Jobsuche in Österreich: Dreht sich der Arbeitsmarkt? | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Jobsuche in Österreich: Dreht sich der Arbeitsmarkt?

0 72
  • Rund 13 Prozent der Beschäftigten in Österreich sind aktiv auf Jobsuche, jede*r zweite offen für einen neuen Job aber nciht aktiv auf der Suche (51 %)
  • Immerhin 55 % schätzen ihre Chancen am Arbeitsmarkt gut oder sehr gut ein

Aktuell werden durch die Konjunkturdämpfung manche Stellen wieder schneller besetzt, aber das ist nicht 'the new normal'. Man muss langfristig denken und spätestens, wenn die Wirtschaft wieder wächst, wird auch der Jobmarkt wieder anziehen. Und selbst jetzt sind die Menschen wechselfreudig und beruflich optimistisch. Das gilt es zu nutzen.

Stellenmarkt in Österreich um 5 Prozent zurückgegangen

Die offenen Stellen sind zuletzt leicht zurückgegangen, die Arbeitslosenquote ist gestiegen und Arbeitgeber tun sich aktuell wieder leichter, gewisse Jobs zu besetzen. Die Stellenanzeigen zeigen angesichts der Rezession allerdings nur einen moderaten Abwärtstrend: Insgesamt haben in Österreich Unternehmen mehr als 122.000 Jobs im letzten Quartal auf Jobplattformen ausgeschrieben, nur rund ein Prozent weniger als im Q4 2023. Auch im Jahresvergleich zeigt sich nur ein moderater Rückgang: 2024 wurden um rund 5 Prozent weniger Jobs auf den Jobbörsen laut Stepstone Fachkräfteatlas veröffentlicht.

Angesichts der Tatsache, dass Österreich seit zwei Jahren in einer Rezession steckt und 2025 ein weiteres Jahr mit maximal geringem Wirtschaftswachstum prognostiziert wird, ist der Arbeitsmarkt enorm stabil. Gründe dafür sind der demografische Wandel, der langfristig eine Verknappung von Arbeitskräften am Arbeitsmarkt nach sich ziehen wird.

Die leichte Dämpfung des Arbeitsmarktes wirkt sich jedoch bereits auf das Mindset der Kandidat*innen und Beschäftigten aus:

Wer heute in Österreich einen neuen Job sucht, empfindet das als schwierig:

52 Prozent tun sich schwer damit, einen neuen Job zu finden, gute Chancen am Arbeitsmarkt errechnen sich immerhin 55 Prozent. Das ist ein kleiner Rückgang zum Vorjahr, wo 63 Prozent der Jobsuchenden für sich gute Chancen sahen. Jeder vierte Jobsuchende gibt an, es sei aktuell „sehr schwierig“, eine neue Stelle zu finden, jedoch mit großen Unterschieden zwischen den Branchen: „Sehr einfach“ finden Beschäftigte die Berufsgruppe IT (39 %) und Transport/Verkehr (33,4 %) die Jobsuche.

Wir sehen also selbst aktuell ein sehr gemischtes Bild. Die Industrie trifft es härter als andere, aber bestimmte Berufsfelder werden weiterhin stark nachgefragt. Jobs im Verkauf und Vertrieb, im Finanz- und Rechnungswesen, im Bauwesen, Handwerk und Umwelt sind im Jahresvergleich auf stabil hohem Niveau. Stellenausschreibungen im Gesundheitsbereich steigen weiter und weiter.

Definitiv einfacher ist es, einen neuen Job zu suchen, wenn man aktuell in einem Beschäftigungsverhältnis ist:

Zum Vergleich finden nur 2,7 Prozent der aktuell arbeitslosen Menschen die Jobsuche „sehr einfach“. Etwa jede*r zweite Arbeitslose empfindet die Jobsuche aktuell „sehr schwierig“. Die größten Schwierigkeiten, einen neuen Job zu finden, haben im Berufsgruppenvergleich Beschäftigte aus Marketing, PR & Werbung sowie Ingenieur*innen.

  1. Der Arbeitsmarkt wird wieder eher als Arbeitgebermarkt eingestuft: 21 Prozent der Befragten sehen eine starke Verhandlungsmacht bei den Arbeitgebern. Im Vorjahr waren es 16 Prozent.
  2. Gehaltsforderungen treten in den Hintergrund: Nur 42,5 Prozent planen 2025 mehr Gehalt zu fordern – im Vorjahr waren es 51,7 Prozent.

Der Forderungskatalog an Arbeitgeber verändert sich, doch trotz schwieriger Rahmenbedingungen bleiben manche Forderungen aufrecht:

  1. Der Wunsch nach Flexibilität im Job ist gleichbleibend hoch: So fordern 65 Prozent einen Job mit flexiblen Arbeitsbedingungen. Besonders wichtig ist das weiblichen Beschäftigten, sowie der Gen Z und Gen Y.
  2. Hybrides Arbeiten bleibt klare Nummer 1: 58 Prozent der Befragten mit Bürojobs wünschen sich ein Hybrid-Konzept aus Arbeiten im Büro und mobilem Arbeiten (Homeoffice, remote)
  3. Eine sinnvolle Tätigkeit bleibt wichtig: 52 Prozent würden eher kündigen, als einen Job zu behalten in dem sie keinen Sinn sehen. Das sind mit 5 Prozent zwar etwas weniger als im Vorjahr, die Bedeutung von Purpose im Job ist aber trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiterhin hoch.

Diese und weitere Insights im neuen Stepstone Jobreport 2025

Unsere brandneue Studie liefert exklusive Einblicke in die Dynamik des österreichischen Arbeitsmarktes, aktuelle Recruiting-Trends und die Erwartungen der Beschäftigten. Der Report zeigt: Die Jobsuche wird wieder schwieriger, Gehaltsforderungen treten in den Hintergrund, und der Arbeitsmarkt entwickelt sich zurück zum Arbeitgebermarkt. Gleichzeitig bleibt die Jobzufriedenheit auf hohem Niveau – mit starken Unterschieden zwischen Branchen. Für die Kandidaten-Insights hat Reppublika Research & Analytics im Auftrag von Stepstone im Jänner 2024 insgesamt 2.043 Personen per Online-Fragebogen interviewt. Die Befragung ist repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zwischen 18 und 65 Jahren nach Geschlecht, Alter, Bundesland und Bildung (ohne/mit Matura). Nach diesen Kriterien sind die Ergebnisse auch gewichtet.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. The Stepstone Group Österreich GmbH

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.