Österreichischer Behindertenrat fordert Chancengleichheit in der Bildung
Anlässlich des Internationalen Tages der Bildung am 24. Jänner 2025 fordert der Österreichische Behindertenrat, dass Sonderschulen mittels eines Etappenplans in inklusive Schulen überführt werden müssen – wobei es die dafür nötigen finanziellen und personellen Ressourcen braucht. So sieht es auch die 2008 von Österreich ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention vor.
Mangelnde Inklusion vom Kindergarten bis zur Universität
Die 2023 an Österreich gerichteten Handlungsempfehlungen des UN-Fachausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Bereich Bildung zeigten Baustellen auf.
- Es mangelt in den meisten Bundesländern an Kindergartenplätzen für Kinder mit Behinderungen.
- Noch immer werden viele Kinder mit Behinderungen in Sonderschulen und damit getrennt von Kindern ohne Behinderungen unterrichtet.
- Es gibt keine einheitliche Regelung der Persönlichen Assistenz für Schüler*innen mit Behinderungen, wodurch der Besuch einer Regelschule verunmöglicht wird.
- Die Rahmenbedingungen an den Universitäten sind für Menschen mit Behinderungen unpassend und verunmöglichen oft ein Studium bzw. dessen positiven Abschluss.
„Obwohl die Handlungsempfehlungen des UN-Fachausschusses massiven Handlungsbedarf im Bereich Bildung aufgezeigt haben, setzte die Politik noch keine Schritte zur Verbesserung der Situation. Ganz im Gegenteil wurde erst kürzlich im steiermärkischen Regierungsprogramm ein Bekenntnis zur Sonderschule abgegeben und damit bewusst gegen die Empfehlungen gehandelt.
“, zeigt sich Behindertenrat-Präsident Klaus Widl enttäuscht.
„Wir fordern die Politik auf, umgehend einen Prozess zur Errichtung eines inklusiven Bildungssystems vom Kindergarten bis zur Universität zu starten.
“, so Widl abschließend.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Österreichischer Behindertenrat