geburtstagskonzert am 25. Juni 2025 in der Arena Wien, und für einen fachlichen Ausblick gemeinsam mit Expert*innen im Rahmen einer Buchveröffentlichung im Herbst und einer Fachkonferenz am 21. und 22. November 2025.

Anpassungsfähigkeit als Schlüssel für erfolgreiche Integrationsarbeit
Strengere Asylgesetze, langwierige bürokratische Verfahren, erschwerte Zugänge zu Bildung und Arbeitsmarkt und das negative Bild von Migration und Flucht in Gesellschaft und Politik machen es für Schutzsuchende zunehmend schwerer, in Österreich Fuß zu fassen. Organisationen wie das Integrationshaus geraten dadurch immer wieder unter Druck – sei es durch politische Maßnahmen, fehlende staatliche Förderungen oder eine Polarisierung der öffentlichen Meinung. Trotz dieser Herausforderungen hat sich das Integrationshaus als resiliente und anpassungsfähige Organisation erwiesen. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Projektangebote. Statt sich von politischen und gesellschaftlichen Rückschlägen entmutigen zu lassen, hat das Integrationshaus immer wieder Strategien entwickelt, um sich an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Egal, ob in der psychosozialen Betreuung, im umfassenden Beratungsangebot oder in den zahlreichen Bildungsprojekten. Um gesellschaftlichen Vorbehalten zu begegnen, setzt das Integrationshaus auch verstärkt auf Kulturveranstaltungen, Netzwerkarbeit und Informationskampagnen. Projekte wie der Wiener Flüchtlingsball oder die Kabarett-Gala „Lachen hilft!“ schaffen nicht nur Begegnungsmöglichkeiten, sondern sensibilisieren das Publikum für die Anliegen Geflüchteter.

Starke Partnerschaften und freiwilliges Engagement
Ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor ist die enge Zusammenarbeit mit Künstler*innen und Freiwilligen sowie die Unterstützung von Spender*innen. Viele prominente Persönlichkeiten – darunter Schauspielerin Katharina Stemberger und die verstorbene Integrationshaus-Gründerlegende Willi Resetarits – haben sich in den vergangenen Jahrzehnten aktiv für die Organisation eingesetzt. Neben der prominenten Unterstützung spielt auch das Engagement der Freiwilligen eine entscheidende Rolle. Sie helfen in der Betreuung von geflüchteten Menschen, begleiten sie bei Behördengängen oder organisieren Freizeitaktivitäten. Ebenso wichtig sind Spender*innen, die durch ihre finanzielle Unterstützung zeigen, wie sehr sie die Arbeit des Integrationshauses schätzen und deren Fortbestehen aktiv mittragen möchten. Durch dieses Netzwerk aus solidarischen Menschen gelingt es dem Integrationshaus, auch mit begrenzten finanziellen Mitteln große Wirkung zu erzielen.

Ein Blick in die Zukunft: Wachsen trotz Widerständen
Die Herausforderungen für das Integrationshaus werden auch in den kommenden Jahren nicht kleiner werden. Steigende politische Restriktionen, gesellschaftliche Spaltung und die zunehmende Not geflüchteter Menschen machen die Arbeit schwieriger denn je. Doch das Integrationshaus hat bewiesen, dass es auch in schwierigen Zeiten seinen Weg findet – mit einem klaren Fokus auf Menschlichkeit und gelebter Solidarität. Die Botschaft ist klar: Integration kann gelingen, wenn man sie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreift. Trotz aller Widerstände zeigt das Integrationshaus, dass Menschlichkeit, Engagement und professionelle Unterstützung langfristig eine positive Veränderung bewirken können. Es bleibt ein Ort der Hoffnung – und ein Beispiel dafür, dass eine solidarische Gesellschaft möglich ist.

Verein Projekt Integrationshaus – 30 Jahre BE A MENSCH
Das Integrationshaus ist ein anerkanntes Kompetenzzentrum für die Aufnahme und Integration von geflüchteten Menschen, Migrant*innen, Kindern und Jugendlichen. Schutzsuchende finden hier sowohl Unterkunft als auch Betreuung, Bildung und Beratung. Besonders berücksichtigt werden Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf, wie Traumatisierte, Alleinerzieher*innen, physisch und psychisch Kranke sowie unbegleitete minderjährige Geflüchtete. Das Integrationshaus hilft ihnen, Zukunftsperspektiven zu finden und ist ein Praxisbeispiel für Flüchtlingsschutz, Mehrsprachigkeit, Vielfalt und Chancengerechtigkeit. 170 Mitarbeiter*innen zeigen gemeinsam mit Freiwilligen tagtäglich, wie die Aufnahme, Integration und Unterstützung von Rat- und Schutzsuchenden bestmöglich funktioniert. Ein erheblicher Teil der Arbeit wird durch Spenden finanziert.

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